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Dienstag,28.02.: Mit dem Zug ging es heute nach dem Mittagessen (mal wieder vertrödelte ich den Vormittag) alleine Richtung Copacabana. Ich hatte weder eine Karte der Stadt, noch eine genaue Vorstellung davon, wie man am Besten in welche Richtung vorankommt. Auf Anhieb fand ich die Station, die Haltestelle des weltberühmten Strandes, den Weg durch die Straßen und am Ende den Gegner in der Sonne. Es war eine knallende Hitze, 35-40 Grad musste ich bezwingen und früh wusste ich, wie ich dies angehen würde. Viele Snackbars tummelten sich den ganzen Strand entlang und verkauften Kokosnüsse. Von Copacabana und Ipanema bevorzugen die Brasilianer den Strand von Ipanema, die Touristen und hauptsächlich älteres Volk lassen sich an der Copacabana nieder. Das Wasser der Kokosnuss schlürfte ich aus der einen Hand, meine Flip-Flops hielt ich in der anderen. Und da geschah es: Ein Junge von vielleicht 12 Jahren kam aus seiner Gruppe heraus auf mich zu, fing von weitem an, auf portugiesisch auf mich einzureden und riss an meinen Flip-Flops. Irgendwas wie „gib her!" wird es gewesen sein, was der Junge sagte, ich hielt mein Schuhwerk gut fest, gab dem Ziehen des Jungen jedoch nach, um mich mit Druck seiner zu entledigen. Ich schubste ihn also einige Schritte zurück, brüllte ihn an und blickt finster drein. So eine grobe Dreistigkeit! Als nächstes folgte Ipanema, ich war schon wieder mehr als zwei Stunden zu Fuß unterwegs, sah den ewig langen Strand vor mir und seufzte einmal auf. Nun denn, so sei es. Meter um Meter biss ich mich durch die Hitze, auf dem Weg entgegneten mir zwei Mädchen, die bunt bemalt Spenden sammelten und hierfür tanzten und sangen, und welche ich schon in der Bahn gesehen hatte. Etwas seltsam, dass ich zum wiederholten Male auf Leute treffe, denen ich schon zuvor an einem anderen Ort begegnete. Als die Sonne langsam hinter den Bergen der Stadt am Horizont verschwand, kam ich mit einem Jungen ins Gespräch, dem 29-jährigen Marco aus Mexiko, der als Flight-Attendant für die Emirates Airline arbeitet. Er erzählte mir von vielen Orten der Welt, was der Job für ein Traum sei und es eher Urlaub ist, unterbrochen von Flügen mit etwas Arbeit. Eine sehr interessante Begegnung und nach diesem informativen Gespräch ging es für mich zurück nach Tijuca, wo Nilson bereits mit einem Plan auf mich wartete - Party in Rio de Janeiro. Spät ging es im Auto eines Padres nach Barra de Tijuca, dem Reichenviertel, wo wir bei Caipirinha, Champagner und Bier für lau bis in die Morgenstunden feierten. Verrückte Leute, elektrisierende Musik (die Herrschaften vergnügen sich am liebsten bei 'Funk Carioca'), grandiose Stimmung. Nach sechs Caipirinhas schaltete ich einen Gang zurück und hoffte, den nächsten Morgen/Mittag ohne Kopfschmerzen zu erleben...
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