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Heute bekamen wir einen 2 1/2-stündigen Vortrag von Katharina über ihre Arbeit und ihr Leben. Sie arbeitet also tatsächlich mit einer Tierkommunikatorin und einem Kinesiologen, der auch Fernbehandlungen macht, zusammen, um verletzten Tieren helfen zu können. Sie reagierte aber bisher eher ablehnend, als ich meine Hilfe anbot. Vielleicht ändert sich das noch mit der Zeit. Ich habe jetzt trotzdem einem Pottwalmännchen, das schwer von einer Schiffsschrauben an seiner Finne am Rücken verletzt wurde, ein IAH geschickt.
Der Vortrag war sehr intensiv und manchmal kamen mir die Tränen, als sie Begebenheiten aus ihrem Alltag erzählte, zum Teil aus freudiger Berührung und zum Teil vor Erschütterung. Vor allem als sie von den Delfinarien erzählte, was dort zum Teil mit den Delfinen gemacht wird. Dinge, die die Bevölkerung nie erfahren oder auch wissen will. Zum Beispiel gibt es schlimme Zuchtversuche mit Delfinen. Sie werden für Forschungszwecke und künstliche Befruchtung missbraucht. Bei den Zuchtversuchen werden die Weibchen für ca.15 Minuten gezwungen auf dem Rücken zu liegen, denn so lange dauert eine künstliche Befruchtung. Das ist für Delfine sehr schlimm, so lange auf den Rücken gelegt zu werden, sie können während dieser Zeit ja auch nicht atmen, denn das Blasloch ist auf ihrem Kopf. Dann kommt dazu, dass die Delfine ständig hungrig gehalten werden, da sie so gezwungen werden können, das zu tun, was die Trainer wollen. Das Chlor in den Delfinarien vertragen sie nicht, ihre Haut, die Augen und die Lungen leiden darunter. Daher füttern sie sie mit toten Fischen, die mit Antibiotika voll gespritzt sind. Um 5 Delfine für ein Delfinarium zu erhalten, müssen sie 100 Delfine fangen. Der erste Teil stirbt beim einfangen durch den Schock, die Nächsten auf der Reise, da immer der billigste, was bedeutet nicht der schnellste, Weg gewählt wird und der Rest stirbt in den Delfinarien, weil die Delfine die Gefangenschaft und die Trennung von ihrer Familie nicht ertragen. Dazu kommt, dass diese Delfine pro Tag in der Freiheit 200-250km weit schwimmen und nun in ein so enges Becken mit Chlorwasser gesperrt werden. Diese Delfine kommen da mit fremden Delfinen zusammen. Einer kommt zum Beispiel aus Japan, ein Anderer aus Russland usw. und man weiss, dass Delfine alle verschiedene Dialekte sprechen. Das bedeutet, sie verstehen einander nicht. Wenn diese Fakten auf einen Menschen umgerechnet werden, würde das heissen: Ich werde gefangen, von meiner Familie getrennt, in einen Raum von 1Quadratmeter mit einem Afrikaner, einem Russen, einem Griechen, einem Italiener eingesperrt mit einer Luft, die mich krank macht. Das alles weiss Katharina, unter anderem auch von einer Frau, die als Trainerin in einem Delfinarium arbeitete. Sie beendete ihre Arbeit dort, weil sie es nicht mehr ertrug, die Delfine so hungern zu lassen, damit sie tun, was die Menschen von ihnen wollen. Es fehlen mir die Worte, um meinen Schmerz und mein Entsetzen auszudrücken. Es gibt einen Zusammenschluss von Leuten, die in und für Delfinarien arbeiten - ein Fachsymbosium. Die Eintritte sind sehr teuer und ohne Angaben, dass man auch mit diesen Tieren arbeitet, ist es schwierig überhaupt dort rein zu kommen. Katharina konnte das, weil sie am Rande auch mit Delfinen zu tun hat. Da erlebte sie auch Wissenschaftler, die ganz stolz ihre Erfolge in der Zucht von Delfinen erzählen (Ich nenne es Züchtigung oder noch schlimmer, eine Art von Vergewaltigung).
Katharina erträgt diese Veranstaltungen unterdessen nicht mehr und schickt nun immer Jemand anderen aus ihrem Team, da es trotzdem für sie und ihre Arbeit wichtig ist, auf dem Laufenden zu bleiben. Vor allem wegen ihrem dolphin sanctuary in Marokko, wenn es dann endlich mal von der marokkanischen Behörde bewilligt wird. Sie will dort gestrandete Wale, Delfine und Delfine aus Delfinarien aufnehmen. Die Ersten, um sie später wieder auswildern zu können, die Zweiten um ihnen wenigstens einen schönen Lebensabend zu bescheren ohne hungern, ohne Kunststücke und in einem riesigen Hafenareal im Meer.
An einem anderen Ort strandete ein Pottwal, Katharina wurde angefragt wegen ihrem dolphin sanctuary, das ja noch nicht in Betrieb ist. Doch leider wurde ein Wissenschaftler in der Zwischenzeit auf das Tier aufmerksam und beschloss eine Facharbeit anzufertigen unter anderem, wieviel Lärm ein solches Tier erträgt. Er befestigte diesem Pottwal Sonden am Kopf mit unterschiedlich lauten Geräuschen. Wir wissen alle, wie extrem empfindlich diese wundervollen Tiere auf Geräusche reagieren, vielmals stärker als wir Menschen. Dieser Pottwal starb nach 3 Monaten Folter. Und dieser Mann bekam dann noch Anerkennung und eine Auszeichnung für seine Arbeit. Ich könnte einfach nur noch weinen, wenn ich solche Dinge erfahre.
Mir wird von alldem übel und es tut mir leid, solche schlimmen Dinge zu schreiben, doch wenn wir es nicht wissen, können wir auch nichts dagegen tun, oder?
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