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Willkommen im Jahr der Schlange! China, Shanghai, Sebi und ich sind gut ins neue Jahr hinübergeglitten, auch wenn wir uns zum Jahreswechsel ausgelassenere Feiern der einheimischen Bevölkerung erwartet hätten. Aber Feiern ist augenscheinlich keine der Aktivitäten, die Chinesen in großer Zahl gemeinsam ausüben, sondern eher auf die Familie beschränkt. So waren wir mit jeder Menge „Westlern" am Bund und haben die Stadt bei Nacht und das ein oder andere privat abgebrannte Feuerwerk bewundert. Auch ein oder zwei kühle Bier haben wir uns gegönnt, wobei wir so ziemlich die einzigen Menschen waren, die sich einen alkoholischen Genuss gegönnt haben - Sekt und anderer Sprudel scheint hier also auch noch nicht wirklich bekannt zu sein. Sei es wie es sei, wir hatten es trotz eisiger Temperaturen nett und das Beste aus dem Jahreswechsel gemacht.
Am Neujahrstag waren wir anständig und sind am Nachmittag in eine der wenigen Kirchen der Stadt gewackelt. Am Nachmittag war dort katholische Messe, welche wir mit rund 60 anderen deutschsprachigen Gläubigen und einem sehr witzigen, wenn auch nicht unbedingt sangesfreudigem Priester aus Deutschland feiern konnten (cooler Typ, auch wenn er statt China andauernd von Schina gesprochen hat, keine Ahnung, wo das liegt?! :)). Nachher war noch kommunikatives Beisammensein bei einer kleinen Agape angesagt - religiöse Bedürfnisse stillen und Networking betreiben in einem. Im Anschluss war ein Spaziergang im Bezirk angesagt, auch wenn Dank chinesischem Neujahr die meisten der Sehenswürdigkeiten geschlossen waren. Dafür haben Sebi und ich das Johnny Walker House gefunden, welchem wir in Bälde einen Besuch abstatten werden - und wir werden uns dort königlich fühlen… (wer die Anspielung erkennt, bekommt ein Bussi aufs Bauchi ;))
Heute wollten wir das Shanghai Museum entern, es sollte jedoch beim Versuch bleiben. Scheinbar sind nämlich doch nicht alle Shanghaier (oder Shanghaie?) zu ihren Verwandten aufs Land gefahren, sondern auch jede Menge da geblieben (oder sogar noch nach Shanghai zum Sightseeing machen gekommen). Ergebnis war eine hunderte Meter lange Schlange und mehr als einstündige Wartezeit. Gut, werde ich wohl einmal wochentags in der Früh kurz vor dem Aufsperren einen Blick ins Museum werfen, in der Hoffnung, dass Chinesen Langschläfer sind oder alle brav in die Arbeit müssen. Alternative waren Besuche im Media Markt (groß, laut und schlecht sortiert) und IKEA Shanghai (groß, laut und genauso sortiert wie bei uns, nur dass der Hot Dog inklusive Softdrink 5 Yuan (60 Cent) kostet und weniger gut mundet als in Good Old Austria. Dafür gab es passend zum Jahr der Schlange jede Menge Kuscheltierschlangen und ganz viele Kinder, die mit diesen um den Hals im IKEA herumgelaufen sind. Waren aber nicht nur shoppen, sondern auch brav spazieren und Parks besichtigen, also keine blöden Witze über shoppingsüchtige Burschen, ja!?
Morgen geht es mit dem Zug nach Suzhou und auch die Tage danach warten einige Trips in die nähere und weitere Umgebung auf uns. Hoffe euch geht es allen gut, von mir lest ihr wieder, wenn Sebi und ich die Ausflüge hinter uns und das Wochenende vor uns haben! :)
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