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getreu dem motto: jeden monat ein feiertag, geht es auch im mai weiter. diesmal verschlägt es mich nach paraty, einem wunderschönen kleinen kolonialstädtchen an der küste zwischen SP und rio. schon die anfahrt ist abenteuerlich und dauert mit dem bus für die etwa 250 kilometer sage und schreibe 6 stunden! es geht in schlangenlinien an der küste entlang und auf der hälfte der strecke schnauft der bus über einen ziemlich hohen berg. und wieder hänge ich begeistert am fenster und schaue auf dschungelähnliche wälder und kleine wasserfälle, auf das meer und viele kleine buchten.
in paraty mache ich mich auf die suche nach meinem hostel. direkt davor stehen 3 amis auf der strasse und ziehen sich mitten am tag ne line koks. als ich sie irritiert anschaue, labern sie irgendwas auf englisch, was ich zum glück nicht verstehe. das hostel ist ruhig und entspannt und wird von 3 argentiniern geleitet. eine der angestellten, heidi aus stockholm, erklärt mir die ausflugsmöglichkeiten und wir plauschen noch zusammen mit einer sehr netten australierin auf der terasse. dabei gibt sie uns den tipp, unbedingt einmal mit der fähre von stockholm nach helsinki zu fahren. das dauert etwa 7 std. man bekommt für ca 20-40 euro eine kabine und ein freies buffet mit freibier und freiwein. dazu disco und karaoke. angeblich ein beliebtes samstag-abend-vergnügen dort, da es sich ob der hohen alkoholpreise in diesen städten, absolut lohnen würde. wir sind beeindruckt und das skandinavische partyschiff steht ab jetzt auf meiner reise-to-do-liste.
anschliessend gehe ich mit der australierin in einen nahe gelegenen imbiss der sich istanboul nennet und wo ich einen sensationellen veganan falafelwrap esse und den besten walnussbrownie meines lebens. hat sich die reise doch schon gelohnt!
seit ich in rio war, habe ich eine neue kulinarische vorliebe entdeckt: acai. kleine beeren, aus denen man vorzugsweise ein sorbet macht, das man mit crunchy-flocken und obst isst.
am nächsten tag ist traumhaftes wetter und ich mache mich auf den weg nach trindade. ein in brasilien ziemlich bekannter küstenort mit schönen badestränden. zum glück liegt der busbahnhof um die ecke, allerdings steht dort schon eine imposante menschenschlange. ich bereite mich schon seelisch darauf vor, auf den nächsten bus warten zu müssen. erstaunlicherweise winkt die buskassiererin die schlange immer weiter und irgendwann sind tatsächlich alle drin. wenn auch beengt. die fahrt dauert etwa 40 minuten und wird zur anstrengenden meines lebens. nicht nur, dass es ständig berg rauf und runter geht und durch scharfe kurfen. der busfahrer fährt wie eine gesengte sau. ich klammer mich an allem fest was in meiner nähe ist. und an jeder haltestelle steigen noch mehr leute ein. sobald alle drin sind, ruft die kassiererin zum fahrer: valdir (das ist sein name), fahr los! irgendwann bin ich so eingekeilt, dass ich zwar nur noch flach atmen kann, aber dafür keine gefahr mehr besteht umzufallen. zur zufriedenheit der fahrgäste trägt dies allerdings nicht gerade bei. der missmut steigt und die ersten fangen, bei jeder haltestelle zu rebellieren. mit erfolg. an den letzten haltestellen wird nicht mehr gestoppt und ich sehe im vorbeifahren die traurigen gesichter der umsonst wartenden an den haltestellen. nächter bus in einer stunde. prost! valdir gibt gas wie auf ner rennstrecke und wir rasen die serpentinen runter dass es mir im magen killert und der halbe bus schreit und johlt wie in der achterbahn. schon wieder achterbahnstimmung im bus. das scheint hier standard zu sein. und wenn ich irgendwann mal später an meine zeit in brasilien zurückdenke, werden mir zuerst die verrückten busfahrten einfallen. die andere hälfte des busses ist nicht so richtig in achterbahnstimmung, sondern eher in mordsstimmung. eine frau schreit erbost nach vorne: ich bring dich um fahrer! als wir endlich angekommen sind, hab ich taube arme und füße vom eingeklemmt sein. aber dafür gehts jetzt zum strand. leider darf man allerings nicht baden, weil die wellen und die strömung sehr stark sind. aber ich bin trotzdem glücklich und trappel zusammen mit vielen brasilianischen touristen am rand entlang, mit den füssen im wasser. auch hier hab ich wieder das gefühl, ich bin der einzige ausländer.
die einzelnen strände sind auf buchten verteilt und man muss zum teil hügel überqueren, um zum nächsten strand zu kommen. ich schaffe es bis zum strand 3, wofür ich einen abenteuerlichen weg über einen bewaldeten hügel nehmen muss. ich steige über wurzeln und krabbele auf allen vieren den teils steilen weg entlang. und das oft ohne geländer. dass man stänig gegenverkehr hat und ich nur mit flip flops unterwegs bin, macht es nicht einfacher. irgendwie schaffe ich es unversehrt zum nächsten starnd. glück gehabt. auch den rückweg meistere ich gut, wenn auch schweissgebadet. auf dem weg zu strand 1 muss man eine kleine lagune, so eine art priel durchqueren. leider steigt das meer gegen mittag und aus dem kleinen rinnsal ist mittlerweile ein kniehohes gewässer geworden. aber hilft ja nix. das dumme ist, dass auf dem boden sich viele rutschige steine befinden. und man sieht leider nix. ich tapere barfuss vorwärts und schon rutsche ich zwischen zwei steinen durch und kippe nach links. zu meinem glück ist dort ein mann, der geistesgegenwärtig beherzt zugreift und mich am arm packt. glück gehabt! statt arm-, bein- oder kieferbruch, habe ich nur ein paar blutige schrammen am knöchel!
der rest des aufenthaltes verläuft zum glück unfallfrei. ich schlendere durch trindade, ein hippie-dorf wo es an jder ecke selbstgemachten kram wie traumfänger und glücksbändchen gibt oder läden mit sonstigen spirituellen utensilien.
zurück in paraty schaue ich mir die wunderschöne altstadt an. dort gibt es lauter kleine läden und süße cafes und restaurants. ich bin sofort verliebt. paraty ist wunderschön und macht glücklich!
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