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Heute steht ein Ausflug nach Kyaikkami auf dem Programm. Cirka 2 Autostunden sind es bis zum 70 km südlich von Mawlamyaing liegenden Ort. Eine meist kerzengerade Straße, vorbei an etlichen Mautstellen und vielen Kautschukplantagen, führt uns zu einer der wichtigsten buddhistischen Sehenswürdigkeiten: der Meerestempel Yele Paya. Heute ist Nationalfeiertag, daher herrscht reger Besucherandrang.
Über einen langen Damm erreichen wir die Pagode - die nur von Männern betreten werden darf. Thi Thi und ich füttern derweil schon einmal die Fische mit bonbonfarbenen Waffeln. Wir sind nicht ganz so beeindruckt von diesem Heiligtum und im nachhinein sind wir der Meinung, dass sich die weite Fahrt dorthin nicht wirklich lohnt.
Unser nächstes Ziel ist Setse mit seinem riesigen breiten bräunlichen Sandstrand. Viele einheimische Familien nutzen den Feiertag für einen Ausflug an diesen Strand. Man trifft sich zum Picknick und knabbert in Teig frittierte Krabben oder Krebse am Stiel oder die burmesische Variante von „Steckerlfisch". Auch wir wollen probieren, nehmen auf den kleinen bunten Plastikstühlen Platz und schnell stellt auch schon eine Frau ihre große Schale mit den Meerestieren vor uns auf den Tisch. Jugendliche toben im Wasser, haben in den Wellen ihren Spaß mit großen zu Schwimmreifen umfunktionierten schwarzen LKW Reifen, brausen auf Mopeds den breiten Strand entlang oder etwas geruhsamer kann man sich auch auf dem Rücken eine Pferdchens fortbewegen.
Der Rückweg führt uns wieder durch Thanbyuzayat, wo wir an der zweitgrößten Kriegsgräber-Gedenkstätte des Landes einen kurzen Stopp einlegen. Hier liegen die Gräber von fast 4000 alliierten Kriegsgefangenen, die beim Eisenbahnbau ums Leben kamen. Während des 2. Weltkrieges ließ die damalige japanische Besatzungsmacht von Kriegsgefangenen und asiatischen Zwangsarbeitern eine Eisenbahnstrecke von Thailand nach Birma bauen. Viele Menschen (an die 50 000) kamen damals unter der brutalen Behandlung der Besatzer ums Leben. In „Die Brücke am Kwai" ist dieser schreckliche Zeitabschnitt beschrieben bzw. verfilmt. Als ein Mahnmal steht die Lokomotive C 5031 der Todeseisenbahn am angeblichen Endpunkt des Schienenstrangs.
Das letzte Ziel des heutigen Tages ist der noch nicht fertiggestellte größte liegende Bhudda des Landes kurz vor Mudon. Dieser überdimensionale Buddha, 1991 begonnen, 180 m lang und 8 Stockwerke hoch. Angeblich sollen keine Architekten bei der Konstruktion beteiligt sein - wir besuchen vorsichtshalber mal nicht das Innere der Statue. Hier an diesem Platz fühlen wir uns nicht so wohl, alles ist noch Baustelle und irgendwie ist uns das Ganze zu gigantisch. Vielleicht sind wir aber auch etwas müde oder es ist uns zu heiß. In Mudon selbst soll es Baumwollwebereien geben - vielleicht eine Gelegenheit für ein Mitbringsel? Thi Thi und unser Fahrer fragen immer wieder und entwickeln allen Ehrgeiz, eine Weberei zu finden. Nach viel rechts bzw. links abbiegen werden wir schließlich fündig: in einem Haus wird an zwei Webstühlen gearbeitet, aber kein Verkauf. Es wird auch Zeit, dass wir nach Hause kommen.
Pünktlich zum Sonnenuntergang treffen wir am View Point in Mawlamyaing ein. Nicht so spektakulär wie gestern, dafür haben wir die Gelegenheit die Frucht der Palmyrapalme zu probieren. Es ist ziemlich mühsam das Fruchtfleisch aus den harten „Nüssen" heraus zu trennen.
Abendessen ist im Attran Hotel gleich neben unserem Hotel, zur Abwechslung gehen wir mal zu Fuß. Auch hier gibt es auf der großen Terrasse am Fluss chinesisches Essen
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