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Samstag, 08.06.2013
Heute geht die Wanderung erst um 9 Uhr los. Rudi bringt frische Brötchen mit und soll am Platz bleiben, denn wir übernachten nochmals hier direkt am See auf 4500hm. Die Nacht war wieder kalt und sternenklar. Ich bin wirklich froh, das wir eine gute Ausrüstung haben. Besonders die Schlafsäcke haben sich wiederholt bei Minusgraden gut bewährt. Ich habe sehr gut geschlafen. Ingrid weniger. Man merkt ihr an das so langsam ein Ende des Trek erreicht werden kann. Landschaftlich ist dieser Trek in Bolivien nicht besonders toll. Vor allen Dingen wenn man in Höhen über 4700m kommt. Die umliegenden Berge sind schneebedeckt und unzählig viele kleine Seen geben ein nettes Bild ab. Aber im Vergleich mit Peru ist es eher etwas eintönig, was auch auf das Gemüt schlägt. Jorge hat ein gutes Frühstück vorbereitet. Dieses mal gab es Rühreier und Rudi hat auf Wunsch von Ingrid auch Bananen mitgebracht. Um 9 Uhr laufen wir los. Leider viel zu schnell. Ingrid ist sauer: " Ihr Männer seit nur höhengeil und wollt nur Meter machen ". Sie bremst den Trek ein und Jorge reagiert. Es ist gut das wir langsamer laufen, denn es fällt mir heute sehr schwer mitzukommen. Nach 1Std. Aufstieg das bekannte Bild. Keine Grasbüschel, keine Steppe und kein Hochmoor bzw. nasse von Graben durchzogene " Wiese ". Wir müssen auch heute wieder einige Bäche überwinden. Jorge achtet genau auf die Steine über die wir balancieren damit Ingrid oder ein anderer von uns nicht wieder in Wasser tritt. Ab jetzt geht es nur noch bergauf. Der Untergrund sind dicke, große, mittlere und feine Schieferplatten. Darauf läßt sich ganz gut laufen, wenn nicht diese Steilheit des Anstieg wäre. Um 12 Uhr auf 4900hm machen wir eine kleine Pause und trinken etwas. Unser Verpflegungspaket haben wir noch nicht angerührt. Innerhalb unserer Gruppe habe ich heute meist die vierte Position und versuche Anschluss zu halten. Trotz des Anpfiffs von heute Morgen gibt Ingrid immer das Kommando an : " Los weiter mir ist kalt ". Wir gehen weiter und besteigen einen Berg auf 5010m. Vor dem Gipfel kommt eine knifflige Stelle die mir traditionell Angst bereitet. Ingrid ist schon längst am Gipfelkreuz aus Steinen und gibt lauthals Anweisungen zur Besteigung. Wir freuen uns alle auf dem Gipfel zu stehen, die Stimmung ist gut. Etwas windgeschützt lassen wir uns nieder und machen Mittagspause. Es ziehen immer wieder, aus dem Tal kommend, Wolken vorbei. Ich habe das Gefühl das Wetter schlägt um. Jorge beruhigt und fordert auf sich von oben alle Seiten anzusehen. Wir machen Fotos, nehmen ihn auf die Arme, damit er keine Komplexe bekommt und beginnen mit dem Abstieg. Am frühen Nachmittag sind wir wieder am "Campingplatz". Die Sonne scheint aber es bläst ein heftiger Wind. Ich versuche die Schlafsäcke auf dem Zelt zu lüften. Leider ohne Erfolg d.h. festhalten und flattern lassen 10 min. müssen genügen. Im Zelt ist es recht warm. Auch ohne Schlafsack läßt sich ein schöner Mittagsschlaf abhalten. Vom Benzinkochergeräusch werde ich wach. Jorge kocht Wasser und bereitet das Abendessen vor. Es gibt wie immer Suppe und als Hauptspeise Reis mit gebratenem und paniertem Hähnchenfleisch . Zum Abschluss ein Tee und schon liegen wir um 20 Uhr im Schlafsack.
