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Auweia! Heute ist Umzug auf den Signal Mauntain Lodge Campground diekt am Jackson Lake angesagt. Da es sich um einen First come, first serve Campground handelt, wollen/müssen wir echt früh los. Schon um 5:30 Uhr sind wir mit dem Wohnmobil auf der Straße und um kurz nach Sechs bereits stolzer Besitzer der Site Nr. 10 direkt unten am Seeufer.
Die Kids hängen nur in den Seilen und schlafen oder maulen vor sich hin und verpassen dabei vollkommen einen wunderschönen blutroten Sonnenaufgang am Oxbow Bend. Über eine Stunde beobachten wir das Ufer und hoffen auf eine Bärensichtung. Bis auf Rehe in weiter Entfernung sehen wir aber auch an diesem Morgen Nichts. Wir drehen um und fahren die Teton Park Road Richtung Süden. Nach nur wenigen Meilen eröffnet sich uns das grandiose und schon fast unbeschreiblich beeindruckende Panorama des Gebirgszuges. Ich muss schon sagen, wenn man diese majestätischen Berge so vor sich hat, fällt einem schon die Klappe runter und macht uns sprachlos. Definitiv gehört der Grand Teton Nationalpark zu den absoluten Highlights unserer Reise!
Gegen 9 Uhr bauen wir unseren Frühstückstisch in der Picknick Area am Jenny Lake auf und genießen die Erhabenheit der Berge und die Stille. Wenigstens Luna läßt sich dann zumindest auf ein Frühstück und einen Spaziergang am See mit uns ein. Der Grand Titon spiegelt sich im stillen Wasser des Sees und bietet somit ein schönes Fotomotiv.
So gestärkt begeben wir uns auf dem Weg zur Chapel of Transformation (eine historische Kirche im Blockhausstil) den Eindrücken der Landschaft hin, die uns das eine oder andere Mal einen Seufzer der Verzückung entringt.
An der Kirche und dem Menors Ferry Historic District geben uns dann die Kids auch wieder die Ehre. Die Familie Menor waren 1890 die ersten Siedler in dieser Gegend und baute hier ein kleines Dorf auf und gründete ein Fährunternehmen um den Snake River zu überqueren. Noch heute sind die Fähre und einige originale Gebäude aus dieser Zeit dort zu besichtigen.
Am frühen Nachmittag sind wir dann bereits am Campground und genießen ein wenig Auszeit am Jackson Lake oder schlafen/dösen ein wenig im RV.
Zum Abendessen kocht Flo Nudeln mit Sauce, während wir Mädels den Salat am Picknicktisch vorbereiten, als plötzlich ein stetig wiederkehrender Pfeif- und Alarmton erklingt. Zunächst ist uns nicht klar, woher der Lärm kommt, müssen dann jedoch feststellen, dass das Geräusch aus unserem WoMo stammt. Sehr schnell wird klar, dass es der Gas- und Kohlenmonoxid Alarm ist. Schon beim Näherkommen riechen wir Propan, können aber noch nicht lokalisieren, ob hier Gas außerhalb oder innerhalb des WoMo austritt. Flo kümmert sich bereits darum, den Gaswarner zu re-setten, während wir zu den bereits offenen Fenstern nun auch die Türen des Fahrerhauses öffnen. Beim Öffnen der Fahrer- und Beifahrertür stellen wir fest, dass das Propangas, welches ja schwerer ist als Luft, bereits den kompletten Fußraum bis auf Kniehöhe ausfüllt hat. Eigentlich sollten beim Auslösen des Gasalarmes sofort automatisch sämmtliche Gaszufuhren zu Herd, Heizung und Kühlschrank abgeschaltet werden. Nicht so jedoch an unserem kleinen Scheißhaufen. Der Gasherd köchelt fröhlich weiter, während wir hektisch sämtliche Gashähne am Fahrzeug schließen und die unmittelbare Umgebung verlassen.
Wir bringen erst mal Luna an den See uns spielen mit ihr Steine flippen und genießen den wunderschönen Sonnenuntergang bis das WoMo komplett gelüftet ist. Da die Nudeln zum Zeitpunkt des Gasalarms gerade fertig waren, essen wir erst mal zu abend und überlegen uns, wie wir jetzt weiter vorgehen wollen. Jetzt muss definitiv endlich etwas passieren, denn das hätte Nachts auch lebensbedrohlich sein können für uns alle. Es steht schnell fest, dass wir so mit dem WoMo nicht mehr weiter reisen wollen. Blöd nur, dass bisher unsere sämtlichen Anrufe bei der Hotline nicht für ernst genug gehalten werden, um endlich eine Lösung für das Problem zu finden. Wir beschließen, dass wir meine Verwandten in Colorado, Rick und Raima, um Unterstützung bitten werden. Insbesondere auch aus der Tatsache heraus, dass wir im Nationalpark so wenig Telefonnetz und ganz selten WIFI zur Kommunikation zur Verfügung haben. Und zudem weiß ein Amerikaner vielleicht noch den einen oder anderen Trick, um Cruise America endlich zum Handeln zu bringen. Wir sind nicht mehr gewillt, noch weiter mit diesem RV zu reisen. Entweder kommt jetzt ein Ersatz RV her oder wir bringen diese rollende Zeitbombe zum nächsten Cruise America Standort und geben ihn dort ab und setzen die Reise dann mit einem entsprechend großen Mietwagen fort. Aber ganz sicher kann sich Cruise America darauf einstellen, dass wir den ganzen oder zumindest beträchtliche Teile des Mietpreises zurück verlangen werden. Aber ganz sicher werden wir nicht - wie von Cruise America gnädig angeboten - den Umweg nach Salt Lake City machen, um dort auf eine Reparatur zu hoffen (die dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mal eben so erledigt werden kann) oder um ein vielleicht verfügbares WoMo gegen u seres auszutauschen.
Gleich nach dem Abendessen gehen wir noch zum WIFI Punkt der Signal Mountain Lodge und beschreiben Rick und Raima unser Problem und bitten sie, sich stellvertretend für uns mit Cruise America in Verbindung zu setzen.
Nach vielen Telefonaten und auch Konferenzschaltungen zusammen mit Cruise America wird uns zugesagt, dass man sich um eine Lösung kümmert und Rick morgen Früh erfahren wird, wie es weiter geht und mit uns den Kontakt hält. Wir schicken Rick noch Fotos vom defekten Ventil, welches er an die Sachbearbeiterin weiterleitet, mit der Bitte, damit im Hause Cruise America zu allen nur irgendwie verantwortlichen Personen für eine Lösung zu gehen.
Während wir am Telefonieren sind, taucht Flo bei uns auf und teilt mit, dass bei dem Versuch warmes Wasser für den Abspülvorgang zu erhalten, nun auch Gasgeruch außerhalb des WoMos festzustellen ist. Das Abspülen haben sie daraufhin sofort beendet und die kpl. Gasversorgung nun final abgeschaltet. Das heißt jetzt aber auch, dass es nun keine Kühlung im Kühlschrank mehr gibt. Auch davon geben wir Rick noch Kenntnis.
Mit gemischten Gefühlen gehen wir heute schlafen. Und Luni schläft zusammen mit den Eltern oben im Alkoven. Hoffen wir also auf morgen....
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