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Ich bin heute und schon gestern sehr traurig, weil Anne, eine Freundin von mir, die mit mir die Engelsausbildung gemacht hat, ganz plötzlich verstorben ist. Auch wenn ich weiss, dass es ihr jetzt gut geht, hat ihr Tod eine tiefe Traurigkeit in mir ausgelöst. Anne war ein Mensch mit einem sehr grossen Herzen. Immer sehr liebevoll, offen und hilfsbereit ist sie auf die Menschen zu gegangen. Ich mochte sie sehr! Es berührt mich, dass heute Abend so viele andere Angel Life Couches mit mir zusammen und zur selben Zeit, Anne Licht und Liebe schicken wollen. Es ist ein letztes Abschied nehmen. Ich werde es auf der Abendfahrt zu den Delfinen und Walen tun, das wird Anne sicher gefallen, denn sie liebte die Delfine sehr.
Tag später: Nun bin ich seit 2 Tagen jeden Tag 2x bei einer Ausfahrt von firmm dabei. Ich erlebe das Ganze sehr unterschiedlich. Gestern war ein berührender Tag auf dem Meer. Am Morgen zeigte sich ein Finnwal, was sehr selten ist, da er in einer Minute 1km schwimmt. Was bedeutet, er hat die Strasse von Gibraltar, die 60km lang ist, in 60 Minuten durchschwommen. Er war ein sehr grosser Finnwal, 22m lang und er ist sowieso das zweitgrösste Tier auf der Welt. Es war sehr beeindruckend und wunderschön! Er schwimmt ständig auf der afrikanischen Seite entlang bis zum Ende der Strasse und von dort auf der spanischen Seite wieder zurück. Genauso wie die grossen Cargoschiffe.
Man sieht ihn so selten, da er sehr schnell schwimmt und immer nur für ca. 10 Minuten an die Oberfläche kommt, um Luft in seinen Kreislauf einzusaugen, um dann wieder für ca. 1- 2 Stunden abzutauchen. Ich weiss von firmm, dass leider dieser Wal Plastik nicht von Plankton unterscheiden kann und mit weit geöffnetem Maul durch die Strasse schwimmt und auf einmal bis zu 30'000l Wasser aufnimmt, mit seiner Zunge das Wasser zwischen seinen Barten hinausdrückt, und so sein Essen zurück hält. Doch da es so viel Plastik im Meer hat, das sich zu winzigen Teilchen zerlegt (sich aber nie ganz auflösen wird), kommt es immer wieder vor, dass solche wunderbaren Tiere stranden, ihr Bauch voller Plastik, das sie nicht verwerten können, und dadurch einfach verhungern. Das ist so furchtbar für mich, wenn ich dann am Strand bin und sehe wie so viele Menschen, ohne den geringsten Gedanken zu verschwenden, ihre unzähligen Plastikabfälle einfach liegen lassen und die Flut es ins Meer mitträgt. Das sind Dinge, die mir schwer zu schaffen machen. Auch die riesigen Cargoschiffe, die Tag und Nacht durch die Strasse von Gibraltar fahren und so viele Delfine und Wale verletzen.. Und dann kommen auch noch die Touristenschiffe dazu, die die Delfine und Wale zum Teil regelrecht verfolgen, egal ob sie grad schlafen wollen oder ein kleines Delfin-Baby bei sich haben. Da tut mir alles tief im Herzen weh und manchmal frage ich mich, ob ich wirklich am rechten Ort bin und wenn ja, wie ich mit diesem Schmerz umgehen soll. Ich spüre diese Tiere tief in mir drinnen. Manchmal spüre ich ihre Verwirrung, wenn so viele Touristenboote auf einmal auf sie zu fahren, ihre Angst, wenn sie umkreist werden und ein Kleines dabei haben und zum Glück spüre ich auch ihre Bereitschaft, wenn sie mit den Menschen auf einem Boot Kontakt aufnehmen möchten