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Liebe Freunde, nun habe ich mich definitiv entschieden, ich verlasse Tarifa. Ich gehe langsam aber sicher zugrunde hier, mein Herz schmerzt und nach Tagen der Zerrissenheit meiner Seele, gebe ich mir die Erlaubnis weiter zu ziehen.
Gestern war ein entscheidender Tag: Am Morgen sprach ich mit Katharina und versuchte ihr zu erklären, wie es mir geht, und dass ich nicht als Volontärin hier arbeiten kann. Vor allem das Elend und dieses Leiden von den Delfinen und Walen mitzubekommen und nichts tun zu können. Tag für Tag zuzusehen, wie sie in diesem Schmutzwasser leben, gestört und gefährdet zu sein durch 300 Cargoschiffe, die täglich die Strasse passieren. Die Fähren und unzähligen Touristenboote, ganz zu schweigen von den Sportfischern..
Inmitten von all dem zu leben und zuzusehen, wie diese Welt langsam stirbt, das Leiden der Tiere Tag für Tag zu fühlen, ich kann nicht mehr, ich habe keine Kraft mehr. Ich gestehe mir mein Aufgeben ein. Eine Kriegerin des Lichtes zu sein, ist für mich zu schwer hier. Ich liege in der Nacht wach, bin hin und her gerissen zwischen da bleiben und gehen. Mit meinen Tierfreunden sprechen und ihnen Licht und Liebe schicken, das kann ich weiterhin auch aus der Ferne. Ich bekam heute von Conny eine IAH und habe nun den Entschluss gefasst, zu gehen, ich nütze den Tieren auch nichts, wenn ich mit der Nase auf dem Boden liege, so gehe ich nur mit ihnen unter und aus der Ferne kann ich vielleicht mehr tun, wenn es mir wieder besser geht, als wenn ich bleibe. Ich werde mit meinen Brüdern und Schwestern, den Delfinen und Walen, in Verbindung bleiben und aus der Ferne ihnen weiter meine Unterstützung schicken. Doch vor Ort geht das nicht mehr.
Nach dem Gespräch mit Katharaina, die übrigens viel Verständnis zeigte, war ich sehr lange in der Kirche vom heiligen Franziskus und habe nach Antworten gebeten und gelauscht. Ich bekam die Botschaft, dass mein tiefer Schmerz auch damit zusammen hängt, dass hier in der Strasse einige von meinen Brüdern und Schwestern aus vergangenen Zeiten leben, und ich konnte sie schon damals nicht beschützen und musste zusehen, wie sie sinnlos abgeschlachtet wurden. Und nun haben sie wieder einen Leidensweg gewählt, hier in der Strasse von Gibraltar, aus einer tiefen Liebe den Menschen gegenüber, damit sie erwachen mögen. Doch ich trage in mir immer noch einen alten tiefen Hass, eine Abneigung, Wut aus vergangenen Leben in mir gegen die Menschen und so lange ich das nicht überwinden kann, kann ich auch meinen Freunden, den Delfinen, hier als Volontärin nicht dienen. Ich habe mir zwar gestern ein past life zu diesem Thema gegeben, doch der Schmerz, die Verzweiflung sind geblieben und natürlich auch die Erschöpfung.
Gestern war ich nochmals auf dem Meer mit diesem neuen Wissen und diesen Botschaften aus der Kirche. Wieder kam auf dem Wasser der alte Schmerz als ich die Delfine von weitem sah, da versuchte ich, mich auf das Licht und die Liebe zu konzentrieren und mit meinen Freunden Kontakt aufzunehmen, ich verband mich mit den Engeln und einem bestimmten Lichtengel, den ich hier kennen lernte. Versuchte in meine Kraft als Königin des Lichtes zu kommen und sendete das alles zu meinen Brüdern und Schwestern im Wasser. Da passierte etwas Unglaubliches: Die Delfine kamen ganz nah ans Boot und drehten sich seitwärts, um zu uns hoch zu sehen. Über eine sehr lange Zeit pflügten sie genau neben mir, unter mir, ganz ganz nah beim Schiff, so dass ich Angst um ihre Sicherheit hatte, durchs Wasser. Vor allem 3 sehr grosse Männchen, ich nannte sie die 3 Musketiere, waren immer bei mir. Und da fiel mir das Licht, Liebe und Dankbarkeit und die jeweiligen Engel zu schicken überhaupt nicht mehr schwer. Ich spürte, wie ich wirklich ein Kanal für diesen Lichtengel sein durfte und dieses Licht direkt ins Wasser und zu meinen Freunden floss. Ich konnte auch ihre Freude darüber spüren und da war ich endlich glücklich für diesen einen Moment.
Nach einer langen Zeit fühlte ich, wie sie müde wurden und dann zogen sie sich zurück.
Und trotzdem kam in der Nacht wieder diese Verzweiflung,Trauer und Erschöpfung hoch. Und heute nun, habe ich mich entschieden zu gehen. Es geht mir auch sonst nicht gut in dieser lauten Stadt, ich finde nicht mal mehr im Kloster meine Ruhe, weil es mit Touristen überbelegt ist. Die WG ist auch mehr als voll und wird immer schmutziger, das Klo ist ständig besetzt und morgens um 4h kommen die letzten Partygänger grölend nach Hause. Ich werde noch Freitag und Samstag, je einmal aufs Meer fahren, meinen Freunden Licht schicken und ihnen erklären, warum ich gehen muss, weil ich es physisch und psychisch nicht mehr halten kann. Werde ihnen nochmals, soviel ich nur kann, alles geben, was ich geben kann und durch mich durchfliessen lassen... Und ihnen auch etwas symbolisch von mir zurücklassen, ein wenig Haar von mir und Blumen, damit sie wissen, dass ein Teil von meinem Herzen bleibt und ich werde aus der Ferne immer wieder mit ihnen in Verbindung treten und ihnen Licht und Liebe schicken. Es tut weh, mir fällt der Abschied sehr schwer, doch das Leben hier ist nichts für mich. Als Volontärin hätte ich auch nicht mehr die Zeit auf den Booten wirklich mit ihnen in Kontakt zu treten, da ich mich um die Touristen kümmern müsste, u.a. um Kotztüten....
Wie es weitergehen soll, weiss ich noch nicht. In der Schweiz habe ich ja kein eigentliches Zuhause mehr. Vielleicht gehe ich nach Hawaii zu den Delfinen. Dort könnte ich mich über die Delfine mit meinen Brüdern und Schwestern in der Strasse v. Gibraltar verbinden, denn alles ist verbunden...
Zuerst muss ich mal weg von hier und meinem Herzen, meiner Seele eine Verschnaufspause gewähren.
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