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Zurück auf dem Festland fuhren wir über Punta Arenas (wo wir einen Genesungsstopp einlegten) Richtung Puerto Natales und Torres del Paine. In Puerto Natales rüsteten wir unsere Vorräte auf, um für den Park der Pärke gerüstet zu sein. Dann gings direkt weiter in den Park. Wir richteten uns auf einem wunderbaren Campingplatz, den wir praktisch für uns alleine hatten, ein und bereiteten uns auf eine kühle Nacht vor. Hier in dieser monumentalen Naturlandschaft von aufragenden Bergen mitten in der patagonischen Steppe waren wir konfrontiert mit ständig wechselnden Wetterverhältnissen. Praktisch alle 5 Minuten wechselte es von Regen zu Sonne und wieder zurück. Während dem Essen planten wir unsere Trekkingtouren, die im Torres del Paine reichlich vorhanden sind. Die ganz „Krassen" laufen einmal um das Massiv herum (Zeitangabe gemäss Plan ca. 7-9 Tage), die etwas normalen laufen das berühmte „W". Und alle easy Mittelstreckenwanderer machen davon was sie mögen und können.
Wir gehören zu den Mittelstreckenwanderer und entsprechend begannen wir mit einem kurzen Marsch zum Mirador, von wo aus man den grossen Torres sehen konnte. Alles in allem ca. 3h hin und 3h wieder zurück. Um aber solch hohe Berge betrachten zu können muss man schon recht hoch hinaus und das bedeutete der Weg war steil. Nach einem relativen anstrengenden Aufstieg sahen wir endlich die drei Spitzen. Gigantisch thronten sie über dem kleinen Gletscher und dessen See. Der feine Schnee der uns auf die Nase fiel erinnerte uns daran, dass wir den Abstieg ja auch noch vor uns hatten. Unterwegs fragte uns ein Entgegenkommender nach der Zeit und meinte, unsere Zeitangabe könne irgendwie nicht stimmen. Wir belehrten ihn, dass letzten Sonntag Zeitumstellung war und wohl die meisten Touristen, die ihm zuvor Auskunft gegeben haben, dies wohl nicht wussten. Gerade als es dunkel wurde, waren wir zurück beim Auto und machten uns auf den Rückweg zum Camping. Somit hatten wir bereits einen Teil des W's nämlich die Linie ganz rechts.
Für den nächsten Tag planten wir eine zweitägige Tour entlang der übrigen Linien, jedoch verhinderte eine Mausattacke während der Nacht (nachdem sie beim Nachtessen heruntergefallene Spaghettis vor unseren Füssen wegfrass, erwischten wir sie beim Eindringen in unser Auto als wir schliefen) und Verwirrungen um die Zeitumstellung unser zeitiges Aufstehen. Denn leider wusste die Bootsgesellschaft auch nicht, dass Zeitumstellung war und der Katamaran ist eine Stunde früher als wir erwarteten abgefahren. Dieser sollte uns an den Ausgangspunkt unserer Wanderung bringen und fährt nur zweimal am Tag. Wir entschieden uns somit eine etwas weniger populäre Tour an den Zapatagletscher zu unternehmen, was sich als guter Entscheid heraus stellte, da hier viel weniger Betrieb herrschte und wir nach dem uns 3 Wanderer entgegengekommen waren die einzigen waren, die in das Tal des Rio Pingo vorstiessen. Die Strecke war nicht sehr streng jedoch waren wir doch 5 h unterwegs und ziemlich kaputt als wir endlich im Camp Zapata ankamen. Unser Weg führte uns durch ein wunderbares Tal durchzogen von einem Gletscherfluss der sich durch gelbe Wiesen und grüne Wälder wand. Immer wieder folgten uns kleine Vögel, die ganz aufgeregt an den Bäumen auf und ab hüpften um zu sehen, wer hier wohl ihre Ruhe störe.
Im Camp angekommen bauten wir unser Zelt auf und Luc machte sich auf den Weg um Wasser aus dem Fluss zu holen. Und beinahe hätte er sich dabei verlaufen, denn es ist hier halt schon nicht wie im Sihlwald. Wir kochten uns Trekkingnahrung aus dem Beutel und legten uns ins Zelt, da wir hundemüde waren und es ausserdem kalt wurde. Ein Hirsch röhrte seinen Gute-Nachtgruss durchs Tal und nach einem Schlummi aus dem Flachmann schliefen wir auch schon tief und fest.
Am nächsten Morgen wachten wir auf, nicht ganz so erholt wie wir uns das gewünscht hatten aber doch gut ausgeschlafen. Die Nacht hatte es durch geregnet und wir stellten mit Freuden fest, dass das Zelt dicht gehalten hatte (zum grössten Teil zumindest). Nach einem guten Frühstück, teilweise auch wieder aus dem Beutel, machten wir uns auf zurück zum Parkplatz. Da es immer noch teilweise regnete und die Sicht nicht besonders war, wollten wir uns die 1.5 h zum Gletscher ersparen und wandten uns zurück, von wo wir gekommen waren. Der Rückweg ging irgendwie einfacher von den Sohlen was einerseits daran lag, dass wir den Weg kannten, andererseits weil wir wussten, was noch vor uns lag. Wir wollten eine Nacht im schönen Hotel im Park verbringen um uns wieder einmal aufzuwärmen, gut zu speisen und nebenbei unser Zelt, Schlafsäcke usw. im Zimmer zu trocknen.
Endlich kamen wir Richtung Parkplatz und dabei kamen uns Heerscharen an Wanderer entgegen, die wohl ebenso wie wir das schöne Tal begehen wollten. Es war wohl aus mit der beschaulichen Ruhe für den Hirsch. Zurück beim Paji waren wir reichlich froh endlich da zu sein und eine erste Erfrischung zu uns nehmen zu können. Wir tranken ein Austral (Bier hier aus Südpatagonien) und während der Rückfahrt, mahlten wir uns schon aus wie schön es sein werde warm zu duschen und im Bett zu schlafen. Und so war es dann auch. Die Dusche war warm und entspannend, das Essen und das Frühstück gut und das Bett bequem. Wir waren wieder restauriert für die kommende Abenteuer.
Zu unserem Zeitproblem: da die Chilenen es einfach nur lustig fanden, dass unsere Zeit nicht stimmt und uns nicht seriös darüber aufklärten, machte sich die Super-Buscatorin Jazzy auf Recherche im Internet. Und fand die Antwort! Die wie folgt lautet: Normalerweise erfolgt die Zeitumstellung an diesem Sonntag, an dem wir dies auch erfuhren. Dieses Jahr jedoch, verschob die Regierung aufgrund Wassermangels (kein Witz...) die Umstellung um 3 Wochen. Das wusste wohl der Hosteria-Mann und die Handy-Uhr nicht. Anscheinend sei dies schon letztes Jahr vorgekommen, damals wegen dem Erdbeben.
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Irene So schön von Euch zu hören. Ist ja abenteuerlich, was ihr so erlebt! Einmalige Erlebnisse: geniesste sie! Tausend Grüsse aus dem bereits frühlingshaften Schwyzerländli. Mam