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Nachdem wir in Auckland noch einen weiteren schönen Tag verbracht haben, an dem wir unter anderem auf einen Vulkan mit toller Aussicht - den Mount Eden - gestiegen sind und den Rest vom Tag am Hafen auf Liegestühlen verschlafen haben, sind wir jetzt auf Tonga angekommen.
Grün, heiß, feucht, einfach komplett anders. Wir dachten, wir fliegen auf eine Insel mit lauter Exoten. Aber da haben wir uns getäuscht, weil die einzigen Exoten sind wir. Wir werden von allen angeglotzt, von den Kindern angefasst und manchmal - so bilden wir uns das jedenfalls ein - auch ausgelacht. Kein Wunder, denn wir haben uns direkt bei der Ankunft zum Affen gemacht, als wir nach der Passkontrolle aus dem Flughafen marschiert und blind an unserem Gepäck vorbeigelaufen sind. Nach großem Aufsehen, Missverständnissen und Verwirrungen hat die tonganische Security schließlich befunden, dass wir doch noch einmal in den Flughafen zurückdürfen, wo unser Gepäck schon auf uns wartete - bewacht von einem tonganischen Polzisten, der darüber sehr lachen musste. So wie jeder andere Tonganer am Flughafen.
Etwas Unterstützung hatten wir gottseidank von einer sehr freundlichen Deutschen, die eine Pension auf der Insel besitzt und uns gleich für nächste Woche eingeladen hat. Sie hängte uns auch die Blumenketten zur Begrüßung um. Nachdem er etwa eine halbe Stunde auf uns gewartet hatte, fuhr Peter, der Chauffeur von Toni (unserem Guesthousebesitzer), uns und 3 junge Amerikaner zu unserer Unterkunft. Auf der Fahrt bekamen wir schonmal einen ersten Eindruck von der Südsee. Überall blüht und sprießt es, es gibt alle möglichen Arten von Palmen, heruntergekommene Hütten, bunte Friedhöfe und das Klima ist warm bis heiß.
Peter brachte uns zur Pension, mit der wir wohl richtig Glück hatten/haben. Unsere Wohnung ist groß, schön und bis auf ein paar Ameisen, Würmchen und Eidechsen auch angenehm sauber.
Als wir uns ein bisschen eingerichtet hatten, ließen wir uns von Peter zum Krankenhaus fahren, im hauseigenen Bus, der voll war mit anderen Backpackern. Nach unserem Mittagessen bestehend aus Chips mit Fanta und Sprite, zeigte uns eine Zahnärztin das Hospital. Zu unserer großen Überraschung waren die Behandlungsboxen blitzsauber und allesamt nagelneu, denn das Hospital ist wohl kurz vor unserer Ankunft renoviert worden. Natürlich entspricht die Einrichtung längst nicht deutschem Standard, aber trotzdem ist es cool, dass es wenigstens einen Sterilisations- und einen Röntgenraum gibt und die Stühle nicht aufgeschlitzt sind. Hier haben wir auch Matthias - einen deutschen Zahni aus München getroffen. Ihn werden wir wohl noch während unserer Arbeit genauer kennenlernen. Am Donnerstag wird es für uns soweit sein. Wir sind schon gespannt. Überraschenderweise waren sie im Hospital nämlich tatsächlich daran interessiert, dass wir arbeiten, wenn auch nicht so sehr, wie an den Spenden, nach denen sie uns ungefähr 200mal gefragt haben.
Anschließend fuhren wir in die Stadt: einmal und nie wieder im tonganischen Bus. Hierzu nur einige Stichworte: statt einer Tür gab es ein Loch an der Seite, in dem Passagiere stehen, wenn sie keinen Sitzplatz finden. Gehalten wird dann, wenn jemand den Bus heran winkt, der Busfahrer steht eventuell unter Drogen und war extrem entnervt, als wir bezahlen wollten. Wir sind nicht sicher, ob es da ein System gibt. Auf jeden Fall fuhren wir „into town" nach Nuku'alofa. Ein Ort, der eine interessante Mischung aus spanischem Urlaubsort, afrikanischem Slum und etwas völlig Neuem darstellt, was wir noch nie gesehen haben. Traumhafte Palmen und Blumen neben schrottigen Autos und zugemüllten Hinterhöfen - wie in einer Fernsehreportage. Die Kleidung der Tonganer ist auch sehr interessant. Männer tragen Röcke und darüber traditionelle Bastgürtel, die Frauen tragen über ihre normale Kleidung Baströcke, teilweise ganz einfach (wie in Hawaii), teilweise mit aufwändigen Verzierungen. Zunächst irrten wir durch die Stadt, nachdem wir irgendwo aus dem Bus ausgestiegen sind, bis uns eine freundliche Tonganerin in der Bank den Weg zu Post Office, Immigration Division und Supermarkt erklärte. Im Supermarkt kauften wir einige Kleinigkeiten ein. Frühstück und Abendessen für etwa vier Tage. Nur das Nötigste halt für schlappe 100 Dollar (ca. 50 Euro). Von den tonganischen Essenspreisen geflasht, ließen wir uns von Peter am Post Office abholen. Wir kauften noch ein Feuerzeug in einem der vielen Chinese shops (hörten dabei zufälligerweise traditionelle Kirchengesänge, da der Shop neben einer Kirche ist) und beschlossen dann den Tag zuhause bei einem köstlichen Abendessen bestehend aus Kartoffeln, Zwiebeln und Baked Beans ausklingen zu lassen. Um 20 Uhr gings dann schon ins Bett. Gute Nacht :)
Unsere weitgehend ruhige Nacht wurde einzig und allein dadurch ein bisschen gestört, dass uns die Moskitonetze auf den Kopf fielen, weil Tesa-Powerstrip wohl doch nicht alles hält, was es verspricht.
