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hailand. Zum ersten Mal habe ich den Jetleg schon auf der Hinreise. Liegt vielleicht daran, dass ich dieses Mal in die andere Richtung geflogen bin. Der Kulturschock blieb erst Mal aus. Nur der tote Hund mitten auf dem Weg war ein bisschen schockierend. Ich glaub bei dem kam die 5 Sekundenregel zu spät. In Bangkok war ich aber nur kurz. Jedoch nicht kurz genug, um zufällig an der Explosionsstelle vorbei zu laufen. Man hat nicht mehr viel gesehen. Nur noch am Boden war die Explosion zu erkennen weil dort die Steinplatten gefehlt haben und Blumen lagen. Das sah wohl so beeindruckend aus, dass ein Touri erst mal ein Slefie von sich un dem Boden machen musste... Ok, da hatte ich vielleicht dann doch einen kleinen Kulturschock.
Es gab nur ein paar Dinge, die mir unverständlich waren, abgesehen von der Sprache. Warum pfählt man Mopedhelme mitten in einem Fluss auf? Oder warum steht der Mann (wirklich!) bis zum Hals im Wasser?
A propo Sprache! Die ist echt spitze! Während ich in Doha auf den Anschlussflug wartete, versuchte ich mit das thailändische Alphabet etwas näher zu bringen. Nach einer halben Stunde kam ich zu dem Schluss, dass dies schlicht und ergreifend unmöglich ist! Es ist nicht wie im Kyrillischen: Man hat ein paar Buchstaben, kann mam diese lesen, kommen so Worte wie Rjucksack oder Butterbrot bei raus. Da klingelt es schon mal bei einem und man denkt sich: Geil! Ich kann Russich! Nein, bei den Thais sieht das ein bisschen anders aus. Das thailändische Alphabet hat 44 Konsonanten. Die Vokale werden wie im Arabischen über Symbole angegeben, die um die Buchstaben herumgebastelt werden. Insgesamt gibt es 28 Vokale. Ok, soweit kann man noch mitschneiden. Ist ein bisschen aufwendig zu lernen aber geht. Die Probleme fangen damit an,dass Konsonant, Vokal und deren Kombi, Buchstaben anders oder gar nicht ausgeprosprochen werden. So kann aus einem g auch ganz schnell mal ein n oder d werden. Aber damit nicht genug! Abhängig von unterschiedlichsten Faktoren wird der Buchstabe hoch, tief, aufsteigend, absteigend oder normal ausgesprochen. So landet man schnell von Schlange bei Maus. Ruft der Guide dann nu! weiß ich nicht, ob ich mic umdrehen oder weglaufen soll. Ich werde aus diesem Grund auch nie erfahren, ob etwas weit weg ist oder ganz nah. Dass heißt nämlich beides glai. Das eine klingt nur schriller als das andere. Ich mein, wer kommt denn auf so eine Idee. Schlange und Maus gebraucht man nicht so oft in einem Satz aber wie kommt man denn bitte von Dönerschaf auf Döner scharf?! Aber der Knaller kommt noch! Selbst wenn man das ganze halbwegs verstanden und verinnerlicht hat man ein Wort Buchstaben für Buchstaben entziffert hat, kommt das böse Erwachen! Die scheiß Dinger stehen noch nicht mal in der richtigen Reihenfolge! Da steht dann das a einfach mal vor dem d aber mam spricht es dahinter aus. Einzelne Worte kannst du auch gar nicht erkennen weil ja Leerzeichen bekanntlich total überbewertet sind! Den Frust habe ich damn wrst mal im Flieger mit australischem Bier runter gespült. Hat übrigens zum Kotzen geschmeckt. Der einzige Buchstabe der hängen geblieben ist, ist das g ก schön oder? Und ich kann dieses Wort lesen: ไก่ Das bedeutet Huhn! Irgendwann wird es mir von Nutzen sein...
Das hält mich aber nicht davon ab, Thailändisch zu lernen. Ich bleibe zwar Analphabet aber ich arbeite jetzt mit einer selbst kreierten Umlautschrift und kann theoretisch schon eine ganze Unterhaltung führen. So lange sich jeder ans Skript hält.
Was mich richtig freut: Hier gibt es Linksverkehr! Da machen sich die zwei Wochen Training in Schottland endlich bezahlt. Es gibt hier sogar den einen oder anderen Kreisel. Es herrscht nur Unstimmigkeit darüber, wie man ihn benutzen soll. Auch sonst gibt es nicht viele Verlehrsregeln. Das läuft hier eher alles mach dem Darwinsprinzib ab. Wer zum Beispiel als erster an einer Kreuzung ist, hat Vorfahrt. Allgemein gilt, wer zuerst kommt, malt zuerst und wer bremst hat verloren.
Heute war ich zum ersten Mal in einem Tempel. Ist wahrscheinlich der erste von hunderten aber trotzdem ein schöner Anblick. Vor allem der überdimensional große Buddha. Ich find Buddhismus ja schon spitze und wenn ich eine Religion wählen müsste, wäre es diese. Aber wie bei jeder hat auch diese ein paar Falschinterpretationen, die zu Unsinnigkeiten in der Moderne führen. Vor dem Tempel saß ein Mädchen und verkaufte Vögel die in winzig kleine Käfige gesperrt waren. Meine empörte Rebellenseele dachte schon über deren Befreiung nach. Wie viel würde mich das kosten? Und was wenn sie nach ihrer Befreiung von einer Katze gefressen würden, weil sie überhaupt nicht mehr in der Lage sind, in der freien Wildbahn zu überleben. Dann hätte ich ein Dutzend Leben auf dem Gewissen. Aber lieber tot als lebendig und eingesperrt? Ihr seht, gar keine leichte Frage. Später fragte ich meine Couchsurferin, was es mit diesen Vögeln auf sich hat. Und zwar kauft man einen Vogel vor der Hochzeit, um ihn dann frei zu lassen. Aha. Machen wir in Deutschland auch. Tja. Die machen das aber aus religiösen Gründen! Es ist quasi ein Zeichen des buddhistischen Glaubens, das Tier in die Freiheit zu entlassen. Als Zeichen des Respekts vor allen Lebewesen... das ist in ungefähr so, wie wenn ich doch auf die Gleise schupse um dich dann zu retten fürs Karma...
Weiter ging die wilde Fahrt zum Khao Yai Nationalpark. Mal sehen was mich dort erwartet...
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