Profile
Blog
Photos
Videos
die letzten knapp 2 wochen waren hier wettertechnisch sehr bescheiden! grauer himmel, wind und so viel regen, dass man den eindruck hatte, das wasser kommt von allen seiten und die stadt ist kurz vorm absaufen. dazu stundenlange gewitter. "das ist die regenzeit" sagen meine kollegen resigniert. wenn man aus dem winter kommt und dann so weitermacht ist das unschön. ich war auch die tage schon eine dicke bettdecke für den nahenden winter besorgen. aber zum glück bäumt sich der sommer seit gestern noch mal auf und es scheint mal wieder die sonne und man kann nochmal die sommerklamotten rausholen. große freude!
vor ein paar tagen hab ich mich aufgemacht, die altstadt von SP zu erkunden. das wort "alt" ist hier zum teil wörtlich zu nehmen - allerdings eher im negativen sinn. einiges sieht da wirklich arg alt aus. und trotzdem hab ich mich gleich in die altstadt verliebt. hier gibt es eine kleine fußgängerzone und einzelne läden zum bummeln. mal eine abwechslung zu den ewig gleichen shopping centern. an jeder ecke findet mal kleine imbiss-bars, die man hier lanchonetes nennt, bäckereien und saftbars mit allen möglichern exotischen früchten im angebot. an jeder ecke riecht es anders und immer sehr lecker. dazwischen gibt es plätze mit viel grün wo büromenschen mittagspause machen, strassenmusiker fiedeln und ein paar einzelne touristen die wenigen übriggebliebenen historischen bauwerke bestaunen. unter anderem die catredrale se, die wunderschön ist und an einem netten platz mit palmen steht. leider sieht man hier auch sehr trauriges, nämlich viele drogenabhängige. trotzdem ist die alstadt toll und man kann mit ein wenig fantasie erahnen, wie die stadt ausgesehen hat, bevor man diese ganzen betonburgen errichtet hat. ich schaue mir alte kirchen, klöster und theater an und gehe zum abschluss noch in die älteste bäckerei der stadt um mich mit pao de queijo zu versorgen.
kulinarische entdeckung der woche: tic tac maracuja! will ich in deutschland auch haben!
lustig finde ich, dass es hier ein paar buslinien gibt, wo es einen extra kassierer gibt. man zahlt also nicht beim fahrer, sondern bei einem mann, der hinter dem busfahrer auf einem sitz trohnt und die tickets verkauft. nach dem bezahlen darf man auch hier ein drehkreuz passieren. drehkreuze gibts hier ständig. das findet man anscheinend voll praktisch. während der busfahrt beobachte ich das unglaubliche verkehrsaufkommen und wundere mich mal wieder, warum hier nicht mehr verkehrsunfälle passieren bei diesen 1000 autos. aber ich muss sagen, die brasilianer können auto fahren. im gegensatz zu den spaniern, die ständig autos anfahren (um dann einfach weiterzufahren!!) oder mit komplett verbeulten kisten unterwegs sind, sind die autos hier dellenfrei! todesmutig sind hier allerdings die motorradfahrer. die schlängeln sich nämlich permanent zwischen den verschiedenen spuren durch und überholen wahlweise links oder rechts. dazu huppen sie permanent 2mal kurz. ganz am anfang habe ich das nicht verstanden und gedacht, die hupen zur begrüßung, weil sie jemanden im auto nebenan kennen. "ganz schön viele freunde haben die motorradfahrer hier", hab ich meinen mitbewohnern dann mal gesagt. die haben mich dann aufgeklärt, dass das hupen keine begrüßung, sondern die warnung an die autofahrer ist, um auf sich aufmerksam zu machen. naja, hab ich wohl falsche schlüsse gezogen. als ich die geschichte einer meiner schülergruppen erzähle, liegen die vor lachen fast auf dem boden. einer von ihnen berichtet mir dann in der nächsten stunde, dass er seinem vater davon erzählt hat. dessen reaktion: "herrlich! ich liebe ausländer!" na dann!
- comments