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Prepaid-Strom - der etwas andere Strom
In Südafrika ist es offensichtlich normal alles vorher zu bezahlen, sprich Prepaid. So auch beim Strom. Man hat also keinen normalen Stromzähler wie man ihn von uns kennt, sondern einen Stromzähler mit Ziffernblock (siehe Bilder „Apartment"). Wenn man also vor hat am Tag etwas Strom zu ge- bzw. zu verbrauchen, dann läuft man z.B. zu Supermärkten wie Spar, den es auch hier in Südafrika gibt, oder andere günstigere Läden wie Checkers und Pick n Pay und kauft ein oder vielleicht sogar zwei "Kilo Strom".
Dieses "Kilo Strom" zahlt man direkt und erhält dafür einen Kassenbon mit dem Wert des Stromes, sowie der Kilowattanzahl und einer längeren Nummer die man bei uns von z.B. Wertkartentelefonen kennt. Diese Nummer wird dann im Stromzähler eingegeben und wie durch Zauberhand lädt sich der Strom auf und man darf z.B. kochen oder den Fernseher einschalten.
Mit diesem Grundwissen an Überlebenskunst ausgestattet haben wir uns gedacht ein Projekt oder sagen wir mal Experiment zu starten.
Abenteuerlustig wie wir nun mal sind kauften wir also Strom, ca. 2 Kilo ;-) und luden es diesmal aber nicht gleich auf unseren Zähler, sondern wollten abwarten bis der Strom komplett verbraucht ist sprich auf null war.
Wir zwei Freibeuter versuchten also das System auszutricksen und vielleicht das ein oder andere freie Gramm Strom zu ergattern. ;o)
Also warteten wir gespannt mit unserer Kamera bewaffnet an den Planken unseres Schiffes und schielten gierig auf den Stromzähler. Die Minuten verstrichen. Weitere Minuten verstrichen. Und dann urplötzlich - verstrichen wieder ein paar Minuten. Nach gefühlten 45 Minuten voller Spannung, Aufregung und Konzentration vor dem alles entscheidenden Moment, passierte es. Es gab einen lauten K N A L L und das Gefecht war eröffnet, bzw. der Strom war „leer". Wir saßen komplett im dunklen. Zufällig war es auch schön spät am Abend und Wochenende. Somit sahen wir die Enterhaken vor Augen nicht mehr.
Allerdings konnten wir mit Hilfe unserer modernen und hochauflösenden Handydisplays Licht ins dunkel bringen und mit letzter Kraft den alles entscheidenden Aufladecode in den Ziffernblock des Stromzählers hämmern. Es vergingen keine weiteren Minuten, sondern just im nächsten Augenblick wurde es wieder hell und wir hatten es geschafft, bzw. nicht geschafft.
Es war uns vergönnt das System auszutricksen, denn wir schafften es trotz unseres Mutes nicht wenigstens ein paar freie Gramm Strom zu erbeuten. Bei Punkt null schaltete der Stromzähler ab und wir mussten den Code eingeben, damit wir wieder so tolle Dinge wie fernsehen oder kaltes Bier aus dem Kühlschrank haben konnten.
Experiment geglückt (oder auch nicht) Strom leer.
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