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Nach einiger Zeit der Schaffenspause ist es nun wieder an der Zeit für ein Newsupdate. Wir waren in den letzten Tagen sehr aktiv und viel unterwegs: Dienstag stand Suzhou auf dem Programm, Mittwoch Zhouzhuang und Donnerstag Hangzhou. Das Wetter hat uns dabei zwar meist einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber Sebi und ich haben im zumeist getrotzt und versucht, die Zeit trotzdem sinnvoll zu nützen.
Suzhou liegt rund 90 Kilometer von Shanghai entfernt, mit dem Schnellzug bedeutet dies lediglich eine Fahrt von 25 Minuten. In Suzhou selber fällt einem zuerst der monströse Bahnhof auf, wobei wie überall in China streng zwischen Abfahrt und Ankunft getrennt wird und du in extra Hallen auf die Ankunft des Zuges wartest, bevor du kurz davor auf den Bahnsteig gelassen wirst. Das hat menschenleere Bahnsteige ohne Bänke, Mistkübel, etc. zur Folge, ein für mich als Österreicher recht befremdlicher Anblick :). Dazu kommt, dass sich die Chinesen schon lange vorher vor den Schranken zum Bahnsteig anstellen um sich dann möglichst schnell auf diesen und weiter in den Zug zu drängen - sehr sinnvoll, wenn man bedenkt, dass eh jeder eine Sitzplatzreservierung hat.
Suzhou selbst hatte einiges zu bieten, nämlich eine stattliche Anzahl an besonders imposant angelegten Gärten und einen recht beeindruckenden Tempel. Drei der Grünanlagen in der „Stadt der Gärten" haben wir uns zu Gemüte geführt und auch eine Pagode wurde von uns erklommen. Leider waren wir aber nicht die einzigen Besucher, dank des chinesischen Neujahrs drängten sich abertausende Chinesen mit uns durch die Gärten. Aber mittlerweile habe ich mich auch daran gewöhnt, alleine ist man in diesem Land sowieso nirgends.
Mittwochs ging es nach einer kurzen Nacht inklusive spätabendlichem Stopp bei einem Spießebrater (quasi das Pendant des obligatorischen Würstelstandbesuchs in Wien :)) mit einer Arbeitskollegin von Sebi im Bus nach Zhouzhuang, einer kleinen Stadt, welche zwar noch zu Shanghai gehört, aber dennoch eine Stunde Autofahrt entfernt liegt. Dieses „Venedig des Orients" genannte Städtchen zählt laut Führer zu den schönsten in China, viele kleine Gassen und Wasserwege laden dort zum Bummeln ein. Bedingt durch die Menschenmassen war es aber mehr ein Hin- und Hergeschiebe vorbei an kleinen Imbissständen, Restaurants und Souvenierbuden. Tja, immerhin hat das Wetter gepasst und da man als Europäer prinzipiell einen Kopf größer ist als der Durchschnittschinese, sieht man trotzdem genug von der Umgebung…
War es am Mittwoch noch schön, ist der Donnerstag wortwörtlich ins Wasser gefallen. Da die Zugtickets aber schon gebucht waren, haben wir uns trotz Dauerregens nach Hangzhou aufgemacht. Diese 6 Mio.-Einwohnerstadt beherbergt neben einigen Tempelanlagen und Pagoden das berühmteste Gewässer Chinas, den Westsee (Xihu). Dank Wasser von Oben, Unten und der Seite und trübem Wetter inklusive einfallendem Nebel war vom See und den darin befindlichen Inseln nur leider wenig zu sehen. Schade eigentlich, da die Stadt und das Gewässer bei schönem Wetter sicher ein tolles Besichtigungserlebnis bieten würde. Dafür sind wir dort aufgefallen, viele Westler dürfte es anscheinend nicht nach Hangzhou verschlagen. Man wird oft beäugt und darf das ein oder andere Mal für „Erinnerungsphotos" mit wildfremden Einheimischen posieren. War aber lustig und hat im trüben Wetter unsere Laune erhellt.
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