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Sonntag,12.02.: Da ich um jeden Preis das Flugzeug bekommen musste, das Jo'burg um 9 Uhr morgens verlassen würde, stellte ich mir zur Sicherheit drei Wecker. Meine Laufuhr mit einem Ton, von dem man meinen sollte, er würde wecken, meinen iPod, der glücklicherweise eine Weckerfunktion besitzt, jedoch einen Ton eingestellt hat, der einschläfernd wirkt, und zu guter Letzt mein Handy, das sich merkwürdiger Weise gelegentlich alle paar Stunden ohne Vorwarnung von selbst ausschaltet. Es funktionierte ein einziger Wecker! Lucky me!! In früher Morgenstunde vernahm ich das Gitarrenspiel des iPod's und eilte zur Dusche. Ein letztes Mal Gautrain, Sandton um halb 7 und schließlich der Flughafen. Mit einer sehr unterhaltsamen und lockeren Crew ging es mit Kulula.com Airline nach Kapstadt. Zur Mittagszeit kam ich in meinem Backpacker an und war sofort zufrieden. Atlantic Point war definitiv die beste Entscheidung, bereits beim Eintreten spürte ich dieses besondere Klima, eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. An der linken Wand im Eingangsbereich verewigten sich geschätzte 200 Besucher mit kleinen Bildern oder Texten zu ihrem Aufenthalt in Kapstadt und nahezu jeder erwähnte den Backpacker und schwärmte von einer großartigen Zeit dort. Freundlich wurde ich empfangen und durfte gleich eine deutsche Mitarbeiterin kennenlernen, die dann auch noch aus Hamburg kommt. Sachen gibt's! In meinem Zimmer mit sieben weiteren Reisenden lernte ich eine Gruppe Jugendlicher kennen, die aus Südafrika stammen und zur Sommerzeit verschiedene Jobs in Kapstadt suchen, um sich eine Art Urlaub zu finanzieren, den sie zur selben Zeit absolvieren. Das moderne und hell eingerichtete Haus mit mehreren Etagen hatte ein Tour-Board mit diversen Angeboten für Trips rund um Kapstadt und allem Sehenswerten. Nach einigen Minuten der intensiven Denkerei entschied ich mich für die Best of Cape Tour, welche meiner Meinung nach alles beinhaltete, was ich wirklich sehen wollte. Außerdem war eine Weinverkostung und anschließende Führung durch eines der erfolgreichsten Weingüter und seiner Produktionsstätte Teil des Ganzen. Man darf gespannt sein! In einer der Küchen lernte ich den Kanadier Alex kennen, der als Volontär mit Kindern zusammenarbeitete und in seiner letzten Woche Südafrika in Kapstadt verweilen wird. Um nicht zu verhungern, gingen wir am frühen Nachmittag hinaus und wollten Kapstadt erkunden. Mit je einer großen Pizza in der Hand zog es uns zum Strand. Beim Bezahlen der Pizza stellte ich erschrocken fest, dass kein Betrag auf meinem Kreditkonto verfügbar ist, obwohl noch recht viel darauf sein müsste. Doch dazu komme ich in der Beschreibung des übernächsten Tages. Wirklich ein ganz großer Scheiß!
Mit der Pizza im Magen liefen wir die Küste entlang und waren sehr erstaunt, das Kapstadt oder zumindest Green Point (unser Stadtteil) viel von Miami hatte: ein Boulevard entlang des Wassers, gesäumt mit großen Hotels, Palmen in der Mitte der Straße, Touristen und ganz besonders viele Luxuskarossen. Ein McLaren im Wert von über einer Million €, ein echter Exot, fuhr vorbei, die nächsten Minuten folgten weitere unerschwingliche Vierräder. Je weiter unsere Beine uns trugen, desto weniger verwunderte dieser Umstand, denn die Strände, die Aussicht, die hochgelegene Straße am Hang, einige Privatdomizile...Unbeschreiblich traumhaft! Alex und ich nahmen den Weg hinunter zum Strand und saßen dort bis zum Sonnenuntergang. Leider wurde uns dieser etwas vermiest, da in den letzten 15 Minuten des Sonnenscheins sehr schnell eine große Wolkendecke über uns hinweg zog, somit die klare Aussicht auf den Horizont verhinderte. Gelohnt hat es sich trotzdem, denn es hatte etwas magisches, an diesem Ort zu sein, dem Ozean mit den Augen zu folgen und zu realisieren, über 9000 km entfernt zu sein. Geschlagene 45 Minuten zügigen Ganges, ging es durch die Dunkelheit zurück in die Unterkunft, wo ich froh war, das erste Mal auf meiner Reise Zugang zum Internet zu haben und somit die Texte im Blog veröffentlichen zu können. Ich hoffe, ihr seid vor Spannung und Vorfreude nicht von euren Stühlen gekippt. ;-)
Ein wenig Information an die Außenwelt und kurz darauf ging ich schon zu Bett, meine Tour war für den frühen morgen angesetzt.
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