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Autogeschichten:
Im Laufe der Monate haben wir einige Geschichten gehört und auch einiges gesehen in Sachen Autos und Straßenverkehr.
Hier mal ein paar Kurzgeschichten über Autos, Autofahren und Verkehrsregeln in Südafrika:
1.Verkehrsregeln
Ampeln sind in Südafrika genauso aufgebaut wie unsere heimischen. Es gibt, rot, gelb und grün, die von oben nach unten angeordnet sind. Genauso gibt es die prinzipielle Regel, oder besser gesagt, „Vorgeschlagene Verhaltensweise" bei rot und gelb stehen zu bleiben und bei grün zu fahren. Allerdings ist es ganz normal, bei einer Kreuzung auch bei rot schon in die Kreuzung einzufahren und darauf zu hoffen, dass die Ampel gleich auf grün springt. Nur bloß nicht warten, denn sonst könnte der Hintermann sich aufregen, dass er einen oder sogar zwei Meter zu weit von der Kreuzung stehen bleiben muss.
Die sogenannte Haltelinie, wird eher als eine Art Designidee, andere würden auch sagen „Rennstreifen" angesehen (bzw. nicht gesehen). Also halten muss man an der Haltelinie nicht. Klingt verwirrend? Ist es aber nicht. Einfach immer fahren…
Genauso werden Grünphasen gerne etwas ausgedehnt. Sprich, es darf bei grün, gelb und alles was unter 3 Sekunden rot ist noch gemütlich über die Kreuzung gefahren werden. Und da in Südafrika alles etwas unbürokratischer ist und vor allem nicht so eng gesehen wird, darf man die 3 Sekunden rot Regel auch ruhig mal etwas weiter ausdehnen.
2.Autoradio
Nachdem von Stefan, unserem Studienkollegen aus Österreich, bereits zweimal das Autoradio geklaut wurde, fuhr er einige Zeit ohne herum, bis er sich eines Tages wieder mal ein neues gönnte.
Voller Vorfreude auf das Wochenende und das frisch eingebaute Radio fuhr er am Abend kurz vorm Ausgehen ins Büro um eine CD mit neuer Musik zu brennen.
Stefan parkte sein Auto also direkt vor dem Büro und suchte in aller Ruhe die Musik für seine CD aus.
Als er schließlich damit fertig war, ging er voller Vorfreude wieder zum Auto, setzte sich hinein, schob die CD ins Radio und wunderte sich wieso er denn so schief sitzt.
Am Sitz lag es nicht, denn das ganze Auto stand irgendwie extrem schief. Der Parkplatz war aber eigentlich eben und so stieg er erst mal aus um zu schauen was es denn sein könnte.
Es war bereits dunkel und so viel es erst beim zweiten Blick auf, dass der Wagen aufgebockt auf ein paar Steinen stand und alle Räder abmontiert waren … :-)
Mittlerweile hat er wieder Räder und auch das Radio funktioniert noch einwandfrei.
3.Übernachtungsmöglichkeit
Konstantin parkte sein Auto wie jede Nacht vor seinem Haus ziemlich nah am City Center von Cape Town. Als er am nächsten Morgen zum Auto kam, sah er dass die hintere Seitenscheibe eingeschlagen war. Er ärgerte sich und schaute nach ob vielleicht das Radio geklaut wurde. Dieses war allerdings noch an seinem angestammten Platz. Stattdessen lag hinten auf der Rückbank ein Obdachloser und schlief seelenruhig. Als Konstantin ihn ansprach, wurde der offensichtlich volltrunkene langsam wach, stieg aus dem Auto aus und bettelte für ein paar Münzen.
4.Zitat eines Südafrikaners
Antwort auf unsere Frage wieso so viele Südafrikaner betrunken mit dem Auto nach Hause fahren:
„Am Wochenende ist es sicherer mit dem eigenen Auto betrunken nach Hause zu fahren, als es stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen."
War wohl nicht ganz ernst gemeint, ist aber auch etwas Wahres dran. Denn leider machen das wirklich viele hier. Trinken und Fahren. Wir wurden schon öfters „blöd" angeschaut, als wir gefragt wurden, wo denn unser Auto ist und wir meinten, wir sind mit dem Taxi gekommen.
(Anmerkung der Redaktion: Wir halten uns an die festgeschriebene Grenze von 0,5 Promille. Also bitte nicht in Panik verfallen, beten, hoffen, oder uns mit ernsthaften Gesprächen drohen, denn bei Alkohol am Steuer kennen wir keinen Spaß.)
5.Motorradhelme und Glasscheiben
Was verträgt sich nicht? Motorradhelme und Glasscheiben.
So ist es passiert, dass Konstantins Wohnungskollegin mit dem Auto unterwegs war und einer ihrer Mitfahrer wohl einen Motorradfahrer durch Gesten so provoziert hat, dass dieser zum Auto gegangen ist und kurzerhand mit dem Helm die Scheibe eingeschlagen hat. Anschließend ist er seelenruhig wieder weiter gefahren.
6.Wochenanfang
Woran merkt man, dass Montag ist?
(Anmerkung der Redaktion: wir müssen nicht jeden Tag in die Uni, da wir unsere Arbeit von zuhause aus schreiben können. Daher ist es schon mal schwierig zu wissen, wann denn ein Montag oder auch anderer Wochentag ist.)
Wir haben da unseren eigenen Trick ausgetüftelt. Und zwar ist es ganz leicht. Man muss nur mit dem Auto unterwegs sein und merkt sofort dass Montag ist, sobald am Straßenrand und/ oder auf Verkehrsinseln Schilder umgefahren sind. Ein ganz beliebtes Zielobjekt sind vor allem Ampeln. Diese sind aber auch wirklich schwer zu sehen, zumal sie einen mit ihrem hellen Licht auch noch blenden.
Kurz: Es ist wirklich so, dass nach dem Wochenende bei uns hier in Blouberg immer wieder Ampeln und Verkehrsschilder umgefahren am Straßenrand liegen.
Erklärung hierzu siehe 4. Zitat eines Südafrikaners.
7.Rechts vor links…
…oder links vor rechts, da Linksverkehr? Ist uns noch nicht unter gekommen. Entweder man hat ein Vorfahrtgewähren-Schild oder vier Stoppschilder an einer Kreuzung. Also an jeder Straße eines. Wer sich jetzt fragt, „wer darf denn dann zuerst fahren?" stellt eine kluge Frage, die sehr leicht beantwortet werden kann. Wer zuerst kommt, bzw. fährt, fährt zu erst. Kann schon mal recht nervig sein, wenn es sich um eine große Kreuzung handelt, an der viel Verkehr herrscht, da sich das dann echt mal in die Länge ziehen kann, bis jeder gestoppt und geschaut hat, wer vor ihm stand/steht und dann fährt. Vor allem wenn zwei oder mehr gleichzeitig halten. Klingt komisch? Ist es auch, aber wir passen uns da recht gut an. ;-)
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