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Wieder einmal starten wir plus minus 8 uhr und machen uns auf den Weg in den Teton Nationalpark. Wir beschließen das Frühstück an einem der vieln Aussichtspunkte zu uns zu nehmen und bauen unseren Tisch und die Stühle am Teton Overlook auf. Die Aussicht über die Prärie auf die Gebirge des Teton ist fantastisch und wir genießen jeden Bissen. Als wir gerade am zusammenpacken sind hören wir ein Heulen. Mit Ferngläsern bewaffnet, nähern wir uns der Steilkante und halten Ausschau nach dem Ursprung des Geheules. Schließlich ist es Luna, die in der Ebene ein Tiier sieht. Nach eingehender Betrachtung kommen wir zu dem Schluss dass es sich bei diesem Tier um einen Wolf handelt. Es dauert nicht lange und zu dem einem Wolf gesellt sich ein zweiter. Fasziniert beobachten wir die beiden wie sie durch die Ebene streifen und schließlich von einem ankommenden Bus voller lautstarker Chinesen verscheucht werden. Von dieser Begegnung beflügelt, fahren wir zu unserem nächsten geplanten Stopp, Schwabach's Landing etwa 1 km weiter und abseits der befahrenen Straße. Die Staubstraße endet an einem Parkplatz, von dem aus wir an einem Flußlauf entlang wandern. Dort wollen wir die Biber beobachten, die dort wohnen sollen. Dort halten wir Ausschau. Wir sehen den Biberbau doch von dem Biber ist nicht die Spur zu sehen. Gerade als wir unverichteter Dinge zum Camper zurück kehren wollen, hören wir es platschen. Gespannt drehen wir uns um und sehen...... Keine Biber, dafür zwei Elchkühe, die seelenruhig am anderen Ufer des Flusses entlangspazieren. Fasziniert beobachten wir die Beiden etwa eine Stunde lang, wie sie seelenruhig im Fluss stehen und die Algen fressen.
Auf dem Rückweg treffen wir viele andere Touristen, die von unserer Sichtung erfahren haben und die beiden Elchkühe auch sehen wollen. Anschließend wollen wir weiter zur Mormon Row um dort die meistfotografierteste Scheune zu besichtigen, die von einem der Gründer der ersten Siedlung im Teton erbaut wurde. Als wir gerade dort parken wollen, hält vor uns wieder ein ganzer Reisebus mit Chinesen. Diese stürmen lautstark die Gegend und wir beschliessen, erst einmal weiter zu fahren, da wir sonst ewig auf ein freies Fotomotiv warten müssen. Stattdessen fahren wir nun direkt weiter nach Jackson, um dort endlich bei AmeriGas das Ventil tauschen zu lassen. An der gennanten Adresse angekommen, bleibt die Suche allerdings erfolglos. Nach einigem hin und her erfahren wir von einem netten Menschen, dass AmeriGas umgezogen ist. Er sucht für uns sogar die neue Adresse raus. Also wieder ins Auto und weiter gesucht. An der neuen Adresse ist zwar ein Schild von AmeriGas zu finden, aber kein einziger Mensch und schon gar keine Werkstatt. Verzweifelt fahren wir zurück zur ersten Adresse, da wir dort in der Nähe eine andere Gas-Firma gesehen haben. Doch auch dort teilt man uns mit, dass sie unser Problem nicht beheben können sondern nur Gas auffüllen würden und erhalten einen weiteren Namen mit Telefonnummer, der angeblich Reparaturen an Gasanlagen vornehmen kann. Diesmal rufen wir an und fragen erst mal nach, aber wieder Fehlanzeige.
Wir sehen uns also wieder mal gezwungen, die Hotline von Cruise America anzurufen. Nach einer gefühlten Ewigkeit teilt uns die Dame der Hotline mit, sie würde sich darum kümmern und uns zurück rufen. Das bedeutet für uns, mal wieder einen Tag an der selben Stelle zu warten, da im Teton keinerlei Telefonverbindung zu finden ist. Wir beschließen also stattdessen Jackson zu besichtigen, da wir dort wenigstens ein Netz haben und Rückrufe erhalten können.
Wir finden auch schnell einen Parkplatz und machen uns auf den Weg. Nach relativ kurzer Zeit erhält Reiner einen Rückruf von Cruise America, in dem uns mitgeteilt wird, dass ein Austausch des RV nur in Salt Lake City möglich wäre und - nein- man könne keinesfalls einen Ersatz RV bringen. Wir müssen schon selbst nach Salt Lake City kommen. Da das aber vollkommen außerhalb unserer Route (Umweg einfache Strecke mind. 3,5 Std. Fahrzeit) liegt und alle weiteren gebuchten Campgrounds unmöglich machen würde, lehnen wir dieses Angebot ab, zumal uns noch nicht mal die entstehenden Mehrkosten erstattet werden würden. Die Dame der Hotline fordert uns anschließend auf, dass wir ihr doch die Städte unserer geplante Route der nächsten Woche zukommenlassen sollen, damit sie sich um eine Reparaturwerkstatt auf unserem Weg kümmern könne.
Gefrustet beschließen wir, da wir ja schon mal vor Ort sind, uns Jackson anzusehen. Ein wundervoller, typisch amerikanischer Ort. Wir entdecken die Station einer alten Postkutsche und unternehmen zu Luna's großer Freude eine Fahrt mit der Postkutsche. Dabei werden wir von vielen Passanten bestaunt und fotografiert. Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center wagen wir uns in ein TexMex Restaurant und arbeiten uns einmal quer durch die Karte. Beim Bezahlen bemerkt Reiner, dass seine Kreditkarte verschwunden ist. Nach kurzer Diskussion sind wir uns einig, dass er sie beim Bezahlen der Postkutsche zuletzt in der Hand gehabt hat und wir sind sicher, dass er sie dort liegen lassen haben muß. Also macht Reiner sich eilig auf den Weg zurück und bekommt glücklicherweise seine Kreditkarte zurück. Die Ladeninhaberin war gerade dabei, die Karte telefonisch sperren zu lassen, sie hatte den Hörer in der Hand und die deutsche Telefonnummer bereits gewählt.
Nach diesem Schock machen wir uns also zurück auf den Weg zu unserem Campground. Wir fahren extra spät (es war schon fast 20 Uhr), und wählen eine Route entlang der üblichen verdächtigen Orte, um vielleicht doch noch Bären zu sehen. Doch auch hier werden wir enttäuscht. Was wir aber sehen, sind ein Elch und eine Elchkuh, beim friedlichen Grasen an einem der vielen Flüsse. Auf unserem weiteren Weg, entlang der Mormon Row haben wir dann doch nochmal ein besonderes Erlebnis. Dort, wo tagsüber noch nicht mal Hasen zu sehen waren, wandert nun eine ganze Bison Herde über die weitgestreckte Prärie. Es ist schon fast dunkel und schnell sammeln sich weitere Fahrzeuge an, als die Bison Herde grunzend, stampfend und schnaubend mit großen Büffeln und auch vielen Jungtieren direkt vor und hinter unserem WoMo die Straße überquert und auf der anderen Seite ihren Weg fortsetzt. Was für ein Erlebnis! Die Dämmerung ist nun schon so weit fortgeschritten, dass wir an weiteren Stellen unserer Heimfahrt zwar immer wieder Herden und vereinzelte Tiere am Wegesrand sehen (aber kaum mehr zweifelsfrei identifizieren können). Erschöpft fallen wir an diesem Abend in unsere Betten und warten gespannt auf den nächsten Tag. Langweilig wird es uns hier sicher nicht.....
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