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Welcome to the jungle!
Ich liebe den Straßenverkehr hier. Teilweise wartet man hier so lange an einer Ampel, dass der Busfahrer erst mal ein Schläfchen hält und dann verpennt...
An sich ist die Sprache super, weil ziemlich simpel. Verben werden nicht konjugiert, es gibt keine Zeitformen, auch Artikel braucht es nicht. Mit nur zwei Wörtern kann man schon einen grammatikalisch absolut korrekten Satz bilden. Wenn ich jemanden frage, wie er heißt sage ich: Name was? Wenn ich gefragt werde, wohin ich gehe, heißt es einfach nur pai mai? wobei mai einfach nur verdeutlicht, dass es sich hierbei um eine Frage handelt. Im Grund sagt er nur: Gehen? Geil oder!? Zählen ist genau so simpel. Kann man die Zahlen von 1 bis 10 und das Wort für Hundert und Tausend ist die Sache geritzt. Dann reiht man die Zahlen noch aneinander und schon kann ichsagen, wie alt ich bin. Nicht so wie bei den Franzosen, wo man erst mal Multiplizieren muss um 80 zu sagen!
Ich habe es endlich in die Lodge nach Khao Yai geschafft, bzw. Auf irgendeine Straße zwischen Pak Chang und Kao Yai. Man kann nie mit Gewissheit sagen, wo man sich gerade befindet und man ist immer auf die Gunst des Busfahrers angewiesen, dass er dich an der richtigen Stelle raus lässt. Nach der Höllenfahrt war ich dann im Paradies. Die Lodge ist super. Mit Pool, genügend Grün überall und in meinem Bett könnten wir zu dritt schlafen. Direkt neben mit habe ich ein paar Tschechen, das Dschungelfeeling kann also beginnen.
Am Abend beschloss ich meinen Jetleg mit meiner ersten Bierverköstigung zu bekämpfen, besorgte mir im Laden 3 Falschen und schaffe davon zwei. Der Löwe hat auf jeden Fall gegen den Elfeanten verloren, das Singha wurde nur angebrochen und meine Urteilskraft war zu diesem Zeitpunkt schon etwas getrübt... Ergebnis von dem ganzen war: am nächsten Morgen hatte ich einen riesen Hunger.
Khao Yai Nationalpark
Der erste Drehtag ist zu Ende und ich habe so einiges im Kasten. Nachdem ich endlich im Park abgekommen war (ich hatte irgendwann nicht mehr daran geglaubt) ging es erst mal los mit trampen, der einzigen Möglichkeit sich ohne fahrbaren Untersatz fort zu bewegen, abgesehen von Laufen natürlich. Erst nahm ich mein Typ der dort arbeitet mit zum Visitor Center. Ich war überwältigt von all den Infos, die ich dort bekam. Fast noch besser als im Lonelyplanet beschrieben. Fast genau so schlau wie zuvor ging es weiter. Diesmal auf dem Moped einesTouris. Nachdem er mich fragte woher ich sei und ich ihm mein Heimatland gegen den Fahrtwind ins Ohr brüllte, einigten wir uns darauf, Deutsch zu reden. Er war nämlich aus Österreich. Seit mich so ein alter Ösi in Kroatien in sein Hotel eingeladen hatte mit dem Argument: Er sei ja so oallein und ich ein fesches Mädel, habe ich gewisse Vorbehalte gegenüber Österreichern, aber er benahm sich und setze mich brav an meinem Campingplatz ab. Ich weiß nicht warum, aber ich sollte mein Zelt unter eine kleine Überdachung stellen die von 6 Säulen und Bänken gesäumt war, mit dem Argument, dass sonst die Affen und Hirsche meine Lebensmittel klauen würden, wobei ich diese nicht im Zelt aufbewahren sollte. Nach einem kleine Hin und Her (So where to put my food when I can not put it in the tent - yeah, tent - but you said no food in the tent - yeah no food in theTent - so where can I put the food - yeah tent in the house - ok but the food! Tent (Währenddessen Handzeichen für Zelt) no food (Handzeichen für Essen, where food - aha tent - (what the f***!?) Foooood not tent, where foood (untermalt von wilden Gesten) - aha you can put food here - aha kop kun ka!) hatten wir das mit dem Zelt und dem Essen endlich geklärt, wobei ich mich allgemein frage, wie 6 Säulen ein Tier davon abhalten sollen, mein Zelt anzuknabbern, vielleicht wurden sie ja darauf konditioniert. Naja auf jeden Fall stand das Zelt endlich irgendaan unter dem Dach und ich machte mich auf den Weg und zwar zur nächsten Campsite weil mir meine irgendwie nicht so gefiel. Also wieder Daumen raus. Diw nächsten, die anhielten wollten zu einem Wasserfall im Park. Warum eigentlich nicht. Immerhin war es der Wasserfall der in dem Film The beach vorkommt. Dort fing ich dannauch an, die ersten Takes zu drehen. Dazu kletterte ich überall herum, um die besten Aufnahmen zu kriegen. Immer mit der Gewissheit, dass eine Schlange in der nächsten Felsspalte lauerte. Nach dem Wasserfall teilten mir dann meine Knie mit, dass sie weh taten. Ich teilte ihnen mit, dass mir das scheiß egal sei und die Diskussion war vom Tisch. Ich irrte ein bisschen über den Parkplatz, als ich zufällig den Zugang zu Wanderpfad Nr. 2 entdeckte. Habe ich schon erwähnt, dass die Ausschilderungen hier spitze sind? Egal. Ich ab in den Dschungel. Endlich!
