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Uyuni – Salzwüste & Steppe
Wir sprangen in La Paz in den Bus in Richtung Oruro um von hier mit der Bahn, 1. Klasse, nach Uyuni zu fahren. Christoph hatte die Tickest organisiert und nach Gepäckabgabe am Bahnhof und schneller eigener Gewichtskontrolle auf der Wage hatten wir noch Zeit für den Markt und einen Mittagssnack. Im Zug war herrlich viel Platz und eine tolle Aussicht. Wir fuhren vorbei an Seen und Steppen, sahen Flamingos und Lamas sowie zwei tolle Filme im 'Bordkino'. Trotz inklusivem Hühnchensandwich gingen wir später alle noch mal ins Bordrestaurant und endlich gegen 21:30 kamen wir dann in Uyuni an. Kalter Wind schlug uns entgegen und wir zurrten unsere Kapuzen fest. Bei der Gepäckabgabe erhielten wir wiedereinmal Angebote für Hostals und so marschierten wir einem Herren hinterher uns bezogen unser Zimmer. Ines hatte starke Kopfschmerzen und legte sich ins Bett. Wir anderen landeten in einer komischen Bar und verabschiedeten uns auch nach einem Bier und einer Cola.
Nach einer warmen Dusche und einem recht guten Frühstück trafen wir auf Peter, der mit dem Nachtbus nachgekommen war. Wir stiefelten gemeinsam zum Tourbüro, vorbei an vielen lustigen Schrottfiguren und alten Eisenbahnen, die die Straße zierten. Unser Jeep kam mit einem älteren Fahrer und wir hörten einen Reifen zischen, also musste der vor unserer Abfahrt noch mal schnell ausgewechselt werden. Ines war ganz besorgt, als sie die Reifen prüfte und das abgefahrenren Profil sah. Wir Mädels nahmen hinten platz, 3 jungs in der Mitte und Chris mit den längsten Beinen vorne neben dem Fahrer. Erster Stopp war der Eisenbahnfriedhof. Hier sammelten sich ate verrostete Lokomotiven und leider auch recht viel Müll. Man konnte auf den alten Zügen herumklettern und ganz viele Fotos machen. Bevor es nun endlich in die Salzwüste ging, holten wir noch schnell unseren neuen Ersatzreifen ab, Ines konnte also wieder durchatmen und fuhren über sandige und staubige Wege tiefer in die Wüste hinein. Während der Fahrt hörten wir Bolivianische Volksmusik, die Felipe auf Kassete dabei hatte. Nach einem kuriosen Stopp in einem Ort, wo angeblich Salz bearbeitete wurde, es aber viel mehr Souvenirs gab ging, breitete sich dann vor uns der große weiße See aus Salz aus. Die sonne blendete und das kristallisierte Salz bildete wabenfärmige Muster an der Oberfläche. Wir fingen gleich an zahlreiche Fotos zu machen aber unser zahnloser Fahrer Felipe meinte, dass noch bessere Stellen kommen. Und tatsächlich am nächsten Stopp, der Isla Pescado, eine mitten inder weißen Salzwüste stehende Felseninsel mit Kakteen, war die Salzumgebung umso schöner. Wir machten zahlreiche Perspektivenfotos mit colaflaschen und mit mehreren Personen. Hier kochte Felipe auch unser Mittagessen und wir saßen in der Sonne an einem kleinen Picknicktisch und liessen es uns schmecken. Von hier ging es dann an den Rand der Salzwüste in ein Salzhotel. Das Hotel war komplett aus Salzquadern gebaut, selbst die Hocker und Bettfundamente waren aus Salz. Die Fahrt dauerte und langsam mischte sich in das Salz auch wieder Sand und das Landschaftsbild wurde abwechslungsreicher. An einigen Stellen konnte man immer noch gut die Wasserkante des einstigen Binnenmeeres erkennen. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns alle im Gemeinschaftsraum an unserem Tisch um mehrere Partien Uno zu spielen. Durch einige Sonderregeln wurde das Spiel noch lustiger und rasanter. Wir hatten eine Menge Spass. Die anderen Gruppen sassen dagegen alle recht ruhig und schweigsam an ihren Tischen. Dann gab es auch schon Abendessen und wir betrachteten anschließend den klaren Sternenhimmel, der hier in der Wüste so deutlich und vielfältig zu sehen war wie in Australien. Da es draussen aber schon mächtig kalt und windig war blieben wir nicht lange sondern kuschelten uns schnell in unsere Betten.
