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Nach einem opulenten, cerealienbetonten Frühstück auf der Dachterasse unseres Hostels, Chill Backpackers, geht es los mit der Wohnungssuche. Wir haben 3 Stunden Internet am PC in der Bibliothek frei. Die State Library ist, wenn auch mir ohne Nachweis eines Wohnsitzes bisher einen Bibliotheksausweis verweigend, super, einfach riesig und sauber, mit Blick direkt auf den Fluß. Hier werde ich es eine Weile aushalten, Englisch lernen, meine medizinischen Kenntnisse erweitern (oder ausbessern) und Nachrichten aus Deutschland verfolgen können. Nur der Fernsehraum zur Übertragung der Bayern-Spiele ist nicht zu finden. Und aus den Trinkbrunnen kommt Wasser.
Da Sarah sehr genaue Vorstellungen von unserer Wohnung, deren Mitbewohner-Ausstattung und Lage hat, ist es eine etwas eingeschränktere Auswahl, die uns zur Verfügung steht. Letztlich sind wir den ganzen Tag in der Bibliothek und um mein Netbook sehr froh, da es kostenloses WLAN gibt. Die Library bietet zudem eine angenehme und ruhige Arbeitsatmosphäre, nur sporadisch getrübt durch angeregte Kommunikationen einzelner Mitmenschen mit der südwesteutopäischen Heimat.
Dafür muß ich diesen europäischen Mitbürgern Respekt zollen für die konsequente Durchsetzung ihrer höchst sinnvollen Idee, die komplett unsinnige Einrichtung separater den Damen vorbehaltender Waschräume mit nahezu todesverachtender Ruhe zu negieren und hier in stoischer Gelassenheit selbst beim schlimmsten Gezeter komplett unentspannter Angehöriger des weiblichen Geschlechtes den normalen Bedürfnissen eines jeden Mannes nachzugehen. Da hätte ich auch drauf kommen und mir so manches Dufterlebnis sparen können.
Der Tag zieht sich ohne erkennbares Efolgserlebnis. Im Gegentiel: Sarahs Traumwohnung mit Flußblick im 38. Stock des brisbaner Wolkenkratzers zum halben Preis stellt sich leider überraschend als Phishing-Seite heraus und nur kurz vor dem Verhungern schaffen wir es zurück ins Hostel.
Dann noch zu "Coles", der hier favorisierten günstigen Supermarktkette, die auch recht gute Produkte hat. Manche Sachen sind irrwitzig teuer, leider zumeist die gesunden. Wirklich billig im Verglich zu Deutschland sind hier dafür Chips. In großer Vielfalt und wunderbar "fettfrei" bekommt man hier ein halbes Kilo für 3$, also 2,10€. Die Dose Erdnüsse kostet leider 10$. Dafür sind Kiwis hier nur unwesentlich teuerer als in Deutschland. Verständlich, da der Transport hierher nur ungleich weitere Wegen aus dem neuseeländischen Ursprungsland in Anspruch nimmt als nach Deutschland. Eine Metzgerei mit frischen Produkten habe ich dafür noch niegendwo gesehen. Aber es soll hier Wochenmärkte geben.
Ich mache Nudeln mit Pesto. In dem Siff hier will ich nicht anständig kochen. Und der Liquor-Shop mit "Desinfektionsmitteln" hatte schon zu.
Da uns das Hostel 90$ für ein abgewracktes und erfrischend spartanisches Doppelzimmer abknöpft und die Dauer der Wohnungssuch noch ungewiß ist, beschließen wir, morgen ins billigere "Cloud 9"-Hostel nebenan ins 6er-Zimmer umzuziehen. Das kostet dann 19$ pro Nase. Na abwarten.
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