oder übermütig und freudig aufspringen. Doch das Zweite habe ich bisher nur einmal gespürt, bei Annes Abschiedsfahrt. Das alles beschäftigt mich und schmerzt mich sehr. Gestern bei der Abendfahrt war es das erste Mal, dass ich spürte, dass sie wirklich Kontakt aufnehmen möchten. Gestern war aber auch ein spezieller Abend. Da Anne gestorben war, war ich auf der Ausfahrt sehr im Gespräch mit den Delfinen und Walen und habe ihnen von Anne erzählt. Anne habe ich zu der Ausfahrt mit eingeladen, da ich wusste, wie sehr sie die Delfine liebte. Und siehe da es kamen unzählige Grindwalfamilien ganz nah zum Schiff und blieben eine lange Zeit bei uns. Ein Grindwal hat sogar den Kopf aus dem Wasser gestreckt, uns angeschaut und Töne von sich gegeben. Danach kamen auch noch grosse Tümmler und ein Kleines sprang Fröhlich in die Luft. Annes Präsenz war für mich stark spürbar. "Sei nich traurig", sagte sie zu mir mit ihrem speziellen Dialekt. Ihr gehe es sehr gut, sie sei glücklich. Ihr Hund sei bei ihr und ihr Vater und ihre Mutter. Und heute habe ich im facebook gelesen, dass sie tatsächlich einen Hund hatte, der schon gestorben war. Mir kamen schon wieder die Tränen. Auch habe ich erfahren, dass sie Markus Etter etwas für mich gegeben hat, mir hinterlassen hat. Das hat mich sehr tief berührt, es wird nun irgendwann zu mir nach Tarifa geschickt. Ich freue mich darauf!
Ich bin sehr zwiespältig, auch über meine Arbeit bei firmm. Es ist nicht so, wie ich dachte. Ich werde vor allem Touristen betreuen und gar nicht soviel für diese wundervollen Meereswesen tun können. Und die Touristen hängen mir jetzt schon ein bisschen zum Hals heraus...es gibt auch nette, ja klar. Aber wenn irgendwo ein Delfin gesichtet wird, rennen alle an diese Bootsseite und es gibt einige, die auch die Ellenbogen dazu gebrauchen. Auch bin ich zwiespältig über die Ausfahrten überhaupt. Auch wir stören und verwirren die Delfine und Wale und kommen mit noch mehr Lärm und Abgasen und Gestank zu ihnen. Ich vermisse auch das Schwimmen mit den wild lebenden Delfinen, wie in Südägypten. Da waren die Delfine viel verspielter und freudiger. Sprünge war bei ihnen an der Tagesordnung. Hier Pflügen sie eher durchs Wasser und zeigen sich kaum, was ich auch verstehen kann und das alles tut mir unendlich weh. Ich versuche nun täglich mit ihnen zu kommunizieren, schicke ihnen die Engel, Licht und Liebe und Dankbarkeit. Nur bin ich oft sehr traurig.
Dieser Tarifawind macht mich ziemlich kirre, er trocknet mich aus und da ich eh schon ein Vatatyp (Luft) bin, verliere ich oft meinen Boden und meine Stabilität. Die vielen Seefahrten tragen auch nicht zu einem guten Gleichgewicht bei.
Ich werde alles Weitere auf mich zukommen lassen, doch wenn ich nicht aus dieser Traurigkeit heraus finde, muss ich sehen was ich tue.
Das Zimmer, das ich bis Ende August gemietet habe, ist ein schmaler Schlauch und die Hitze staut sich schnell, was wiederum zu einem schlechten Schlaf führt. Ja, ich bin grad nicht so glücklich, suche jedoch nach neuen Wegen......
Die Bilder von den Delfinen und Walen sind nicht besonders toll, doch sehr schwer zu fotografieren durch den Wellengang und das rasche Auf- und Abtauchen der Delfine und Wale ;-)
Hasta luego!
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