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Hi,
nach inzwischen fast 3 Wochen habe ich endlich meinen Internetaccess wieder. Puhhh das wurde aber auch Zeit :-) !!
Den hieraus resultierenden Überschuss an Freizeit habe ich überwiegend mit stundenlangen Strandspaziergängen, Radtouren und tiefgehenden Auseinandersetzungen mit der neuseeländischen Küche verbracht. Und es tut echt mal gut etwas Zeit zu haben, über sich selbst nachzudenken und darüber was war, ist und kommen könnte. Keine Sorge, ich verschone euch von Details meiner Selbstfindungsversuche :)! Jedenfalls schätze ich diese kleine Auszeit hier echt sehr - wenn man die Möglichkeit hat sein Leben einfach mal entspannt von einer anderen Perspektive aus zu betrachten und zu reflektieren (sollte man das auf jeden Fall mal machen), fällt es auf einmal ziemlich leicht, zu entscheiden was Einem wirklich wichtig ist. Wobei andere Dinge die vorher für mich emotional Welten einreißen konnten, plötzlich so unglaublich belanglos erscheinen… alles klar, ich hör ja schon auf :)
Eine ziemlich interessante Bekanntschaft mit einer sehr sympathischen Belgierin habe ich letzte Woche gemacht (also zur Abwechslung mal nicht eine von den „Hi, wenn du Zeit hast, können wir uns ja mal treffen, hier hast du meine Handynummer!"- Bekanntschaften). Else ist 37 Jahre alt (sieht aber aus wie 25), schwer emanzipiert und weiß definitiv was sie will. Wenn sie gerade mal nicht um die Welt reist und sich selbst findet J, gibt sie in Belgien Workshops die eben das zum Ziel haben. Wir haben uns ein paar Mal getroffen und ganz interessante Unterhaltungen gehabt. Auch wenn sie ein bisschen alternativ/spirituell drauf ist, war es ganz inspirierend mal ihre ganz spezielle Sicht auf die Dinge kennenzulernen. Und das ist auch so ein Punkt den ich hier schwer zu schätzen weiß - das ständige Kommen und Gehen der Reisenden macht es leicht Freundschaften zu knüpfen, die Zeit zusammen zu genießen und sie dann wieder ziehen zu lassen, so ganz ohne Verpflichtungen oder Verbindlichkeiten - und doch nimmt man irgendwie immer irgendetwas davon mit. Das macht vieles so unglaublich easy going - denn alles was ich hier erlebe, hat ausnahmsweise mal nichts damit zu tun irgendwelchen nichtssagenden Klausurnoten hinterher zu jagen, Projekte termingerecht abzuschließen oder großartig Verantwortung für etwas übernehmen zu müssen, sondern obliegt völlig meiner eigenen Organisation - und dieses Gefühl, einfach mal frei zu sein von jeglichem Druck der auf Einen ausgeübt wird (außer natürlich den, welchen ich mir selbst mache), ist einfach unbeschreiblich. Man fängt an Momente viel intensiver wahrzunehmen, zu genießen was ist und es ist nicht notwendig ständig einen nächsten Schritt planen zu müssen, weil sich sowieso irgendwie alles von ganz alleine fügt, wenn man es nur zulässt.
Ganz anderes Thema: In 2 Wochen ist Weihnachten… nur irgendwie irritiert mich der ganze Weihnachtsschmuck hier eher - denn es fehlt einfach mal die komplette Weihnachtsatmosphäre! Gestern habe ich die ehrenvolle Aufgabe bekommen unseren Xmastree im Restaurant zu schmücken, um ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen (Margret meine das könnte vlt. helfen). Als dann das Lied „Let it snow" durchs Restaurant schallte und ich da in Shorts und T-shirt bei 25 Grad den Weihnachtsbaum schmückend nach draußen schaute und die Leute samt Surfboards zum Strand marschieren sah, wurde mir schließlich klar, irgendetwas ist hier definitiv anders… ich komm mir dann schon irgendwie komisch vor, wenn ich mich vor Lachen nicht mehr einbekomme und die um mich herum nicht wirklich wissen, was verkehrt ist. Naja wenigstens hab ich meinen Spaß… :)
In diesem Sinne weihnachtliche Grüße aus Mangawhai
und „let it snow" (nur bitte nicht bei uns) :)
Eure Maxi
Ps.: Ach und nicht das sich nochmal Einer beschwert, er würde hier zu kurz kommen: :) Danke Peti, das Du es die letzten 5 Jahre mit mir ausgehalten hast, alle meine Hoch- und Tiefphasen (die sich selbstverständlich alle irgendwie hormonell begründen lassen) mehr oder weniger unbeschadet überstanden hast… und danke, dass ich durch Dich weiß, was es heißt und v.a. was es wert ist, für etwas zu kämpfen, das man sich zum Ziel gesetzt hat, auch wenn es unerreichbar weit entfernt scheint…Also lass uns diesen Wert schätzen und schützen so lang es nur geht.
Und auch wenn das was ich hier erlebe unglaublich bereichernd für mich ist, gibt es trotzdem nichts Besseres, als Erlebnisse mit Dir gemeinsam zu teilen, das ist mir völlig klar. Ich brauche das hier nur für mein Ego, eben um zu wissen, dass ich auch allein überleben könnte - falls es drauf ankommt :). Also mach Dir keine Sorgen und genieß Deine Freiheiten, solange sie Dir noch gewährt werden (sag bescheid wenn ich Dir Angst mache) :)
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