Profile
Blog
Photos
Videos
Am Vormittag erreichen wir das Dorf Whakarewarewa, dessen vollständiger Name "Tewhakarewarewatangaoteopetauaawahiao" lautet. Das ist aber nicht das einzige Bemerkenswerte an diesem Dorf. Das Dorf hat nämlich einige heiße Quellen und Geysire, da es inmitten eines Geothermalgebietes liegt, in dem die Erde durch vulkanische Aktivität aufgeheizt wird. Das spürt man ganz besonders, wenn man den Boden anfasst, der ist nämlich sehr warm und als wir uns bei einer kleinen Pause auf den Steinboden setzen, verbrennt mir fast der Hintern. Hab in dem Dorf an einer Führung teilgenommen, bei der eine Maori-Frau, deren Familie das Dorf bewohnt, uns gezeigt hat, wie die Dorfbewohner bis heute die heißen Quellen zum Kochen und Baden nutzen. Gemüse wird einfach in Stoffbeuteln ins Wasser gehängt, bis es gar ist. Fleisch und Kuchen wird in einem Holzofen gemacht, der in ein Erdloch gebaut ist und durch di Erdhitze geheizt wird. Zum Baden haben die sich Badewannen gebaut, die über einen Zulauf von einer heißen Quelle mit Wasser gefüllt wird. Das ist echt der Wahnsinn, wie die dort leben. Die brauchen keine Küche und keine Badezimmer, alles ist in der Natur vorhanden. Der einzige Haken ist, dass es im ganzen Dorf nach Schwefel riecht, aber die Frau meinte, sie würde das garnicht mehr bemerken. Hab dann dort in einem kleinen Café Maiskolben, Wurst und Kuchen gegessen, und alles wurde im heißen Wasser oder in dem Ofen zubereitet. Es hat sehr lecker geschmeckt.
Auf der Fahrt nach Taupo haben wir an einer heißen Quelle angehalten, in der man baden gehen konnte. Es war aber ein bisschen regnerisch, deshalb bin ich aufm Trockenen geblieben. Einige andere sind schwimmen gegangen, aber man musste aufpassen, dass man mit dem Kopf nicht unter Wasser kommt, sonst kriegt man ne schlimme Krankheit, wie ein Schild uns informierte. Sehr beruhigend.
Schließlich kamen wir in Taupo an. Hier gibt es eigentlich nichts besonderes zu sehen, die Stadt liegt an einem großen See und ist besonders bekannt für Bungy und Fallschirmspringen. Ja, und da kann man sich dann nicht entziehen. Bin dann aus 47 Metern Bungy gesprungen, und während zuhause alle staunen, sagt hier nur jeder: "Ja, ich hab das auch schon 5 mal gemacht." Scheint hier Nationalsport zu sein. Für mich war es aber ein unheimlich krasses Erlebnis, ich habe wirklich, ohne Scheiß, gedacht ich müsste sterben. Viele haben mich gefragt, ob ich das nochmal machen würde, weil alle, die es mal gemacht haben, angeblich süchtig werden, aber ich weiß nicht, ob ich das Gefühl nochmal erleben will. Es ist schon echt extrem, aber ich hatte halt auch total Schiss. Es ist so schwer das zu beschreiben, und mir fallen immer nur dieselben Wörter ein: krass, extrem und erschreckend. Naja, jetzt kann ich sagen, ich habe einen Fall aus 47 Metern Höhe überlebt, und das ist doch schonmal etwas.
Haben dann abends im Hostel zusammen gekocht und Rugby geguckt. Dann bin ich irgendwann schlafen gegangen und habe die ganze Nacht davon geträumt, dass ich in die Tiefe fallen würde.
- comments