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Ines ist krank
Ines ging es leider seit unserer Rückkehr von Machu Picchu nicht sehr gut. Ihr Magen und Darm machte sich wieder bemerkbar und auf der Busfahrt nach Puno, einem ort noch inPeru am Titicacasee bekam sie sogar Fieber. Ihr war die ganze Zeit kalt, ihr Hals schmerzte unerträglich und ich wusste noch nicht mal, wie ich ihr jetzt helfen sollte. Wir suchten uns ein Hostal, mit eigenem Bad und guten Betten. Hier wollte ich sie erst mal gesund pflegen. Da Sie allerdings recht hoch Fieber hatte, entschieden wir uns noch am Abend zum Arzt, bzw. ins Spital zu gehen. Wir nahmen uns also ein Taxi und versuchten und durch die peruanischen Krankenhaussysteme hindurchzufinden. Die Anmeldung war nicht sehr hilfreich und erst eine Krankenschwester half uns weiter ein Formular auszufüllen. Ines sass die ganze Zeit wie ein kleines Häufchen frierend auf der Wartebank und es dauerte ewig, bis ein Arzt sie untersuchte. Auf Grund der spanischen Verständigungsprobleme, der Arzt war aber auch nicht in der Lage mal einfach Wörter zu benutzen, war alles nicht so einfach. Dies war wohl auch der Grund, warum er Ines am liebsten wieder ins Hotel schicken wollte. Nach 2 Penecellinspritzen ging es ihr langsam besser. Wir erhielten noch ein Rezept, hatten dann wieder Probleme das alles zu bezahlen (Wechselgeld) und versuchten dann, über den angetrunkenen Herren bei der Anmeldung ein Taxi zu bestellen. Es dauerte alles Stunden und Ines war froh wieder im Hotel zu sein und sich in Bettchen kuscheln zu können. Ich kochte ihr noch einen Tee - als Wärmflasche in unseren Trinkflaschen gefüllt und fiel dann selber totmüde ins Bett.
Leider entpuppte sich Puno als nicht so schöner Ort, einmal versuchte ich an den See zu gelangen, hatte dann aber die Schnauze voll holte nur die Einkäufe und ging wieder zurück ins Hotel. hier ernährten wir uns von Tütensuppen und Tee. Ines musste nun täglich zum Arzt um sich eine Spritze abzuholen. Der Spaziergang strengte sie sehr an, aber manchmal ging es ihr schon besser. Ich weiss nicht mehr warum, und wer auf die Idee gekommen ist, aber wir entschieden uns, dass Ines sich in Copacabana vollständig erholen sollte/ konnte. Also fuhren wir mit einem Bus über die Grenze und fanden ein nettes Hostal mit Blick auf den See. Der Ort war wesentlich kleiner und überschaubarer und Ines konnte von ihrem Bettchen aus den See sehen. Natürlich war die Fahrt nicht so gut und viel zu anstrengend für sie gewesen. Jetzt war wieder einmal nur schlafen angesagt. Auf der Fahrt hatten wir ein nettes Mädel aus England kennengelernt, so konnte ich Abends mit ihr was Essen gehen.
Titicacasee - Copacababana
In Copacabana gibt es keinen Geldautomaten! Wir kamen an einem Sonntag in Copacabana an und man teilte mir mit, dass die Bank erst am Dienstag Nachmittag wieder öffnet..... Ich verpfändete also an der Rezeption meinen Pass um uns zu verpflegen und hoffte, dass ich am Dienstag wieder zu Geld kam. Komischerweise fragte mich der HostalChef jeden Tag nach Geld, dabei wusste er doch, dass die Banken erst am Dienstag wieder öffnente! Die Sonne schien jeden Tag und ich unternahm kleine Spaziergänge an den Strand. Eine kleine Bucht mit zahlreichen Tretbooten, die als Schwäne und Enten aufgemacht waren, den kleinen Motorbooten die zu den Inseln herübersetzten und natürlich ganz viele Fischrestaurants und Cafes. Der Ort hatte auch eine schöne Kathedrale zu bieten, die für den Ort viel zu groß zu sein schien. Ines ging es täglich etwas besser, aber sie schlief trotzdem noch sehr viel. Ich hatte Kontakt zu einer Reiseagentur und vereinbarte hier eine Tour für die Isla del Sol. Man konnte zwar auch gut alles auf eigenen Faust erledigen, aber das Angebot war gut und ganz alleine hatte ich irgendwie auch keine Lust. Ich versorgte vor meiner Abfahrt Ines mit allem nötigen und machte mich dann auf den Weg zum Hafen!