Der Wecker klingelte bereits um 06:30 Uhr und wir machten uns auf in Richtung Süden. Die Landschaft wechselte in Sandflächen, Steppe und sanfte Berge. Wir waren hier zwischen 4. – 5.000 m hoch. Die Berge hatten unterschiedliche Sandfarben und schimmerten manchmal rot, braun oder gelblich. Mit wunderbaren Oldies von Abba, Boney M. usw. ging es zu den Falmingoseen, da Felipe noch eine andere Kassette hervorgezaubert hatte. Wir waren alle froh eine Abwechslung zu der Volksmusik zu haben uns sangen alle fleißig mit, was unsern Fahrer umsomehr freute. Also ging es mit ‚Crazy People - Happy People‘ die nächsten Tage weiter. Wir spazierten am Ufer des Flamingosees entlang und es war erstaunlich, wie nah man an die Tiere herankommen konnte. Es roch alles etwas penetrant nach Schwefel aber die Umgebung und der See war wunderschön.
Unser Hostal für die 2. Nacht lag am Lago Colorado, ein rötlich schimmernder See, dessen Kontrast durch die vorgelagerten Salzschichten noch hervorgehoben. Hinter jedem Hügel kamenn hier neueWelten zum Vorschein. Trotz Einöde faszinierte diese Landschaft. Nur Natur, Felsenformation, ein paar Lamas und ein Wüstenhase, Gräser und Sand. Als Sonne unterging wurde es bereits sehr kalt und ein eisiger Wind fegte um das Hostal. als wir uns nach einer Partie Uno die Beine vertreten wollten, hatten wir sämtliche Kleidungsschichten + Mütze und Handschuhe an und mussten auf Grund der Kälte doch wieder umdrehen, so durchfrohen waren wir.
Keiner wollte bei der Eiseskälte aus dem Bett, es war auch erst 5 Uhr früh und wir hörten schon, wie die Heizungen der Jeeps heiß liefen. Wir packten alles schnell zusammen und fuhrem unterm Sternenhimmel dem Sonnenaufgang entgegen. Erst stoppten wir auf einer Ebene mit Geysieren und heissem, blubbernden Schwefelmatsch. Überall dampfte es und ein fauliger Geruch lag in der Luft. Wir sprangen auf Grund der Kälte schnell wieder in den Wagen und waren uns bei den heissen Quellen dann nicht mehr so sicher, ob wir uns wirklich ausziehen sollten. Doch ein Test mit der Hand erwies sich als wohlig warm. So schlüpften wir schnell aus unseren Sachen und saßen dann mit Pudelmützen im heißen Wasser. Die schön angelegte Quelle war aus dunklem Sand und schwarzen Steinen, angeschlossen war ein See, der in der gleissenden Morgensonne vor sich hindampfte. Ein paar Flamingos und andere Vögel schienen sich im Wasser zu wärmen. Wir genossen dass heisse Bad, es war so warm und angenehm, dass wir uns gar nicht mehr heraustrauten in die Kälte. Aber zum Frühstück wollten wir dann doch alle pünktlich da sein, vor allem da es heute Pancakes und Müsli mit Joghurt gab. Die Wüste von Uyuni bot uns am letzten Tag Felsformationen a la Dalí und zwei Lagunen. Viel zu schnell war diese Tour schon wieder vorbei und wir genossen alle noch die letzten Stunden Fahrt durch diese herrliche Landschaft. an der Grenze liessen wir unsere Stempel kontrollieren und stiegen in einen anderen Bus um.
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