Nach dem Frühstück bekamen wir endlich in Tonis Office Zugang zum Internet und konnten ein paar wichtige Dinge regeln. Nach einem köstlichen Mittagessen bestehend aus Kartoffeln, Zwiebeln und baked beans wagten wir uns erneut nach Nuku'alofa City und lernten Miriam kennen - eine extrem nette und lustige Spanierin, die für vier Tage nach Tonga gekommen ist, um nicht für die Verlängerung ihres Visums in Neuseeland zahlen zu müssen. Sie überlegt, bei uns einzuziehen. Wir sind gespannt, ob sie heute abend noch kommt. Zu dritt machten wir die Stadt unsicher, entdeckten eine Bäckerei mit leckeren Brötchen und besuchten die tonganische Markthalle. Dort gibt es alles - von frischen und weniger frischen Früchten/Gemüse (Bananen, Papayas, Maniok, Kokosnüsse, Kochbananen und vieles mehr) über traditionelle Trachten bis hin zu Schmuck aus Knochen, der uns zum „friendship price" angeboten wurde. Wer möchte sowas als Mitbringsel?:)
Danach liefen wir mit einem riiiiiiieeeesigen Eis am Strand entlang (ein Wettlauf gegen die Zeit bzw. gegen die tonganische Sonne - das Wetter war heute herrlichst!! Nichtsdestotrotz sind wir immer noch käseweiß - Danke Mama Rödl für die tolle Sonnencreme*g*) und kauften uns anschließend endlich unsere erste richtige Kokosnuss. Diese bekamen wir gekühlt von einem netten Strandhändler gleich mit Strohhalm zum trinken drin:) Schließlich ließen wir uns noch im Tourist Office für unsere weitere Reiseplanung beraten. Der neue Stand: Wir müssen aufgrund der neuen Airline, die Anfang März startet, Ha'apai von unserem Plan streichen und besuchen dafür vier Tage die kleine Insel Eua, die wir mit der Fähre erreichen können. Danach geht's auf nach Vavau. (Hoffentlich - Tonga ist immer für Überraschungen gut...)
So, jetzt müssen wir diesen Eintrag beschließen, um uns ein köstliches Abendessen zu kochen bestehend aus Kartoffeln, Zwiebeln und baked beans :) Danach gibt's was besonderes: Cocktails mit Kokosnussrum:) Prost und bis zum nächsten Mal!
- comments
Billy Hey ihr zwei Hübschis :) ich verfolge gespanntestens euren Blog und will noch mehr Fotos sehen :) Und, Vicky, du hättest Doch den Kokosnuss-Bikini einpacken sollen ;)
Ra la Phel Knochenschmuck? - Nein, danke! Aber wenn ihr wieder da seid, dann machen wir nen Bilder-Abend. Und zum Essen gibt's dann wohl, typisch tonganisch, ... na? :-)
Jenny und Manni Hey Vicky, wir haben uns köstlich amüsiert über euren blog und was ihr so alles zum essen bekommt :-) . Freuen uns schon über den nächsten. Liebe Grüße Jenny und Manni
VickyPapa Also, gebt rechtzeitig Bescheid, wenn Kartoffeln, Zwiebeln und baked beans ausgehen, wir schicken dann Nachschub, nicht dass ihr in den Entzug rutscht! Tja, und die Fähre zum Insel-Hopping nehmt bitte nur, wenn der Einstieg ein bisschen besser als der in den Bus ist. Ich wünsch euch weiter riesig viel Spaß, viele Kokosnüsse, Cocktails,... Prost und ganz liebe Grüße
Becci also bei dem Bilderabend bin ich dabei... gibts dann auch ein köstliches Abendessen? Mein Vorschlag: Kartoffeln, Zwiebeln und baked beans. Ich weiß zwar nicht, wie ich drauf komm, aber darauf hätte ich Lust :D Hört sich doch super an und ich hab was zum grinsen. Bitte weiter schreiben :) Genießt die Zeit, ich bin immer noch total neidisch. Ganz liebe Grüße