Tiere filmen ist gar nicht so einfach. Die Schmetterlinge hier haben zum Beispiel alle ADHS und können keine Sekunde lanf richtig sitzen bleiben. Und wenn man sie dann drauf hat und will, dass sie sich bewegen, scheint es , als hätten sie spontan das Fliegen verlernt. Irgendwann führte mich der Trail in ein Gebiet mit einem Beware Crocodile-Schild. Da war ich wohl im Krokodildomizil gelandet. Aufmerksam suchte ich die Ufer entlang des Flusses ab an dem der Trail entlang führte. Zwischendurch versicherte ich mich immer wieder, dass keins af dem Weg rum lag. Ich dachte gerade darüber nach, ob ich überhaupt einem begegnen wollte als plötzlich - scheiß die Wand an!- ich ein Krokodil am Ufer entdeckte. Und was für eins. s***. Das war echt riesig. Zum Glück war es auf der anderen Uferseite. Ein bisschen nervös fummelte ich die Kamera aus der Hosentasche und begann zu filmen. Während ich auf das Krokodil hielt, überlegte ich, wie lange ich es filmen sollte weil so ein rumliegendes Krokodil nicht so mega spannend ist, als es sich plötzlich blitzschnell umdrehte und sich ins Wasser gleiten ließ. Ich konnte es noch ein Stück beobachten, bis es unter der Wasseroberfläche verschwand. Hoffen wir mal es hat mich nicht zum Mittagessen erkoren. Mit dem Gedanken im Kopf lief ich weiter. Irgendwie war ich schon eine Weile unterwegs. Ich hatte keine Ahnung wie viel Uhr es war. Die Sonne ist da auch nicht besonders hilfreich. Sie steht diw ganze Zeit hoch um dann urplötzlich zu verschwinden und dann ist das es dunkel. Auf sem Trail stand am Eingang noch, dass dieser nur bis 4 Uhr betreten werden durfte. Vielleicht hat dss ja den Grund, dass die Tiere dann hungrig werden. WHAM! Direkt neben mir ein Krokodil! Keine zwei Meter. Ich weiß nicht wer sich mehr erschrocken hat. Das Krokodil nahm auf jeden Fall reiß aus und ich mit der Kamera hinter her. Danach hatte ich irgendwie genug von Überraschungen. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht aber wenn man alleine im Dschungel so einem Tier begegnet, da flattern schon mal die Nerven. Später stieß ich noch mit einem Makaken zusammen. Ich weiß nicht, wer von uns beiden überraschter war über diese Zusammenkunft. Auf jeden Fall filmte ich ihn und seine Kumpels im Baum. Nach einer gefühlten Ewigkeit dann endlich der Ausgang!
Auf der Campsite muss man abends vor allem darauf achten, nicht mit einem Sambari zusammen zu stoßen. Die stehen und liegen da nämlich überall rum. Dort habe ich auch zum ersten Mal ein Stachelschwein gesehen. Ziemlich flinke Tierchen.