Titcacasee - Isla de sol
Ich stand am Hafen und hielt ausschau nach meiner Gruppe. Im Wasser tummelten sich die ganzen Hydro-Boote und am Horizont konnte man schon die Isla del Sol erkennen. Ich sah einen Bus in den Marinestützpunkt fahren und versuchte an dem unfreundlichen Wachmannvorbei zu kommen. Da ich leider nicht den Namen des Guides wusste, wollte er mich nicht vorbei lassen. Also ging ich ein Stück zurück und nahm die Treppe hinunter zu den Booten und schlängelte mich an der Kaimauer vorbei zum wartenden Boot. Hier erfuhr ich, dass ich nun doch eine ganz private Tour hatte und das eine ältere Pärchen einen anderen Routenverlauf. Ich unterhielt mich mit Ivar, meinem Guide, und er erzählte mir alles mögliche über die Inseln und den See. Die Sonne war einfach herrlich und so fuhren wir in gleissendem Sonnesnschien erstmal zur Isla de la Luna. Die kleine Schwesterinsel hat einen alten Tempel, der leider von einem späteren Gefängniss, welches hier erbaut wurde etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde, da der Platz als Fussballfeld und die Steine der Ruinen zum bauen benutzt wurden. Die Insel war in zahlreiche kleine Terrassenfelder geteilt und einige Schafe weideten hier. wir kletterten wieder zum Strand hinunter und wiedereinmal merkte ich ziemlich deutlich an meiner Puste, auf welcher Höhe wir uns eigentlich befanden. Wir fuhren hinüber zur Isal del Sol und konnten von einem bestimmten Punkt aus, das Ufer auf der anderen Seite des Sees nicht mehr erkennen. Ich stieg mit meinem kleinen Gepäck aus, und das Ehepaar fuhr weiter. Hier sollte der Lama-Trek starten. Ich schaute mich schon suchend um, konnte aber keines der lustigen Tierchen entdecken. Vorerst nur noch mal einen kleinen Steintempel und dann den langen Weg, denn wir nun zwischen den Terrassenfeldern bis zur Posada, meiner Unterkunft, zurücklegen sollten. Aber dann, nach ca. 5 Minuten stand dort Martin, ein Lama und wartete auf mich. Eine Frau in traditioneller Kleidung lud mein kleines Gepäck auf das Lama, welches die ganze Zeit alles aufmerksam beobachetet und stiefelte dann hinter uns her. Keine weiteren 5 Mintuten später wartete Patricia auf mich. Ich wollte mich trotz Höhe und Anstengung aber gerne ein bisschen bewegen und so schonte ich das Pferd, welches nun hinter Martin und mir hertrottete. Wir kamen höher und höher, machten ab und zu Pause und genossen die Aussicht auf die Umgebung. Man konnte von hier oben nun die Isla de la Luna sehen, auf den kleinen Südhafen hinabblicken, die Küste von Copacabana sehen und sogar einige Schneeberge auf der bolivianischen Seite. Der Wind war zwar kühl, aber die Höhensonne auch nicht zu unterschätzen. Nun lag die Posada, eingezäunt von Bäumen auf einem kleinen Platou vor uns. Die Insel an sich wirkte eher karg, viele Gräser und einige kleinen Blumen wuchsen hier in den Terrassen aber die Insel hatte trotzdem etwas besonderes. Wir kamen in die Posada, ein ehemaliges Wochenenddomizil eines spanischen Herren. Hier empfing mich ein schöner Vorplatz mit Sonnenliegen und Blumen, eine tolle Aussicht und ein Coca-Tee. Mein Zimmer in der Eco-Lodge war super. Alles einfach und natürlich aber dennoch mit Komfort. Ich freute mich besonders über den Heizlüfter und die Heizdecke in meinem Bett, denn die Nächte hier oben können schon verdammt kalt werden! Das Mittagessen war toll, so ein 3-Gänge-Menü war ich gar nicht mehr gewöhnt, gerade nach den ganzen Tütensuppen auf dem Zimmer. Ich verabredete mich mit meinem Guide für 17 Uhr und machte erstmal eine kleine Erkundgunstour. Auf dem Kirchenplatz, gleich neben der Posada war gerade ein kleines Fest. Die Musikanten spielten, so schien es, alles was sie wollten, aber irgendwie fügte sich das Durcheinander zu einem Lied zusammen. Bierkistenberge waren im Hof aufgestapelt und die Männer und Frauen tanzten drumherum. Ich fotografiert noch einige kleine Eselgruppen, die fleissig die Lebensmittel oder das Gepäck von Gästen vom Hafen herauftrugen und legte mich dann in die Sonne. Herrliche Ruhe und Entspannung!
