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Road trip Garden Route to Bloukransbridge
Nach längerer Zeit ohne Text, sondern nur mit ein paar Bildern, melden wir uns mal wieder zu Wort.
Unseren Trip zur Bungyjumpbrücke, oder auch Bloukransbridge, was jetzt keine Übersetzung ins afrikanische ist, ;-) sondern einfach der Name den wir unserem Ziel gegeben haben, hatten wir schon seit längerem geplant. Zwischenzeitlich wuchs unser „Expeditionsteam" auf bis zu 9 Leute an, welches dann aber einen Tag vor der Abreise auf nur noch uns beide schrumpfte.
Das sogenannte Kompetenzteam.
Kurze Information am Rande: Die Bloukransbridge ist 216m hoch und damit die höchste Bungyjumpbrücke der Welt. Man erlebt einen ca. 2-3 Sekunden freien Fall, bevor man durch das Seil behutsam abgebremst wird.
Aus dem Grund dass wir nur noch zu zweit waren, legten wir den Termin unserer Abfahrt auf unter der Woche, da wir ja komplett Wochentag unabhängig agieren konnten und auch weiterhin können. ;-)
Geplant waren drei Tage und somit auch zwei Übernachtungen.
Unser erstes Ziel war Hermanus, welches ca. 120km von Kapstadt im Süden direkt an der Küste liegt.
Hermanus ist für Whale-Watching bekannt. Nein nicht Weight-Watchers, sondern Whale-Watching, wie Wal-Beobachtung. Da wir leider außerhalb der Wal-Saison unsere Reise durchführten, wurden wir nicht mit wirklich vielen Walen belohnt. Um genau zu sein mit keinem einzigen. Aber Moby-d*** wurde ja auch nicht gleich am ersten Tag gesichtet.
Da wir auch etwas Pech mit dem Wetter hatten, es war sehr neblig die ganze Fahrt über, konnten wir auch nicht den Ausblick der Küstenstraße genießen. Genauso wenig wie unsere kurzen Pausen, um uns zu erleichtern, oder uns auch zu erschweren, sprich etwas zu essen. Wir waren immer noch gezeichnet von unserem letzten Baboon-Erlebnis, an welches wir die gesamte Küstenstraße über durch Warnschilder erinnert wurden. ;-)
Nachdem also die Küstenstraße aufgrund des Wetters und Hermanus aufgrund der nicht vorhandenen Wale eher zum Semi-Erfolg verkommen waren, planten wir unsere erste Übernachtung in Mossel Bay, welches ca. 400km von Kapstadt entfernt liegt.
Auf dem Weg nach Mossel Bay entschieden wir uns auch gleich am südlichsten Punkt Afrikas, Kap Agulhas, vorbei zu schauen. Da wir schon so weit im Süden an der Küste waren und die „Autobahn" ein gutes Stück im Norden entlang führt, planten wir unsere Tour zum Kap über eine sogenannte „Secondary Road". Eine Secondary Road war in unserer Landkarte als mit Abstand kürzeste Verbindung aufgetaucht, allerdings waren wir uns auch nicht ganz sicher ob sie asphaltiert sein würde. Die Karte zeigte andere Straßen, die als sogenannte „Gravel Roads" (Gravel = Schotter) markiert waren und somit dachten wir uns wird die Secondary Road schon eine asphaltierte Straße sein.
Leider wurden wir vom Gegenteil überzeugt. Es stellte sich heraus, dass ca. 80km der Straße unasphaltiert waren. Mit unserem Gelände-Toyota-Conquest waren wir also „bestens" auf solche holprigen Straßen vorbereitet… Die ersten 5km konnten wir quasi nicht schneller als 40km/h fahren, da uns sonst die Stoßdämpfer um die Ohren zu fliegen drohten. Somit versprach diese Abkürzung noch ein heiden Spaß zu werden. ;) Allerdings wurde die Straße zunehmend besser und man konnte auch einiges mehr an Gas geben, ohne dass der Wagen zu explodieren drohte.
Als wir einen kurzen Stopp einlegten, kam uns ein anderer Toyota Conquest mit ca. 80 Sachen entgegen und schleuderte uns eine Salve Golfball großer Steine im Vorbeiflug vor den Bug unseres Toyotas.
Zum Glück hatten wir die Scheiben nicht unten, denn es schepperte am ganzen Auto und als sich der „Rauch" etwas gelegt hatte, konnten wir das Ergebnis bewundern. Ein ziemlich großer Steinschlag war in der Windschutzscheibe auf der Beifahrerseite entstanden. Diesen darf man auch in der Bildergalerie bewundern. Somit fassten wir den Entschluss erst einmal nicht mehr an der Straße anzuhalten. ;-)
Als wir einige Stunden später in Mossel Bay eintrafen, suchten wir uns erst mal ein nettes Hostel für die Nacht und gingen danach ein gutes Steak essen. Hatten wir uns auch verdient, nachdem wir den ganzen Tag schon unterwegs waren.
