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An diesem Tag sind wir zur Blue Duck Station gefahren, das ist eine Farm inmittem vom Whanganui Nationalpark. Die Farm ist im Nirgendwo gelegen, rundherum ist kilometerweit nichts außer Regenwald. Das heißt, wenn man was beim Einkaufen vergessen hat, kann man nicht nochmal schnell in den Supermarkt. Die Farmbewohner haben sich dem Naturschutz und der Erhaltung bedrohter Tierarten verschrieben. Neuseeland hat durch seine abgeschottete Lage (selbst Australien ist 2000km weit weg) eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Ursprünglich gab es hier keine Säugetiere außer der Fledermaus, die Tierwelt bestand vor allem aus allen möglichen Vogelarten. Als die Europäer nach Neuseeland kamen, brachten sie Ziegen, Katzen, Ratten und andere Viecher mit, die für die Vögel eine große Bedrohung waren. Entweder hatten sie es direkt auf die einheimischen Vögel abgesehen oder sie nahmen ihnen die Nahrung weg, da sie dieselben Beutetiere oder Pflanzen fraßen. Einige Vogelarten sind schon ausgestorben, andere, wie der Kiwi und die Blue Duck, sind bedroht. Die Bewohner der Blue Duck Station versuchen, die Zahlen dieser Tiere wieder zu erhöhen.
Ich hab dann mit zwei Spanierinnen, einer Holländerin und einem Farmbewohner, der ein echter Naturfreak war, auf Pferden die Farm erkundet. Als wir an einer Schafwiese vorbeiritten hat unser Reitlehrer gesehen, dass eines der Schafe Probleme beim Gebären seines Nachwuchses hatte. Also ist er vom Pferd abgesprungen und hat das Lamm mit voller Kraft aus seiner Mutter rausgerissen. Das war ein Kampf. Leider hat das Kleine schon zu lange festgesteckt und die Geburt daher nicht überlebt. So ist die Natur, manchmal sehr schön, aber manchmal auch sehr traurig. Wir ritten dann weiter am Fluss entlang und haben schließlich die Pferde auf eine Wiese gestellt, wo sie grasen konnten. Wir sind dann zum Fluss runterspaziert, wo einige Kayaks rumlagen. Kurzerhand haben wir uns jeder ein Kayak geschnappt und sind eine wunderschöne, grün bewachsene Schlucht entlanggepaddelt. An einer Seite war ein Wasserfall, der die Luft etwas diesig gemacht hat, wodurch sich die Strahlen der Sonne, die gerade unterging, in tausenden kleinen Wassertropfen gebrochen hat. Das war einer der schönsten Momente auf meiner Reise.
Schließlich kamen wir in der Dunkelheit zurück zur Farm, wo ich ein Ziegencurry mit Süßkartoffeln und Reis bekommen habe. Dann saßen wir noch alle im Kaminzimmer und haben Karten gespielt.
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