Sonntag, 09.06.2013
Um 6 Uhr muss ich auf die Inkatoilette. Die Aussenplane des Zelt ist hart gefroren. Jorge im Essenzelt friert auch, er hat den Benzinkocher zum Wärmen angemacht. Um 7.30 Uhr ruft Jorge zum Frühstück. Die Sonne geht langsam auf. Eine Std. später scheint sie in voller Pracht auf die Zelte. Es fängt innen an zu Tropfen. In aller Eile packen wir unsere Sachen zusammen. Schlafsack und Luftmatratze sind allerdings doch etwas nass geworden. Wir müssen sie am Nachmittag nach Ankunft zum Trocknen aufhängen. Um 9 Uhr marschieren wir los. Vorbei an auf dem Boden ausgebreiteten Kartoffeln in allen Farben. Sie werden Luftgetrocknet um die Haltbarkeit zu verlängern, sagt unser Guide. Dann sehe ich Säcke gefüllt mit Kartoffel und beschwert mit Steinen im Bach und auch Fluss liegen. Das ist so eine Art Gefriertrocknung. Naja entweder ist mein Spanisch so schlecht oder ich werde auf den Arm genommen. Obwohl so ganz von der Hand will ich das, bei den Möglichkeiten hier oben in Bolivien, nicht weisen. Meist werden diese Arbeiten von Frauen ausgeführt. Seit früh am Morgen sitzen sie auf dem Boden sortieren, breiten aus und füllen die Säcke voll. Eine freundliches Burnos Dias wird jeden Morgen erwidert. Auf der anderen Seite des See ist ein Lama und Schafzüchter dabei die Tiere aus dem " Gehege " zu lassen. Ein imposanter Anblick der langen Schlange aus zunächst Lamas und am Ende Schafen. Es zieht sie in die Berge, hierzu brauchen sie keine Anleitung. Heute Morgen schlagen wir ein angenehmes Tempo an. Nach 1Std. verschwindet die Sonne und wir erreichen wieder den Schiefer. Die kleinen Wasserläufe, Seen, Wasserfälle sind alle vereist. Es kommt Wind auf und schnell ist alles angezogen was wir dabei haben. Auf 4800hm kommen wir in Nebelfelder bzw. in Wolken die vom Tal hochziehen. Ich denke wenn das noch schlimmer wird dann wird die Orientierung nicht einfach. Wir kommen auf eine Art Plateau und der Wind bläst uns ordentlich ins Gesicht. Das hat aber auch was gutes. Die Nebelfelder lichten sich dadurch etwas und man kann auf den umliegenden Bergen eine ganze Menge Sendemasten für Handy-Netze erkennen. Wir machen trotz kaltem Wind Mittagspause. Zwar nur kurz aber Hunger und Durst hatten wir trotzdem. Als wir weitermarschieren setzt Hagel ein. Im weiteren Verlauf des Tages ist auch keine Besserung zu erwarten. Ingrid und ich entscheiden uns den Hampaturitrek heute, einen Tag früher als geplant, zu beenden. Es ist nicht zu erwarten das sich das Landschaftsbild und die Wetterlage ändern und das wir wesentlich neues entdecken. Bei Rudi am Taxi angekommen verkünden wir allen die Nachricht. Jorge der nur Spanisch spricht braucht etwas länger bis er versteht was wir wollen. Unser zweiter Guide bzw. Dolmetscher kann ihm offensichtlich dies nicht übersetzen. Zwei Std. später sind wir wieder im Kunstvoll bemahlten Hotel. Wir sagen Thomas Bescheid der noch schlimmeres Wetter erwartet hatte. Er schlägt ein Alternativprogramm vor. Wir lehnen ab und wollen eine Tag Pause machen.
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Sabine Burk Hallo Ihr Süßen, ich habe brav auf euer Anwesen geschaut und habe einiges zu berichten. Ein junges Reh in Ingrids Beet, großes Feuer im Garten, ein Pferd grast unterm Kirschbaum, Keller unter Wasser, Fremde Leute im Haus, auf dem Hof alles voller Autos, weiße Pflastersteine haben striemen, Kran ist aufs Dach gefallen und eure Katzen sind auch weg. Wie ihr seht ist alles in bester Ordnung. Wir vermissen euch. Eure Nachbarin Sabine P.s. Talia hat das auch alles gesehen, ihr könnt sie fragen wenn ihr mir nicht glaubt.
Reinhard und Ingrid Hallo Sabine, ich wußte man kann sich auf Dich verlassen. Wir bringen Euch aus Dankbarkeit ein Lama für Euren Garten mit. Den Dung können wir uns dann für den Nutzgarten teilen. Liebe Grüße Reinhard