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Noch vor dem Frühstück starten wir zur Bärenjagd und fahren dazu sogar mit unserem Wohnmobil auf einem Byway des Yellowstone NP, der wahrscheinlich für RVs gesperrt ist. Da wir jedoch so früh dran sind, trauen wir uns einfach und nehmen die Offroadstrecke auf einer 6 Meilen langen Schotterpiste. In engen Kurven windet sich der Weg über eine Hochebene über prärieartige Flächen und durch dichte Wälder. Auf der Bergabstrecke tauchen dann auch tatsächlich ein paar Haarnadelkurven auf, die wir jedoch in einem Zug ohne zurücksetzen meistern. A bissl eng is scho - ab und zu. Aber es macht Spaß, und da es eine Einbahnstraße ist, kann ja auch niemand entgegen kommen.
Mit Argusaugen und Ferngläsern suchen wir nach Tieren jeglicher Art. VERGEBLICH! kein einziges Tier lässt sich blicken.
Das Frühstück nehmen wir in einer Picknick Area direkt am Fluß ein und Luni begrüßt den Tag mal wieder mit dem Pfau als Yogaübung am Flussufer. Die Bären wollten auch hier weder unser Frühstück noch uns und halten sich weiterhin hartnäckig vor uns versteckt.
So gestäkt führt unser Weg nun in das Lower Geyser Basin. Der Parkplatz ist bereits um diese Uhrzeit proppen voll, aber zu guter Letzt finden wir noch einen. Über Holzstege laufen wir an den verschiedensten Geysern vorbei. Manche fauchen, andere Sprudeln oder es blubbern nur Schlammlöcher, aber so faulig wie gestern riechen sie nicht mehr. Manche brechen gerade aus als wir vor ihnen stehen. Andere wiederum empfangen uns mit glasklarem, türkiesen Wasser, das fast schon zum Baden einladen würde (wenn man gerne ein Hummer wäre). Luni wandert mit uns durch alle Wege und Stege und geht mit der Oma immer auf Entdeckungstour, auch wenn der Weg lang und heiß ist.
Schließlich gehts zur Old Faithful Lodge, dem ältesten Jagdresort im Yellowstone Nationalpark. Die Holzbauweise der Eingangshalle, ganz aus Holzbalken in offener Bauweise über all die Stockwerke gehalten, beeindruckt. Man kann sich richtig vorstellen wie hier vor vielen Jahrzehnten die Jagdgesellschaften am großen offenen Kamin saßen.
Der Old Faithful Geysir ist unser nächstes Ziel und liegt gleich neben der Lodge. Noch sind nur wenige Menschen dort, aber im Laufe der nächsten halben Stunde füllt sich das Halbrund mit Menschenmengen. Man könnte fast meinen, hier Zuschauer bei einem Fussballspiel zu sein. Alles wartet gespannt auf den Ausbruch. Erst raucht es nur, aber als der Old Faithful die ersten Wasserspritzer herausspuckt, geht auch gleich ein Raunen und Stöhnen durch die Menge. Wir haben einen Sitzplatz in der ersten Reihe und sehen dem Schauspiel gespannt zu. Die Kameras klicken überall. Dies dürfte der meist besuchte und fotografierte Geyser des ganzen Nationalparks sein. Der Ausbruch ist nicht so hoch, wie ich glaube mich aus meiner Kindheit zu erinnern.
Am Upper Basin fahren wir erst mal vorbei, da er vollkommen überlaufen ist und wollen uns erst mal den West Thumb am Yellowstone Lake ansehen. Dies ist ein etwas abgekühltes Geyser Basin direkt am See, das seit einem großen Erdbeben in den 90er Jahren keine Aktivitäten oder Ausbrüche mehr aufweist. Die schwarze Quelle war früher tatsächlich vollkommen schwarz. Heute hat die Quelle eine türkise Farbe aufgrund der thermischen Veränderungen seit dem Erdbeben. An diesem Ort kann man also einiges lernen über die Geschichte und Veränderungen der Aktivität von Geysern.
Bevor wir zu unserem heutigen Campground, dem Headwaters Lodge und RV Park zwischen dem Yellowstone und dem Grand Teton Nationalpark aufbrechen, suchen wir noch das Upper Geyser Basin auf. Hier liegt der größte und - für mich - am meisten beeindruckende Grand Prismatic Geyser. Aufgrund der großen Hitze gehen wir nicht den 3,5 Meilen langen Übersichts Wanderweg sonder nutzen die Wanderstege direkt am Geyser. So können wir zwar keine Aufnahme vom kompletten Geyser und seinem Farbspiel aus Türkisem Wasser, gelben und rotem Rand und Abfluss machen (er ist einfach zu groß und beeindruckend), aber trotzdem sind wir ganz hin und weg! Und bei der Hitze haben wir auch noch, je nachdem wie sich der Wind grad dreht, von der Gesichts-Dampfsauna bis zur Ganzkörpersauna dabei. Na wenn wir da nicht um Jahre verjüngte Haut haben, weiß ich nicht.
Nach einem ganzen Tag mit Geysern haben wir jetzt genug davon und freuen uns auf die gänzlich anderen Erlebnisse im Teton Nationalpark.
Und in Jackson wird hoffentlich das Gasventil endlich repariert! Gleich morgen werden wir uns darum kümmern.
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