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Freitag, 11.01 - 13.01.2013
Und so war es. Viel Zeit für den Liegestuhl an Deck, aufstehen nur zum Lunch, Sundowner (wenn man dazu denn dazu aufstehen wollte) und zum Dinner.
Aber so viel Ruhe und Faulheit können wir ja gar nicht aushalten und so gab es zur Abwechslung zwei Dorfbesuche. In einem kleinen River Village - Shwe Pyi Tha - konnten wir landwirtschaftliches Dorfleben studieren, einer von unseren burmesischen Mitreisenden hat mit den von der Schule kommenden Kindern auf dem Dorfplatz ein Liedchen einstudiert und wir haben bei der Herstellung von Backsteinen zugeschaut und einen Blick in die Schulräume geworfen. In diesem Dorf plant Tint Tint eine Krankenstation aufzubauen und vielleicht können wir in Zukunft hier den Aufbau und die Unterhaltung finanzieren. Es gibt keine medizinische Versorgung und im Notfall müsste ein Kranker im schlimmsten Fall per Ochsenkarren nach Pakkoku oder Bagan transportiert werden. Für die Einrichtung und die erste medizinische Grundversorgung wäre ein Betrag von 800 - 1000 $ erforderlich, für das monatliche Gehalt einer Krankenschwester und für Medikamente wären 80 - 100 $ ausreichend.
In dem anderen Dorf, dem Yandabo River Village, werden in großer Zahl Tontöpfe produziert und wir verfolgen bei unserem Rundgang die einzelnen Produktionsschritte. Am Flussufer wird die Tonerde für die Herstellung der Töpfe gewonnen und nachdem der Ton mit den Füßen weich getreten ? wurde, können auf Töpferscheiben die Gefäße gedreht werden. Im nächsten Arbeitsschritt werden die Rohlinge in die richtige Form geschlagen und mit einem Muster versehen. Bei dieser Arbeit werden z. B. von einer Frau pro Tag ca. 30 Töpfe hergestellt, sie erhält pro Topf 100 Kyat, d. h. sie hat pro Tag einen Verdienst von 3000 Kyat was ungefähr 3 € entspricht. Aus allen Ecken strömen Frauen mit Gefäßen auf dem Kopf, unterm Arm und in den Händen, um sie zum Trocken in die Sonne zu legen und bevor die Tontöpfe dann in riesigen ausgehobenen Löchern gebrannt werden. Harte Arbeit, vor allem für die Frauen - malerische Fotomotive.
Wir sind an Bord von einer 20 köpfigen Mannschaft bestens betreut und mit guter burmesischer Küche verwöhnt worden. Zum Sonnenuntergang gab es einen feinen Cocktail aus der gut bestückten Bar. Mit uns an Bord waren, außer Andrea und Matthias, ein Schweizer Ehepaar und ein australisches Ehepaar mit 2 burmesischen Begleitern. Die Australier unterstützen in Yangon ein christliches Waisenhaus und ermöglichten 2 Familienmitgliedern, die das Waisenhaus betreuen, eine kleine Rundreise durch Myanmar und wir hatten interessante Gespräche mit den netten Mitreisenden.
Die 2 Tage sind wie im Flug vergangen und am Sonntagmorgen legten wir gegen 9.00 Uhr in Mandalay an. Von der Anlegestelle aus konnten wir gleich in unser Hotel, dem Ayawady River Inn, fahren und auch schon gleich einchecken und machten uns startklar für eine Rundfahrt zu unseren Top 5 Mandalay's: die Golden Palace Monastry mit den Holzschnitzereien, die Goldblättchen - Schläger, der Mahamuni Pagode mit dem Goldenen Buddha - dessen Gesicht jeden Morgen um 4.00 Uhr von den Mönchen blank geputzt wird, Zähne putzen nicht vergessen, Steinmetze, Bronzegießer und Holzschnitzer und zum krönenden Abschluss und Sonnenuntergang die U Bein Brücke (hier war der Teufel los - viele Einheimische (Sonntag) und natürlich viele Touristen). Abendessen gibt es in einem typisch burmesischen Restaurant. Mindestens 5 Kellner springen um uns herum - nicht mit eingerechnet, diejenigen, die die Fahrzeugtür aufschieben und uns zu einem Tisch begleiten. Keine 5 Minuten vergehen und schon stehen die Getränke auf dem Tisch, ungefähr 10 kleine Schüsselchen (dicke Bohnen, grüner Tomatensalat, eingelegte Bambussprossensalat, Gemüse/Salat, verschiedene Gewürzsoßen, Auberginenmus, Fischpaste), für jeden eine Schale Suppe und ein Teller Reis. Und nach weiteren 5 Minuten kommt auch das gewünschte Curry (Hähnchen, Schwein, Rind, Lamm oder Fisch) auf den Tisch. Man isst nicht wirklich heiß, alles ist eher lauwarm und ziemlich fett und nach nicht einmal 30 Minuten ist man auch schon mit dem Essen fertig.
Ein Verdauungs- bzw. Abschiedsdrink auf der Dachterrasse unseres Hotels beschließt den Abend. Andrea und Mathias verbringen einen weiteren Tag in Mandalay und für uns heißt es 5.30 Uhr Morning Call, 6.00 Uhr Frühstück und 6.30 Uhr Abfahrt zum Flughafen.
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