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Mit zahlreichen Mückenstichen am ganzen Körper treten wir heute Abend den Weg von den Stränden nach Bangkok und von dort weiter mit einem Nachtbus nach Laos an. (übrigens sind die Taxis hier Motorräder mit einem kleinen Wagen daneben; unsere alte Puch mit dem noch älteren Fahrer schaffte den Weg nicht so wirklich und wir mussten auf halber Strecke das Taxi wechseln; naja, bei so schweren Rucksäcken halt) Dieses Mal nahmen wir ein 3.Klasse Ticket im Nachtzug, immerhin sind wir ja Rucksack- oder Low-Budget-Touristen (5€ für die nicht ganz 400km). Das bedeutete auf harten Holzbänken. Hoffentlich entkommen wir mit der Zugfahrt auch den vielen lästigen Gelsen, deren Stiche unseren ganzen Körper bedecken. Mit dem sprayen sind wir gar nicht mehr nachgekommen und auch das Mosqitonetz nutzte in der Nacht nicht mehr so viel.
Laos - die Fakten. Bis jetzt konnten wir uns unter Laos nicht viel vorstellen. Wir wussten, dass es ein sehr grünes und auch noch sehr armes Land ist. Wir wussten mittlerweile, dass das Essen einfach, aber eines der besten im asiatischen Bereich sein sollte. Wer sind aber die Menschen, die dort leben? Wie weit entwickelt ist das Land? Vorerst einmal geben wir euch ein paar Fakten, damit ihr wisst, wo wir uns in der nächsten Zeit herumtreiben werden:
Einwohnerzahl: 6,2 Mio. Einwohner
Bevölkerungsdicht: 27 Einwohner pro km²
(Zum Vergleich hat Indien 1,2 Mrd. Einwohner und es leben 365 Menschen auf einem km²)
Amtssprache ist Laotisch, Hauptstadt ist Vientiane und Laos
ist eine Volksrepublik. Seit 1949 ist das Land unabhängig (von Frankreich).
Die Währung ist Kip, ein Euro sind etwa 9.700 Kip.
Laos grenzt an Vietnam, Kambodscha, Thailand, Myanmar und die südchinesische Provinz Yunnan. Es herrscht vor allem tropisches Wetter und das Land wird stark von den Monsunen beeinflusst. Von Mai bis Oktober fällt eine Niederschlagsmenge von durchschn. 1.778 mm, zwischen November und Februar ist es trockener und kühler und im März und April ist es feucht-heiß.
Laos lässt sich in zwei Gebiete gliedern: ein Gebirge, welches neun zehntel des Landes umfasst, zieht sich von Nord nach Süd und erreicht dabei Höhen bis zu 2.800 m. Das übrige Land ist ein Tiefland mit dem bedeutendsten Fluss Mekong, der in Tibet entspringt und in das Südchinesisches Meer entwässert. 50% des Landes sind bewaldet, wobei es Monsundwälder, Regenwälder und 8% Urwälder gibt. Tiere die dort leben sind u.a. auch Leoparden und Tiger. Ein großes Problem sind Blindgänger, die aus dem Vietnamkrieg stammen. Sie machen das Land zu einem der Staaten mit den größten Mengen an nicht explodiertem Kriegsmaterial im Boden. Von den mehr als 2 Millionen Tonnen an Bomben, die zwischen 1964 und 1973 von den amerikanischen Streitkräften in mehr als 530.000 Fliegerangriffen über Laos abgeworfen wurden, sind bis heute etwa 50 % des Territoriums betroffen.
Die Amtssprache in Laos ist Laotisch, sie wird von etwa 2 Millionen Menschen in Laos als Muttersprache gesprochen. Obwohl das Laotische Amtssprache ist und die Regierung versucht, die Benutzung dieser Sprache im ganzen Land durchzusetzen, beherrscht sie nicht jeder Einwohner des Landes. Vietnamesisch und Thailändisch sind die zwei bedeutendsten Fremdsprachen. Die französische Sprache ist aufgrund der kolonialen Vergangenheit bedeutend und wird mehrheitlich in der laotischen Elite noch gelernt. Laos ist Vollmitglied der Frankophonie, der Gemeinschaft französischsprachiger Staaten. Es ist Tradition, dass der laotische Präsident und der Außenminister die französische Sprache beherrschen.
Das Gesundheitssystem. Aufgrund der maroden Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ist in ganz Laos Malaria verbreitet. Zwischen Mai und Oktober ist das Malariarisiko am höchsten. Weitere Krankheiten, die von Stechmücken übertragen werden, sind Dengue-Fieber und Japanische Enzephalitis, daneben sind Hepatitis A und Typhus weitere Krankheiten, gegen die Touristen zeitig genug vor der Einreise nach Laos geimpft sein müssen. Auf einen Arzt kommen 5.393 Einwohner. Das vom Gesundheitsministerium unterhaltene Gesundheitswesen stellt Einrichtungen zur mobilen Gesundheitsfürsorge und stellt pro 389 Einwohner ein Krankenhausbett zur Verfügung. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 54 Jahren.
