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Wir verliessen Chiloé gegen Abend Richtung Puerto Montt. Da wir effektiv keine der ins Auge gefassten Unterkünfte fanden, landeten wir schlussendlich in einem Aparthotel. Zu unserer Überraschung bekamen wir für 60 CHF ein nigelnagelneues Appartment mit kompletter Ausstattung. Es war so schön, dass wir den Ausgang strichen und die Küche einweihten.
Am nächsten Morgen sah man kaum 10 m weit. Die Stadt war in dichten Nebel gehüllt. Wir nutzten also die städtischen Annehmlichkeiten und besuchten die Mall und assen bei McDonalds. Der erste Mac seit Monate und irgendwie haben uns die Fische etwas zugesetzt, so dass wir in die Vertrautheit eines frisch zusammengesetzten McDeluxe und Chicken Nuggets flüchten mussten.
Später suchten wir die Mitsubishivertretung auf, der wir vorgängig unser Problem inkl. Chassisnummer mitgeteilt haben. Die Kontaktperson war jedoch nicht vor Ort und natürlich konnten die anderen Angestellten vom Verkauf nicht nachvollziehen, was bisher gelaufen war. Außerdem würden wir Ersatzteile sowieso nur im anderen Standort erhalten. Aber der hat heute zu (wir schafften es, genau wieder am Samstag in einer Stadt zu sein). Nachdem wir einige andere Repuestohändler abgeklappert haben, gaben wir es auf und spazierten ins Hafenviertel Angelmo da mittlerweile der Nebel weg und die Sonne herausgekommen war. Die Strasse dahin ist gesäumt mit Marktständen an denen verschiedenste Artesenias feil geboten werden. Man findet dort alles vom typisch chilotischen Wollpullover bis hin zu Lapislazuliprdukten. Die Strasse endet im alten Hafen, der heute von Garküchen und Restaurants belegt ist , vor denen Frauen in Kochschürzen für die eigene Küche zu überzeugen versuchen, so wie wir es bereits auf Chiloé erlebt hatten. Bei uns konnten sie jedoch nichts bewirken. In dieser Hinsicht sind wir eben noch richtige Ferien-Schweizer und essen gegen Mittag ein richtiges Frühstück statt ein deftiges Mittagessen.
Am Abend stärkten wir uns für den kommenden Fahrtag mit einem "Curanto al horno" (Fans von authentischem chilenischem Essen bitte nicht weiterlesen). D.h. wir versuchten den Erdofen mit unserem Backofen zu simulieren und liessen zudem die Meeresfrüchte weg (aufgrund einer gewissen Abneigung gegen "Grüselsache usem Meer" einer der Mitreisenden). Wir waren etwas spät dran und das Geheimnis dieser Zubereitungsart ist schließlich das Niedergaren (in Elektro-Ofen-Sprache ausgedrückt). So kosteten wir um 00.30 Uhr erstmals unsere Kreation, um festzustellen, dass das Poulet noch nicht durch war. Doch Warner TV und Cinécanal überbrückten mühelos die Wartezeit...
Bevor wir am nächsten Tag Puerto Montt verließen, kamen wir auf die Idee, das Rad am Auto zu wechseln. Schliesslich lagen 1000 km Autobahn vor uns. Uns lockte der warme Norden so sehr, dass wir mal 1-2 Durchfahrtage einlegen wollten. Der eine Ersatzpneu ist um einige Milimeter grösser als die Originalen und wir wollten für diese lange Strecke eine optimiale Strassenlage und natürlich eine gleichmässige Abnutzung aller vier Standardräder. Beim letzten mal ging die ganze Sache problemlos jedoch wurden uns diese 4 Milimeter heute zum Verhängnis denn dafür musste man das Auto auch entsprechend höher als beim ersten Wechsel aufbocken. Wir pumpten und pumten bis plötzlich der Wagenheber mit einem lauten Knall und einer Ölfontaine kaputtging und Paji auf die eine Seite fiel. Der Heber war nur für 1.5 Tonnen geeignet, was wir um ca. 1 Tonne überschritten. Gott sei dank war das Rad noch dran da wir zwar die Schrauben gelösst aber das Rad noch nicht entfernt hatten. So fiel der Wagen nicht auf die Achs sondern nur zurück aufs Rad. Ausserdem waren wir noch auf dem Hotelparkplatz und Sergio, der Chef der Einrichtung, war so freundlich uns Seinen zu leihen. Das Rad drauf, die Schrauben angezogen und wir fuhren los auf die Routa 5.
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Marcel Spannend was ihr alles erlebt und beschreibt. Das wiürde bald reichen für ein Buch! Bei uns in Mülligen gibts eine Massnahme nach dem anderen!! Macht weiter mit Euren spanneden Berichten. Gruss Marcel (Ausbildner)