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Yes, wir haben es nach Shanghai geschafft. Mit fast vier Stunden Verspätung sind wir am Flughafen eh noch zwei Stunden vorm Wegflug angekommen. Mit China Eastern ging es in die Metropole, wo wir 45 Minuten vor Abfahrt des letzten Shuttlebusses in die Stadt landeten. In rasender Geschwindigkeit ging es für uns - eine Handvoll Touristen - durch die Immigration (die endlose Warteschlange auf der Seite der Chinesen löste bei uns ein klein wenig Schadenfreude aus) und innerhalb von 30 Minuten hatten wir den Einreisestempel, das Gepäck und etwas abgehobenes Bargeld. Aus dem Bus wurden wir irgendwo rausgeworfen. Brigitte fragte mal schnell an der Tankstelle einen englischsprechend-aussehenden Chinesen nach unsrem Weg, für ihn wars zu kompliziert, also packte er uns in seinen VW, erzählte uns von leckerem Wienerschnitzel und Bier, die er gerade im "Paulaner" mit seinen deutschen Arbeitskollegen hatte (arbeitet für die Deutsche Bank), machte um fast Mitternacht eine kleine Sightseeing Tour mit uns und brachte uns genau dorthin, wohin wir mussten. Das Hostel hat zwar eine super Lage, aber ist leider überhaupt nicht nach unserem Geschmack und das soll etwas heißen. Egal, wie ihr schon wisst, sind wir ja mittlerweile flexibel! Geschlafen haben wir gut und lange, aber lang genug geht es mittlerweile nimmer. Wir denken an einen kleinen Urlaub irgendwo auf einer Almhütte im Oktober, wo es keinen Strom für jegliche technischen Geräte gibt, kein Handy, Kaltwasser sind wir schon gewohnt und jeder Menge frischer Luft! Wir brauchen zwei Hütten, zwei Monate 24 Stunden zusammen ist vorerst genug ;)
Der erste Tag in Shanghai begann mit einem Frühstück um halb 12, wenn die Chinesen in ihrer Mittagspause sind und es auf den Straßen nur so wuselt. Es gab keinen wirklichen Plan, wir liefen einfach drauf los. Wie die Stadt ist? Groß natürlich! Aber sehr westlich, relativ teuer und irgendwie dennoch interessant. Waren wir in ein paar riesigen Malls und gingen einmal in eine Seitenstraße, so fand man sich in einem kleinen Dorf mit Straßenverkäufern wieder. Irgendwie fühlte man sich ein paar Jahre zurückgeworfen. Wir lasen zwar immer wieder vom hektischen Straßenlärm, fanden es aber bis jetzt nicht wirklich schlimm. Da mussten wir in Indien beim Überqueren der Straße schon viel öfters um unser Überleben rennen.
Dem Essen in China waren und sind wir noch immer ein wenig skeptisch gegenüber. Das Lokal, in dem wir heute waren, gab uns eine Karte (auf Englisch und Chinesisch plus Bildern zu jedem Essen) die uns erschaudern ließ. Schlangenköpfe und Entenblut ist uns in Erinnerung geblieben. Zwar wissen wir, dass manche Speisennamen nicht wörtlich zu nehmen sind, aber ich will wirklich nix essen, das Schlangenköpfesuppe heißt. Was taten wir? Wir schielten zu den Nachbartischen, ging zu einer größeren Gruppe, die irgendwelche Nudeln und eingerollte Palatschinken hatte und fragte nach. Was sahen wir? Die bekamen eine völlig andere Karte mit weniger Bildern, natürlich nur auf Chinesisch. Wir zeigten auf ein paar ansprechende Bildchen, dann wiesen wir auf den Nachbartisch und was bekamen wir? Ein genießbares Abendessen! Mit kaltem Bier. Soll nämlich auch sehr selten hier sein.
Wir wüsste zwar nicht, ob wir Chinesen von Thailändern oder Leuten aus Laos unterscheiden könnten, aber eines ist ihnen sicher gemein: sie essen immer und überall! Am Boden, im Zug, in den Geschäften wenn keine Kunden da sind, beim Gehen, sie schlürfen und schmatzen und rülpsen wie es passt. Sagt man bei uns, dass wenn alles ruhig ist, haben die Leute zu essen, wird es hier erst richtig laut. Damit meine ich wirklich, WIRKLICH laut. Aber keine Sorge, das werden wir uns wohl wieder abgewöhnen.
Facebook funktioniert hier nicht. Es ist eine Tragödie! Wie sollen wir noch mitreden können, wenn wir wieder daheim sind? Das ist das doofe an diesem Land. Puhhhh!
Was wir auch noch schnell mal sagen wollten ist, dass das mit den Souvenirs nit wirklich etwas wird. Irgendwie wird der Rucksack trotz Rausschmeißen von alten und stinkigen Klamotten und Schuhen nicht leichter. Also vergesst das mit den Mitbringseln, es ist wohl Geschenk genug, wenn wir wieder da sind. Wollen wir gesagt haben. Damit es keine Tränen der Enttäuschung gibt.
Das war vorerst einmal unser erster Eindruck. Pläne für die nächsten Tage haben wir nicht, wir gehens wie immer locker an. Klingt jetzt komisch, aber wir fragen uns immer wieder, ob wir wirklich in China sind?
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