Später machten wir uns auf den Weg auf die andere Seite der Insel, um den Sonnenuntergang zu betrachten. Wir setzten uns auf ein paar Steine über einer Bucht und Ivar erzählte von La Paz, seinem Studium und etwas über Politik. Viel zu schnell kam dann mal wieder der Moment des Sonnenunterganges. Der Himmer färbte sich in herrlichen Rottönen und schwupp war alles bereits dunkel. Wir gingen zurück und kamen noch mal an der kleinen Feier vorbei. Hier waren nun schon alle ziemlich angetrunken und die Frauen drehten sich in Kreisen und drohten umzukippen. Als wir wieder in der Posada ankamen warteten wir auf unser Abendessen im Kaminzimmer.
Nach dem Essen kuschelte ich mich unter mein bereits warmes Bett und schlief wohlig ein.
Am Vormittag hatte ich noch Zeit mich zu sonnen, etwas zu lesen und mich umzuschauen. Gegen 11 Uhr machten wir noch einen kleinen Spaziergang auf der Insel bevor wir zum Hafen hinuntergingen. Hier gab es dann Titcacasee-Forelle mit einem herrlichen Ausblick auf die Bucht. Dann war der Ausflug schon wieder zuende und wir fuhren mit dem Boot wieder zurück nach Copacabana.
Ines ging es soweit wieder ganz gut, nur noch ein bisschen Kraft fehlte aber am Freitag, wollten wir nach La Paz weiter. Da wir ja nun nicht mehr campen und der Kocher in meinem Rucksack so viel Platz wegnahm wollten wir diesen verschenken oder verkaufen. Bevor unserer Bus nun am Nachmittag nach La Paz fuhr, hatte Ines die grandiose Idee den Kocher an den Mann zu verschenken, den ich am ersten Tag am Strand gesehen habe. Er wohnte dort hinter einer kleinen Hütte im Windschatten. Wir checkten aus und machten uns auf den Weg an den Strand. Leider schlief er noch und wie wollten ihn nicht wecken, also hinterliessen wir den Kocher mit einer Nachricht und wollten später noch mal vorbeischauen. Wir sassen in der Sonne mit einem Milchshake und gingen eine Stunde vor Busabfahrt nochmals zum Strand. Er war wach geworden, also sprachen wir ihn an. Er freute sich, dass wir nochmal zurückgekommen sind, denn wir hatten nur unsere Namen dort gelassen, aber keine Emailadressen. Er meinte es sei wie Weihnachten und Ostern zusammen und schon lange hatte ihm keiner mehr so eine Freude gemacht. Wir schätzen ihn auf ca. 40-50. Er lud uns ein uns zu setzten und erzählte ein wenig von sich. Er hatte mal studiert wohnte aber nun schon seit 6 Monaten hier in Copacabana am Strand, weil es ihm hier so gut gefiehl. Er wollte sich bedanken und legte für uns Engelskarten und übersetzte für uns die Aussagen. Die Schutzengel passten irgendwie recht gut zu uns, Ines hatte einen der irgendwie auf ihre Gesundheit aufpassen sollte und ich irgendwas mit Hoffnugn und Zuversicht. Leider hatten wir nicht mehr so viel Zeit, da ja unser Bus bald fuhr aber er wollte unbedingt noch schnell ein Lied auf seiner Gitarre für uns spielen. Er war sehr traurig, dass wir zum Bus mussten und nicht noch länger blieben. Wir liefen also schnell zum Bus und kamen 5 vor an. Nachdem wir die Rucksäcke verstaut hatten rief mich Ines noch mal zurück. Der Strandmann war hinteruns her gelaufen, um uns zum Dank noch zwei Ketten zu schenken. Damit hatten wir nun gar nicht mehr gerechnet. Glücklich namen wir im bereits völlig überfüllten Bus in der letzten Reihe platz.
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