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Vorerst mal wollten wir die Sache mit den Postkarten ansprechen: wir haben eine Liste zusammengestellt, die fast durch ist. Wir waren und sind diesbezüglich wirklich brav, so an die 50 dürften es wohl sein. Aber wie wir in den letzten Tagen erfahren haben, sind noch keine angekommen. Irgendwie interessant, dass nach zwei Monaten reisen die Reisenden vor den Postkarten ankommen. Naja, bitte nicht böse sein, ab dem Einwurf ins Postkastl lag es nicht mehr in unserer Macht!
Wo wir die letzten Tage waren? Auf den Phi Phi Inseln, sprich Piepie. So wie wir es manchmal ausgesprochen hatte, haben die uns manchmal komisch angeschaut. Sie liegen auf der unteren westlichen Seite von Thailand, zwischen Phuket und Krabbi. Die Inselgruppe besteht aus mehreren kleineren Inseln wie der Mosqito oder Bamboo Insel, aber nur eine ist bewohnt, auf der auch wir unsere kleine Bambushütte hatten. Wie wir zu unserer Hütte gekommen sind, ist auch eine kleine Geschichte wert: in Laos war es wegen der Unzuverlässigkeit der Transportmittel gar nicht möglich, irgendetwas zu buchen. In Thailand ist man damit aber auf der sicheren Seite. Eine Nacht bevor wir hier ankamen, haben wir also gebucht, Reservierungscode und Bestätigung bekommen. Wir fuhren am nächsten Morgen dahin, checkten ein, wurden wie immer groß angeschaut, weil trotz moderner Reservierungsmethoden per Internet ist das bei den Angestellten noch nicht angekommen. Am Abend, als ich meine emails checkte, sah ich unter anderem auch, dass das Ressort, wo wir gerade noch eingecheckt hatten mir eine email mit dem Hinweis, das sie ausgebucht sind, geschickt haben. Wir hatten einen Bungalow in der letzten Reihe gebucht, Low Budget halt. Wir bekamen einen in der zweiten Reihe, mit Blick auf das Meer inclusive Sonnenuntergang. Es war hier abends aber immer bewölkt, also können wir damit nicht angeben. Eigentlich sollte und war es ja auch wirklich weg vom Tourismusviertel. Was wir nicht wussten war, dass wir oberhalb der Bucht mit tollem Ausblick auf das Meer und den Strand wohnten. Der Strand, wo abends ab 20 bis 3 Uhr nachts gefeiert wurde. Und wir hörten alles so, als ob wir in der Disco neben den Boxen schlafen würden. Das Bett vibrierte, auf einem Massagestuhl hätte es nicht angenehmer sein können. Ansonsten war es wirklich der perfekte Platz, so von 3 bis 20 Uhr, wobei wir jeden Tag ab 9 Uhr unterwegs waren. Mit Augenringen, als ob wir eben in einer Disco übernachtet hätten. Das sagt auch vieles über die Insel aus: es ist eine Rucksacktouristeninsel mit sehr viel Jugend und Unmengen an Alkohol!
Was macht man hier, außer zu feiern: An einem Tag wollten wir wieder einmal weg vom typischen Touristenstrom und zu einem wirklich tollen Strand. Den hat uns ein französischer Bekannter empfohlen, den wir hier wiedergetroffen hatten, nachdem wir ihn beim Kochkurs in Laos kennenlernen durften. Er meinte, es sei ein très beautiful beach mit très wenigen Personen. Im Endeffekt war der Strand ganze zehn Meter lang und ab Mittag gab es keine Sonne mehr. Nix tres chic. Haben wir aber hinterher erfahren, dass wir den Strand eh schon gesehen haben. Weil wir sind daran vorbei gegangen. Und sehr motiviert bei strahlendem Sonnenschein mit Strandkleid, Flip Flops und gefühltem 3kg Mega-Handtuch (das wäre eigentlich unsere Decke vom Bungalow gewesen, aber weil sich die so angefühlt hatte wie ein Handtuch, nahmen wir es an den Strand mit, das 2x2,5m große Tuch) gingen wir dem Pfeil zu einem andren Strand nach. Wir gingen den thailändischen Wurzenpass hinauf. Vier Kilometer lang. Wären wir nur einmal stehen geblieben, wären wir vor lauter steil nicht mehr vom Fleck gekommen. Dann fing es zu Regnen an. Dann fiel eine Kokosnuss zwei Meter neben mir vom Baum. Dann wurde Brigitte von einem Affen verfolgt. Und es schien wieder die Sonne. Dann waren wir beim Aussichtspunkt der Insel. Und sahen, dass es noch drei Kilometer bis zum Strand wieder nach unten sind. Dann wären wir auf der andren Seite der Insel, müssten alles wieder zurück und wahrscheinlich war es wieder nur ein zehn Meter langer Strand und wir wären daran vorbei gegangen. Dann gingen wir wieder zurück, zum Strand wo alle hingehen, breiteten unser Decken-Handtuch zwischen plärrenden Kindern und verkaterten Briten aus und verschliefen den Nachmittag.
