Profile
Blog
Photos
Videos
ein letztes Mal: ¡Iorana! In 5 Stunden steige ich wieder in den Flieger, aber vorher lasse ich euch noch kurz an meinen letzten Tagen teilhaben.
Da ich in den vergangenen Tagen nun wirklich viel von der Insel gesehen habe, nutzte ich die letzten beiden Tage zur Entspannung von den bisherigen "Strapazien", die zwar durchweg postiv waren,aber trotzdem ein bisschen geschlaucht haben. Nach ausgiebigem Schlaf habe ich mich gegen Mittag immer zu den Veranstaltungen des Tapatis gesellt. Da ich die Erfahrung am Montag gemacht habe, dass es nicht unbedingt zwingend ist von Anfang an (Start 10.00 Uhr) dabei zu sein, bin ich meistens gegen 11 auf der Wiese aufgeschlagen. Die Teilnehmer hatten wieder die Aufgabe innerhalb von 2,5 Stunden aus Baumstaemmen (die Maenner) und aus Muscheln und Federn (die Frauen) kunstvolle Dinge herzustellen. Also wurde zu Meissel, Saege, Zange und sonstigen Werkzeugen gegriffen und geschnitzt und gewerkelt was das Zeug hielt. Anschliessend wurden die Werkstuecke gesichtet und von der Jury bewertet. Dies sind immer Dinge, die mit der Kultur der Rapa nui zu tun haben, sei es nun ein Jagdinstrument, das Symbol der Flagge in Holzform oder eben ein Moai. Das Prozedere des Tapati habe ich denke ich noch nicht ausfuehrlich erklaert. Die Teilnehmer haben die Aufgabe ihr Talent unter Beweis zu stellen, sei es singen, tanzen, sporteln oder eben mit den Haenden handwerklich umzugehen. Saemtliche Ergebnisse werden von einer 5 koepfigen Jury bewertet. Diese 5 Damen und Herren sind anscheinend die Kunstikonen der Osterinsel, auf jeden Fall sehen sie sehr kuenstlerisch aus. Tagsueber sieht die Bewertung so aus, dass die Werkstuecke inspiziert werden und dann die besten 3 Teilnehmer in jeder Kategorie gekuert werden. Meistens gibt es 3 parallel laufende Wettkaempfe. Hingegen vorhergehender Behauptungen denke ich, dass es mehr als 7 Teilnehmer pro Team sind. Gezaehlt hab ich nicht, aber gefuehlt machen immer 6 Leute das gleiche. Wuerde dann bedeuten, dass es 9 pro Team sind, wie auch immer... Tagsueber kann man sich also ueberlegen ob man die ganze Zeit beim schnitzen zu guckt, oder ob man schwimmen geht, liesst oder einfach durch die Stadt schlendert um noch ein Souvenir zu kaufen. So habe auch ich es getan. Abend sieht die ganze Geschichte dann anders aus! Auf der grossen Festwiese wird von einem Moderatorenpaar auf der Buehne durch den Abend gefuehrt. Die Aufgaben bestehen dann meistens aus der Praesentation von selbstgefertigter Kleidung oder Gesangs- und Tanzeinlagen. Diese Veranstaltungen sind immer sehr schoen, weil das Publikum sehr aktiv mitklatscht, singt, teilweise auch tanzt(zumindest die, die keinen Sitzplatz bekommen haben). Nach Beendigung der Vorfuehrung werden die auf einem Podest sitzenden Juroren um Ihre Punkteabgabe gebeten. Dafuer stehen Ihnen Schilder von vermutlich 0-10 zur Verfuegung, jedoch wird meist eine 9 oder 10 gezueckt und die Entscheidung vom Publikum frenetisch begruesst. Eine Jurorin erlaubt sich hin und wieder eine 8 zu ziehen, was einer Majestaetsbeleidung gleich kommt, und wird dafuer hemmungslos ausgepfiffen :) Verglecih bar mit den Casting-Shows, die man aus dem Fernsehen kennt, aber doch anders. Insgesamt also ein sehr imposantes Ereignis!
Aber es ist nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen! Gestern Mittag waren sich die Wettstreiter ueber die richtige Anfertigung eines Werkstuecks uneinig. Das zog einen lautstarken halbstuendigen Streit nach sich. Worum es genau ging, habe ich nicht verstanden, es konnte jedoch geschlichtet werden, sodass am Ende beide Seiten halbwegs einverstanden waren.
mein persoenliches Tapati-Highlight (und vom Moderator auch als eindrucksvollstes Event des gesamten Tapati angekuendigt) war dann gestern Abend die Tanz-Competition. Jedes Team hatte ungefaehr 150 Taenzer auf der Buehne, alle in traditioneller Kleidung(sprich, die Frauen hatten fast nix an, die Maenner noch weniger) und dann wurde eine grosse Tanzchoreographie dargeboten. Das ganze ging pro Team eine halbe Stunde, untermalt mit wunderbarer Musik von Ukulele,Akkordeon, Trommel, Mundharmonika,etc und Rapa nui-Gesang. Das war sehr beeindruckend, ich hoffe es kommt auf dem Foto ein bisschen raus. Die Speicherkarte der Kamera habe ich mit einem Video gesprengt, aber das war es auf jeden Fall wert.
Kulinarisch gab es noch Completos: einen Hot Dog mit Tomate statt Guerkchen, massig Ketchup und Mayo und nochmal das doppelte davon an Guacamole. und Motu con huesillo: ein Getraenk, ich bin mir nicht ganz sicher, auf jeden Fall gekuehlter Aprikosentee, mit einer durchweichten Aprikose und einer Getreidekarte (wie Kellogs Smacks) als Inhalt. Ich werde das weiterverfolgen.
Heute werde ich nur noch kurz schauen was heute geschnitzt wird, und dann meinen Weg Richtung Flughafen einschlagen.
Ich melde mich wieder wenn ich hoffentlich in Trujillo, ein ganzes Stueck noerdlich von Lima, angekommen bin.
Hasta luego,
Holger
- comments