Profile
Blog
Photos
Videos
Nach dem Trip durch Bolivien kam ich in den ersten November-Tagen wieder in Arequipa an und war in erster Linie froh, wieder einmal ein warmes und gemütliches Bett vorzufinden. Direkt in der ersten vollen Woche in Arequipa habe ich dann nochmal eine Woche Sprachkurs gemacht um meine grammatikalischen Unebenheiten zu glätten. Hatte wie schon damals in Cusco Einzelunterricht bei zwei wirklich netten Lehrern und auch die anderen Schüler (wieder fast nur Deutsche) waren nett. Die Woche ging also wiedermal viel zu schnell vorbei. Nebenbei habe ich dann auch noch gelernt, wie man "Rocoto Relleno" kocht. Das ist ähnlich wie gefüllte Paprika, aber doch anders... Der kleine Kochkurs hat sogar Spass gemacht und auch die Rocotos haben geschmeckt! Ansonsten bin ich in erster Linie dabei, meine letzten Wochen in Peru zu geniessen, viel Programm steht nicht mehr auf dem Plan.Ausser am vergangenen Wochenende: Da ging es dann schon zum dritten Mal nach La Paz. Diesmal mit Ann Liz. Scheint, als hätte es mir die Stadt irgendwie angetan. Ann nahm sich einen Tag an der Uni "frei" und so konnten wir am Donnerstag schon los. Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter - wobei das Klima in La Paz nun wirklich richtig verrückt ist. Da seit wenigen Wochen die Regenzeit begonnen hat, prasselt beinahe täglich ein kleiner Schauer vom Himmel. Normalerweise am frühen Nachmittag und in dieser Jahreszeit nur kurze Zeit, dafür heftig. Davor und danach jedoch ist wieder schönes Wetter, wenn auch nicht immer die Sonne scheint. Wenn sie jedoch scheint, dann merkt man die Höhe von über 3500 Metern - schnell wird es schön warm und man muss schon schauen, dass man sich nicht verbrennt. Ein richtiges Ziel hatten wir in La Paz auch dismal nicht, wir sind wieder einfach durch die Strassen gelaufen und haben das Treiben dort beobachtet und uns mittreiben lassen. Mehr gibt es eigentlich auch in La Paz nicht zu machen - aber das ist in dieser Stadt schon mehr als genug. Wie schon gesagt, die Stadt ist eigentlich ein einziger grosser Markt, auf dem es einfach alles zu kaufen gibt. Oder auszuprobieren. So konnten wir uns unsere Zukunft von einem Koka-Blatt-Leser vorhersagen lassen. Obwohl ich an seiner Methode doch stark zweifle, glaub ich ihm einfach mal, dass ich ein erfolgreiches Leben führen werde. Zum Thema Koka haben wir uns dann noch im kleinen, aber feinen Koka-Museum informiert, das echt interessant gestaltet und informativ aufgearbeitet ist. Ansonsten gab es in den Strassen viel zu tun: Mit getrockneten Lama-Föten fotografieren lassen, eingenartige Gewürzmischungen betrachten, die verschiedensten Arten von Früchten probieren und natürlich für jede Kleinigkeit handeln, handeln, handeln. Auch kulinarisch ist La Paz toll: Nicht nur die typischen Salteñas und Empanadas auf der Strasse sind ihr (wenig) Geld wert, auch in den Restaurant und Kneipen kann man sich wirklich nicht beschweren. Vor allem Samstagabend hatten wir ein tolles Mahl (siehe Bilder), und im Nachhinein noch einen Jägermeister im Hard Rock Café. Am Sonntag mussten wir dann La Paz schon wieder früh verlassen, da wir noch über die Ruinen von Tiwanaku zurück nach Peru fahren wollten. An diesem Tag hatten wir mit dem Wetter echt Glück und es war auch auf mehr als 4000 Metern angenehm warm. Die Ruinen an sich waren nicht so schrecklich interessant, doch das dazugehörende Museum zeigte doch einige interessante Sachen aus der Tiwanaku-Kultur, die noch vor den Inka auf dem Altiplano Boliviens und Perus beheimatet war und erstaunliche Konstruktionen hervorbrachte und die erste Kultur mit einem ausgeklügeltem Bewässerungs-System war. Gegen Mittag waren wir dann wieder zurück in Peru und am späten Abend dann auch wieder in Arequipa. Was wäre denn Südamerika ohne seine stundenlangen Busfahrten?? Nun habe ich noch ziemlich genau zwei Wochen in Peru. Wie schnell es doch geht. Am 3. Dezember werde ich wohl den letzten Bus hier nehmen und die 14 Stunden nach Lima tuckern, von wo aus in der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember der Flieger Richtung Deutschland geht, wo ich am 6.12. - quasi als Nikolaus - morgens ankommen werde. Doch noch habe ich zwei Wochen….
- comments