Einen andren Tag nutzten wir für eine Schnorchel-Kajak-Sonnenliegen-Bootstour. Wir haben geschnorchelt, sind gekajakt, sind allen davon geschwommen, nur mit der Sonne haperte es etwas. (ohne Vorurteil, aber manche anderen Ausflugsteilnehmer, so aus Japan oder China, hatten keine Ahnung vom Schwimmen, zogen die Schwimmweste an, gingen ins Wasser, nachdem sie vorher so an die 15 Minuten irgendwelche komischen Laute von sich gaben, nur um dann von der Crew mit dem Rettungsring "gerettet" zu werden; ein Pärchen wusste anscheinend nicht, was ein Paddel ist und nachdem schon wieder alle an Board waren und nur noch ein Kajak fehlte, wurden sie auf einmal von einem anderen Motorboot gebracht. Sie sind bei dem Wellengang irgendwohin getrieben worden. Ja, das Geld war es auf alle Fälle wert!) Eigentlich hätte es ein Speed Boot sein müssen, nur war unseres bei weitem kein Speedy Gonzales. Eher ein Speedy Gonzales in Pension. Aber wir eh schon wissen, das meiste Angepriesene wird man hier nie zu Gesicht bekommen. So wie das Frühstück oder die Früchte auch nicht. Ich kann euch gar nicht sagen, wie das Schwimmen und Kajaken bei Regen und Wellengang hungrig macht. Aber eine Portion Gemüsereis mit Salatgurken haben wir bekommen. Das ist hier wirklich so wie das belegte Weckerl, das wir zur Jause essen. Übrigens waren wir auch bei dem Strand, wo Leonardo DiCaprio im Film "The Beach" spielte. Der Weg dahin ging über Seile, die in die Fußsohlen schnitten, Felsen, die die Beine aufscheuerten und Kieselsteine, die sich wie Glasscherben anfühlten. Aber sonst war es wirklich cool!
Nun einmal zu den allgemeinen Sachen, die man so beim Rucksack-Urlaub macht. Oft den Rucksack tragen. Oft den Rucksack ein und auspacken. Oft die nasse Wäsche vom Regen zum Trocknen rausnehmen und beim Tragen hoffen, dass keiner den Gestank mitbekommt. Wäsche gewaschen wird mit der Hand. Zwar gibt es die Möglichkeit, das gegen wenig Geld machen zu lassen, aber wir haben zu oft die Gegenden gesehen, wo die Wäsche gewaschen und getrocknet wird. Deshalb haben wir eine sehr dehnbare Wäscheleine mit, die man überall aufhängen kann, ein paar Wäscheklammern und eine Tube Waschmittel. Nachdem der Rucksack in der letzten Zeit so oft nass wurde (am Boot, am Van drauf und vom Regen), wären wir einer Waschmaschine nicht abgeneigt. Das Gewandt, das wir zum Heimfliegen anziehen, ist bereits in ein paar extra Sackerln luftdicht verpackt. Nur vorsichtshalber. Man sucht sich günstige Restaurants, die hier in Thailand und Laos zumindest DIE Geheimtipps sind. Wozu in ein nobles Restaurant gehen, wenn man bei den Straßenständen oder winzigen Lokalen, wo die Einheimischen sich treffen, ausgezeichnetes Essen bekommt? Wir nutzen mittlerweile auch jede Minute zum Schlafen. Man freut sich über Warmwasser. So oft wie wir es hier hatten, das kann man an einer Hand abzählen. Es ist jedes Mal wie ein Sprung in den kalten See. Man kann sich daran nicht gewöhnen. Oft überlegt man erst am Abend, wohin man am nächsten Tag fährt. Man trifft viele Leute aus den verschiedensten Ländern und muss ganz oft sagen, woher man ist, wo man schon war und wohin es noch geht. Bei den Gesprächen wird der Plan vom Vorabend dann meist wieder über den Haufen geworfen. Man schmeißt immer irgendwelche Kleidungsstücke raus, die man nimmer braucht, die abgetragen sind und die einfach im Hotel "vergessen" werden. Manche Angestellte wissen sicher, was sie damit anfangen können.
Übrigens war unser Hugo (ihr erinnert euch, in Indien war es ein Hund) dieses Mal eine Kakerlake. Wir wünschen uns den Hund zurück.
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Sepp Arme Mädels, was ihr alles durchmachen musst! Ein Sprichwort, bis zum heiraten wird alles wieder gut. Weiterhin eine schöne Reise.lG Sepp