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Da ist er: Teil II !!
Wir schreiben erneut den 23.1.13, wir wurden wie in Teil I bereits erwähnt, in New Plymouth abgesetzt und saßen nun da und überlegten, welche Unterkunft wir uns denn aussuchen.
Gegenüber vom Informationscenter war ein Hostel, welches uns jedoch zu teuer war, weshalb wir uns für eine Campsite ein paar Straßen weiter entschieden.
Zuvor wollten wir allerdings noch ein wenig Gemüse einkaufen, schließlich hatten wir vor, eine Wanderung zu unternehmen und da sollte neben Reis für Beilagen gesorgt sein.
So entschieden wir uns gegen die weit entfernten Supermärkte und gingen in einen zwielichtigen asiatischen Obst- u. Gemüseladen, der um die Ecke lag.
Neben einer Gurke und zwei Möhren wollten wir noch Brühwürfel oder Instantsuppen kaufen, damit der Reis nicht ganz soo trocken schmeckt. Allerdings bemerkten wir, dass die Päckchen alle abgelaufen waren, weshalb sie auch reduziert waren. Als wir dann eine angeregte Diskussion über den möglichen Erwerb von getrockneten Aprikosen führten, die einen Best Before 2011 Aufdruck hatten, wurden wir von einer 74-jährigen Dame angesprochen, die uns fragte, ob sie uns denn mit unseren schweren Rucksäcken irgendwohin mitnehmen könnte. Da sagten wir natürlich nicht nein und nachdem sie ihren Einkauf beendet hatte, fuhr sie uns tatsächlich zum Campingplatz. (Die Aprikosen haben wir übrigens nicht gekauft...)
Im Auto hatten wir ein nettes Gespräch mit Barbara, wie sie sich vorstellte, und als wir so erzählten, dass wir am nächsten Tag die Wanderung zum Mt Taranaki planen, fragte sie, ob wir uns denn nicht von ihr dorthin fahren lassen möchten. Da die Busfahrt $30,- p.P. gekostet hätte und sie uns für ein bisschen Benzingeld dorthin kutschieren wollte, sagten wir erneut nicht nein und tauschten Telefonnummern aus.
Doch das war noch nicht alles! Als wir dann am Campingplatz ankamen und wir uns gerade verabschieden wollten, stellte Barbara fest, dass sie noch zwei freie Betten bei sich zu Hause stehen hat, in welchen wir doch eigentlich schlafen könnten. Nach einem kurzen Blickwechsel zwischen Emil und mir fiel die Entscheidung, nicht nein zu sagen, nicht sonderlich schwer und wir fuhren mit jener freundlichen Witwe zu ihr nach Hause.
Dort wurde gekocht, Fleisch mit Gemüse, es gab Chips und es gab Muffins mit Sahne und Kirschen...es war zu schön um wahr zu sein. Barbaras Tochter kam auch zum essen und es war ein nettes Beisammensein. Im TV liefen gerade die Australian Open und für den Abend freute sich Barbara schon auf Roger Federer.
Nach dem Essen gingen wir heiß und lange duschen und erfreuten uns unseres Glückes, obwohl ich Emil ständig gefragt habe, wo denn dieser verdammte Haken ist. Er antwortete nur: 'Da ist kein Haken, die Frau ist einfach nur nett.'
So, als es dann so gegen 21.30 war, fiel mir ein, dass meine einzige lange Hose unterhalb der rechten Gesäßtasche ein unübersehbares Loch hatte, welches ich mir beim Abstieg des Mt Ngauruhoe durchgescheuert habe... (Sorry, Mama) So fragte ich, natürlich ohne jegliche Hintergedanken, ob Barbara nicht vielleicht etwas Stoff da hätte, mit welchem ich das Lock zuflicken könnte. Daraufhin erwidert sie, dass ich die Hose liegen lassen soll, sie würde ihre Nähmaschine holen und alles erledigen. Daraufhin dachte ich mir 'Jawohl!!' und setzte mich auf das Sofa und schrieb einen zweiseitigen Tagebucheintrag, während Federer vs. Tsonga um den Semifinaleinzug kämpfte. Emil war indessen zu Bett gegangen und ich hatte noch eine gute Stunde mit Barbara geredet, habe ihr Postkarten aus unserem Wohngebiet geschenkt und bin dann schließlich gegen halb 12 auch ins Bett gegangen. Es war ein langer Tag, wir waren schließlich um 4.00 aufgestanden, und ich konnte im bequemen Gästebett die bisher beste Nacht auf meiner Reise vollbringen, ich konnte schlafen wie ein Engel, bis am nächsten Morgen Emil ins Zimmer kam und mir sagte, dass es schon gleich 10.00 Uhr sei.
Mit diesem nächsten Morgen endet dieser Blogeintrag, der zusammen mit Teil I einen unglaublichen und zugleich super tollen Tag umschreibt, welchen Emil und ich erleben durften.
Ach ja, einen 'Haken' gab es in der Tat keinen...
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