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Es wird nach längerer Pause mal wieder Zeit für ein kleines News-Update. Die letzte Woche bot wenig spannende Ausreißer, es ist schon so etwas wie Alltag in mein Leben in Shanghai eingekehrt.
Dies war aber zu einen Gutteil der Arbeit geschuldet, welche mich auch in den Urlaub verfolgt hat. Während Sebi brav in die Arbeit marschiert ist, habe ich die Zeit daheim mit organisatorischen Angelegenheiten, dem Schreiben von Fanreport-Artikeln und vor allem der Beschäftigung mit der Uni verbracht. Zu Mittag stand dann meist Mampfen mit Arbeitskollegen von Sebi am Programm, alles liebe Leute, auch wenn Kommunikation oft nur unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen möglich ist. :) Einige interessante Restaurants konnten wir dabei auch besuchen, an die Küche hier habe ich mich definitiv schon gewöhnt!
Die Abendgestaltung bot zwischen daheim chillen und Peep Show-Folgen schauen bis Party Party am Freitag so ziemlich alles, wobei es mit dem Aufstehen und produktiv sein halt so eine Sache ist, wenn man abends zu lange ausbleibt ;)...
Interessant war dann aber besonders das Wochenende, Sebi und ich haben uns für einen Trip ins rund 250 Kilometer entfernte Nanjing entschieden. Dort gut angekommen, ging es sogleich mit einer Kollegin (Rachel) der Nanjing-Fraktion von Lenzing in den bekannten Xuanwu Park, der schon eingebettet auf einigen Inseln des gleichnamigen Sees liegt (der wiederrum direkt in der Stadt Platz gefunden hat. Gemeinsam mit dem Mann von Rachel und einem befreundeten Paar waren wir im Anschluss essen, ein Erlebnis welches mir wohl noch länger in Erinnerung bleiben wird. Von unseren Guides in ein dunkels Gewirr aus Gassen geschleust, erreichten wir schlussendlich ein verstecktes Lokal, in welchem "die Hölle los" war. Die Kellner begrüßten jeden Gast lautstark, gaben zwischendurch Lieder zum besten, während die Gäste laut konversierend an den einfachen Holztischen saßen (wenn sie nicht gerade laut schmatzten oder ungenießbare Teile ihres Abendessens auf dem Tisch verteilten :)). Die Speisekarte wurde uns vom Oberkellner persönlich vorgetragen und jedes darauf verfügbare Gericht gebracht. Wir konnten dann entscheiden, ob wir es behalten und essen wollten, oder mit Dank zurück in die Küche schicken ließen. Die Speisen waren aber fast alle tadellos und auch wenn es das Bier zum Dazutrinken nur in kleinen Schalen gab (was wiederrum ein Austrinken der ganzen Schale in einem Zug beim traditionellen Trinkspruch GANBEI! erleichtert), war es ein hervorragendes Abendmahl.
So gestärkt fuhren wir anschließend in eine große, Konfuzius gewidmete, Tempelanlage. Wobei alleine die Anreise recht abenteuerlich war. Der erste Teil wurde per Bus zurückgelegt, in den wir uns wie Sardinen hineingequetscht hatten (wie viele Chinesen bringt man in einen Bus?), der zweite per pedes durch Maßen von Chinesen mit dem selben Ziel. Es mag wegen dem bevorstehenden Laternen-Fest gewesen sein, jedenfalls wälzten sich auch durch die Tempelanlage abertausende Chinesen, was zum Beobachten zwar sehr interessant, aber zum Erkunden der Anlage etwas mühsam war. Zudem wurden alle paar Meter blinkende Hasenohren, dämmlich aussehende Hüte, Plastikspielzeug und aufblasbare Hämmer, Keulen, etc. verkauft. Während der Durschschnittseuropäer solche Dinge höchstens einer polternden Mädelspartie abkauft (oder wenn er schwer illuminiert ist) waren die Einheimischen ganz geil auf das Zeug... und, naja, es gibt jetzt auch Bilder von uns mit diesem Krimskrams... :D
Ausgeschlafen ging es anderntags mit Sebi Richtung Sun Yat Sen-Mausoleum, zuerst per Metro und dann zu Fuß den Berg hinauf (während sich faule Leute mit dem Taxi hinaufbringen ließen). Das Wetter war traumhaft, wir konnten nur mit Pullover (und für die Spaßvögel unter den Lesern: auch mit Hose! :)) den Aufstieg hinter uns bringen. Oben angekommen, bot sich ein toller Blick über Parkanlage und Stadt. Auch das Mausoleum war recht imposant, der liebe Sun Yat Sen hat es da recht nett. Neben dem Mausoleum waren wir die zweite Attraktion im Park und ein begehrtes Photomotiv. Lag wahrscheinlich daran, dass wir die einzigen Ausländer dort waren, Sebi und ich fanden's jedenfalls recht amüsant... :) Am Rückweg ging es für uns beide dann noch an einigen Gräben der Ming-Dynastie vorbei und durch einen sehr schön angelegten Garten retour Richtung Metro.
Sonntag war in China das besagte Laternenfest, das hieß wieder einmal jede Menge Kracher und Raketen und für Sebi, Jane, Jade (Arbeitskollegin plus Freundin) und mich einen gemütlichen Abendausklang in einem Hot Pot-Restaurant (chinesische Fondue-Variante mit lecker Spiesen, Gemüse und jede Menge interessanter Saucen). Vollgemampft und selber mit ein paar Knallern ausgestattet, gings dann endlich heim und nach einem feinen Wochenende ins Bette...
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