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Mittwoch, 1. März 2017 - leicht bewölkt, 25°
Die Passatwolke am Morgen löst sich zusehends auf; es wird ein sehr sonniger Tag. Eigentlich ideal, um in der Höhe zu wandern, aber wir brauchen zwischendrin mal eine Pause. Peter schreibt aus Neuseeland, Vera und er planten eine neue Reise nach Europa. Ob wir Lust hätten, mit ihnen im Oktober eine Bootstour auf dem Canal du Midi in Südfrankreich zu unternehmen. Das ist zwar eine tolle Idee, kommt aber sehr überraschend und liegt uns derzeit, wo wir selbst noch auf Reisen sind, nicht gerade nahe. Ich bitte Peter deshalb um Geduld, bis wir uns zu Hause wieder ein bisschen eingelebt haben.
Ich leide seit Tagen unter Verstopfung, kein Wunder mit so wenig Salat und Gemüse. In der „Enfermeria", der Krankenstation, hoffe ich ein Mittel dagegen zu bekommen, aber sie ist heute geschlossen. Eine Drogerie oder Apotheke gibt es in Ponta do Sol nicht. Überhaupt macht der Ort einen ebenso verschlafenen Eindruck wie am Sonntag. Der heutige Aschermittwoch scheint eine Art Feiertag zu sein. Der Spencer-Supermarkt ist jedoch offen, und es gibt sogar Äpfel, frische Orangen und Bananen. Papaya sind aber auch heute nicht im Sortiment. Über den Kirchplatz, wo ein ausrangierter Bus offenbar seine letzte Fahrt vor Jahren beendet hat, nähern wir uns der weiten Fläche unterhalb der Stadt. Hier fühlen wir uns an Faja d'Agua auf Brava erinnert. Die Landepiste des einstigen Flughafens ist in langsamer Auflösung begriffen, der Kontrollturm hat längst blinde Scheiben. Seit gestern rollen von Nordwesten riesige Wellen heran, wohl die Ausläufer eines weit entfernten nordatlantischen Sturms; die tosende, schneeweisse Brandung ist ein gewaltiges Schauspiel. Eine Schar kleiner Vögel sucht den Strand nach Nahrung ab. Zwischen Piste und Strand schlendern wir zum Hafen. Die Wellen schlagen herein, für die Fischer, deren zahlreiche Boote hochgezogen auf dem Ufer liegen, ist heute nicht an Auslaufen zu denken. An den Tischen im Schatten des Pavillons geben sich einige von ihnen dem Kartenspiel hin.
Im kleinen Restaurant mit Sicht auf den Hafen bestellen wir gemischten Salat und eine Pizza. Wir sind in Gesellschaft weiterer Touristen; die Küche scheint etwas überfordert, denn auf unsere Mahlzeit warten mir mehr als eine halbe Stunde. Die „Pizza tropicana" mit Ananas ist akzeptabel, der etwas zu reichliche Käse scheint von der zu diesem Zweck nicht idealen Sorte Gouda zu sein. Nur nachgewürzt geniessbar ist der appetitlich angerichtete Salat. Der Rest des Tages vergeht in unseres aussichtsreichen Wohnung.
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