Tag 2 im Dschungel
Nach einer sehr unruhigen Nacht, ich bin gefühlt 10 Tausend Mal aufgewacht stand ich um halb 6. Die größte Chance Tiere zu sehen ist bei Dämmerung. Ich irrte ein bisschen durch die Gegend aber alles was ich zu Gesicht bekam, waren noch mehr Makaken die auf der Straße herum tollten. Nach einem ausgedehnten Frühstück, Schokoflakes mit Kokosmilch und Wasser verdünnt, zum Nachtisch ein paar Erdnüsse, döste ich den Rest des Vormittags vor mich hin. Früh aufatehen trägt nicht gerade zum munter werden bei. Aber im Grunde genommen hatte ich mich nur dem Rhythmus des Dschungels angepasst. Mittags lief ich noch dwn ersten Trail, den man ebenfalls ohne Guide laufen kann. Ziemlicher Kindergarten, allerdings erschreckte ich mich zwei mal vor einem riesen Leguan der vor mir auf dem Pfad chillte. Alter Latz! Die waren echt riesig. Ich wusste noch nicht mal, dass es so riesen Dinger überhaupt gab. Der eine lief ewig vor mir auf dem Pfad her, immer wieder über die Schulter blickend, ob er mich schon abgeschüttelt hatte. Depp. Als ob ich mich igendwann seitwärts in die Büsche schlagen würde. Das war eher sein Job. So spielten wir eine Weile Katz und Maus wobei er den Spieß auch ganz leicht hätte umdrehen könnte. Irgendwann schien ihm wohl selbst die Ideen mit dem in die Büsche schlagen gekommen zu sein - er war weg. Ich hatte aber ein paar Aufnahmen erhaschen können. Danach fuhr ich zum Aussichtsturm. Jetzt sitze ich hier und starre auf eine Salzleckstelle. Richtig spannend! Aber hier hat man noch die besten Chancen zwischen 5 und 6 was zu Gesicht zu bekommen. Dafür habe ich endlich mal Zeit zu schreiben. Und ich bekomme langsam hunger... und muss Oipi... noch 2 Stunden bis 5....
Ich muss wieder pinkeln... Alles was ich bisher gesehen habe sind 4 Exoten aus dem Heimatland. Ein deutsches Paar mit zwei Kinder, ok bleiben wir bei der Wahrheit, Assibratzen. Erst liefen sie durch die restricted area und verminderten so die Chance, dass dort Tiere auftauchen würden. Dann trampelten sie denn Turm hoch. Stimmt, leise sein macht hier auch echt keinen Sinn. Vor allem wenn man einen Tiger sehen möchte!
Nice. Soeben ist meine Mitfahrgelegenheit für später eingetroffen und zwar in Form von Domenique und Alesandro. Schweiz und Italien. Die hatte ich vorher auf der Straße getroffen und mich zu einer Nightsafari verabredet. Allein ist die nämlich ein bisschen teuer. Und ohne di beiden wäre ich wahrscheinlich auch nicht mehr vom Aussichtsturm weg gekommen.
Ich wurde gerade fast beklaut. Ich hatte meine nassen Klamotten auf meiner Terrasse verteilt, das spannendste was auf der Nightsafari passiert war, war ein Platzregen der uns trotz Dach auf dem Van komplett durchweichte. Jetzt weiß uch auch, was Nightsafari bedeutet: Man fährt mit einem Van die Straße entlang und der Wegesrand wird mit einem Scheinwerfer abgeleuchtet. Die Fahrt ist dann nach 40 Minuten zu Ende obwohl man eine Stunde gebucht hat und alles was man zu Gesicht bekommen hat, sind drei Sambar, von denen man eine ganze Herde auf dem Campingplatz hat. Zurück im Basislager verkaufte zum Glück eine Frau noch Wasser und Instantnudelsuppe. Heißes Wasser gatte sie auch noch! Hammer. Ich hatte nichts mehr gehabt, da der Plan eigentlich gewesen war, den Park am Abend zu verlassen. Aber abends kommt man da nicht mehr weg... Die Suppe hab ich leider nicht so gut vertragen, aber das spielte in dem Momemt keine Rolle. Aber zurueck zu dem Fastdiebstahl. Wie gesagt, mein Zeug lag draussen ueber die Baenke verteilt, ich lag im Zelt und las in dem grotten schlechten Buch weiter, da hoerte ich es draussen rascheln. Erst dachte ich, da stellt noch jemand mitten in der Nacht - es war 9 Uhr - sein Zelt auf, aber es hoerte nicht auf und kam aus der Naehe meines Ponschos! Ich also aus dem Zelt, bereit jemanden wenigstens anzupoebeln, zum Hinterherrennen war ich zu muede und naja eben auch noch auf andere Art verhinert, da starrt mich ein Sambar ganz unschuldig an, im Maul meine Regenjacke. In dem Moment verduennisiert es sich auch schon. Ich betrachtete meine Regenjacke genauer und musste feststellen, ich hatte meinen Geldbeutel vergessen, sowas ist total untypisch fuer mich! Auf jeden Fall hatte das Sambar versucht, den Reissverschluss zu oeffnen um an die Kohle ranzukommen, das erkannte ich daran, dass die Jackentasche total voll gesabbert war. Aber noch mal Glueck gehabt! Sonst waere ein reiches Sambar durch den Park gelaufen und haette am Ende noch eine Nightsafari gebucht!
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