Bildung. Laos verzeichnet eine niedrige Alphabetisierungsrate, nur zwei Drittel der Männer und ein Drittel der Frauen über 15 Jahren können lesen und schreiben. Rund 40 % der Laoten haben noch nie eine Schule besucht, in den nördlichen Provinzen wie Luang Namtha oder Phongsaly sind es mehr als 60 %. Zwei Drittel der laotischen Kinder brechen vorzeitig die Grundschule ab, um zum Lebensunterhalt der Familie etwas beitragen zu können, insbesondere in der Feldarbeit.die offizielle Schulpflicht beträgt 8 Jahre, es herrscht Schuluniformspflicht.
Agrarwirtschaft. Laos ist ein Agrarstaat, etwa 80 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Sie erwirtschaften damit etwa 50 % des laotischen BIP. Die gesamte landwirtschaftliche Aktivität befindet sich in Privathänden. Reis ist das Hauptprodukt der landwirtschaftlichen Produktion und macht etwa 40 % des gesamten produzierten Volumens aus. Nur 10 % der produzierten Menge wird auf den Märkten verkauft, der Rest wird von den Bauern selbst konsumiert. Laos verfügt bei Reis über eine sehr hohe Artenvielfalt, etwa 3000 bis 4000 Sorten sind bekannt, von denen die meisten zu Klebreis-Sorten gehören.
Neben Reis werden Mais, Kartoffeln, Yams, Mungo- und Sojabohnen, Erdnüsse, Baumwolle, Zucker, Kaffee und Tee angebaut.
Die Viehzucht erwirtschaftet etwa ein Fünftel des BIP, obwohl sie nur extensiv und mit wenig Aufwand betrieben wird.
Handel. Die Währungseinheit in Laos ist der neue Kip. Neben dem Kip werden US-Dollar und Thailändische Baht praktisch überall akzeptiert, auch wenn die Regierung bestrebt ist, die Verwendung dieser Währungen einzudämmen. Der Warenaustausch in den ländlichen Gebieten erfolgt aber meist im Tauschhandel; die Geldwirtschaft beschränkt sich auf die Städte.
Die Handelsbilanz ist negativ. Die wichtigsten Exportprodukte sind Holz, Kaffee, Stromenergie und Zinn. Außerdem werden Harze, Kardamom, Leder und Häute und neuerdings Gold und Kupfer ausgeführt. Importiert werden chemische und petrochemische Produkte, Kraftfahrzeuge, Maschinen, elektrische Anlagen, Stahl und Baumwolle. China, Thailand und Japan sind die wichtigsten Abnehmer laotischer Waren. Thailand, China, Japan und Singapur sind die wichtigsten Lieferanten.
Tourismus. Laos ist, im Gegensatz zu Thailand und zunehmend auch Kambodscha oder Vietnam, noch weitgehend unberührt von den großen Touristenströmen. Es gibt mehrere Flugverbindungen von Thailand aus so zum Beispiel vom Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi und Flughafen Udon Thani.
Regelmäßige Busverbindungen gibt es auf den asphaltierten Straßen, wohingegen in die abgelegeneren Regionen vorrangig Kleintransporter mit Pritschenaufbau und zwei Sitzbänken (Songthaew) fahren. Je nach Straßenzustand und Wetter können dabei die Reisedauern stark variieren.
Straßenverkehr. Laos verfügt über 13.000 Kilometer Straße, wovon jedoch nur etwa 1.700 asphaltiert sind. Es herrscht Rechtsverkehr.
Zwischen den Städten verkehren zumeist öffentliche Busse, die zuvor benutzten LKWs mit Holzsitzen werden nach und nach ausrangiert. Ansonsten sind aufgrund schlechter Straßenverhältnisse eher chinesische Kleinlaster mit Längsbänken auf der Ladefläche anzutreffen. Die Fahrzeit kann je nach Witterungslage und technischem Zustand des Fahrzeuges länger oder kürzer sein.
Generell gibt es sehr wenige private Automobile im Land. Selbst große Distanzen werden zu Fuß zurückgelegt. Gängige Praxis ist das Fahren per Anhalter, meist auf der Ladefläche von Pick-Ups. Außerhalb von Vientiane und Luang Prabang sind überwiegend Vierrad-angetriebene Autos anzutreffen, was am schlechten Zustand der Straßen und den häufigen Furten liegt. In größeren Ortschaften nutzen die Menschen, sofern sie es sich leisten können, Mofas oder Fahrräder.
Kommunikation. Das Telefonnetz von Laos deckt nach wie vor nicht das ganze Land ab. Die Zahl der Telefonanschlüsse ist mit etwa 30.000 auch sehr niedrig. Direkte Telefonverbindungen von und nach Laos gibt es noch nicht sehr lange. Die laotische Post gilt als ineffizient, Briefe vom Ausland nach Laos können mehrere Wochen benötigen. In Laos herrscht eine strenge Zensur der Medien. Wichtige Zeitungen in laotischer Sprache sind die von der Regierung herausgegebenen Gazetten Vientiane Mai und Pasason. Die durchschnittliche tägliche Zeitungsauflage beträgt 4 Exemplare auf 1000 Einwohner.
Seit 1983 gibt es Fernsehen.
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