Von Mossel Bay aus planten wir am nächsten Tag eine Big-Five-Tour in einem Game Ressort, was eine Art privater Zoo ohne einzelne Gehege ist. Die Big-Five bestehen aus Elefanten, Leoparden, Afrikanischer Büffel, Nashörnern und Löwen. Welche wir auch in ziemlich genau in dieser Reihenfolge zu Gesicht bekamen. Bis auf die Leoparden, diese waren leider in diesem Ressort nicht vorhanden.
In ein Game Ressort sind wir gefahren, da der nächste Nationalpark von Kapstadt sehr weit weg gewesen wäre. Wir hätten nochmal mehrere 100km weiter nach Osten fahren müssen, oder nach Namibia, oder an die Grenze zu Mosambik, was ganz im Nord-Osten von Südafrika liegt. -> Also Game-Ressort.
Die Game-Ressort Safari wurde mit einem umgebauten größeren Pick-Up mit vier Sitzreihen auf der Ladefläche durchgeführt. Insgesamt war es eher eine müde Vorstellung der Tiere, auch wenn uns die Größe des Ressorts beeindruckte.
Es gab Elefanten, Pferde, Büffel, Antilopen, Zebras, Nashörner, Gazellen, Strauße und Giraffen zu sehen. Letztere entpuppten sich als ziemlich lustige Gesellen, da ihre Fortbewegungstechnik eigenartig war und auch ihr Gesichtsausdruck nicht gerade zu ernsthaften Konversationen einlud. Vorletztere (Strauße) kann ich auch nur empfehlen mal zu essen. Echt ein sehr leckerer Vogel. Yummy. Der Tourguide schaute auch etwas komisch, als auf einmal die ganze Gruppe anfing darüber zu reden, wie lecker die ganzen Tiere im Ressort doch sind und welches Fleisch das Beste ist. hehe
Den krönenden Abschluss stellten die Löwen dar, für die wir sogar in ein anderes Gefährt mit hohen Seitenwänden umsteigen mussten und wir gewarnt wurden, nichts zu Essen aus dem Fenster zu halten, wie z.B. eine Hand (mit oder ohne Kamera), oder einen Kopf und da wir diesmal ohne unseren Brasilianer unterwegs waren, hatten wir recht wenige Befürchtungen, dass irgendetwas schief gehen könnte. ;-)
Wenn aber jetzt jemand ein Bild von wilden Löwen, muskelbepackt, aggressiv, erhaben und quasi königlich vor Augen hat, dann sollte er jetzt lieber den nächsten Absatz nicht lesen.
Denn leider erwiesen sich die Löwen als die faulsten Geschöpfe des gesamten Parks. Sie waren nicht nur extrem faul, abgemagert und untrainiert, sie hoben nicht einmal wirklich den Kopf für uns um wenigstens einmal bedrohlich auszuschauen. Sahen aus wie zu große Katzen ohne einen einzigen Muskel am Körper. Das lag an der Art der Haltung, da sie das Essen immer bereits tot serviert bekommen, da diese Exemplare Waisen waren, die nie von ihren Eltern gezeigt bekommen haben, wie man eine Beute tötet und der Tourguide erklärte, dass es eine Tierquälerei sei, Lebendnahrung in das Gehege zu lassen, da die Gefahr bestehe, dass diese Tiere dann lebendig aufgegessen werden und nicht erst von den Löwen umgebracht werden, wie es normalerweise der Fall sein würde.
Für alle deren Illusion jetzt zerstört wurde, es handelte sich ja nur um ein Game Ressort und nicht um einen Nationalpark wie z.B. den Krüger Nationalpark, tut es mir leid. Für alle anderen, die den letzten Absatz nicht gelesen haben, super, Löwen sind weiterhin die Könige der Tierwelt und extrem edel anmutend und stolze Tiere, die alles und jeden sofort attackieren und mit einem Happs verschlingen.
Nachdem wir also mit der Tour fertig waren, sind wir nach Plettenberg Bay gefahren, um dort die letzte Nacht zu verbringen, bevor wir endlich unseren langersehnten Sprung von einer Brücke erleben durften.
Früh am nächsten Morgen ging es dann gleich weiter die letzten Kilometer zur Brücke. Wir mussten auch nicht lange warten und waren relativ schnell dran mit unserem Sprung.
Der Sprung an sich war einfach nur G-E-I-L! Viel besser kann man es nicht beschreiben. Lange Zeit zum überlegen ob man jetzt von der Kante springen soll hatte man auch nicht, da die Guides einen direkt an die Kante stellten und sofort anfingen zu zählen: 3,2,1 und wer bei 1 nicht abgesprungen ist, dem wird etwas nachgeholfen. ;)
Bei uns war dies nicht nötig, da wir uns eh schon seit Tagen auf diesen kurzen Moment gefreut hatten. Also sprangen wir! :-)
Kurz nach dem Sprung, kauften wir uns die ganzen Bilder die im Album zu bewundern sind von unseren Sprüngen und setzen die Segel in Richtung Kapstadt.
Bis auf einen kurzen Halt in Mossel Bay bei einem bekannten Postbaum, in dem die Seefahrer früher ihre Post „hineinwarfen" fuhren wir die gesamte Strecke durch. War nicht wenig anstrengend, aber Heimweh, Rückenwind und asphaltierte Straßen ließen uns gut voran kommen…
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