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Ich bin jetzt seit über einem Monat hier - Urlaub ist vorbei. Die letzten Tage hab ich eigentlich gar nichts gemacht. Ich bin weder zu meinem Projekt in die Schule gegangen (ich hab einmal zwei neue Volontäre dorthin gebracht) noch war ich mit den anderen Safari. Auch wenn ich in den letzten Tagen nur herumgegammelt bin, hab ich doch einiges verstanden. Ich brauch auch hier Zeit allein, Zeit nur für mich. Anfangs war alles so neu und man weiß gar nicht was man sich zuerst ansehen soll. Ich leb mit drei anderen Volontärinnen aus verschiedenen europäischen Ländern bei meiner Gastmum. Anfangs haben wir echt alles zusammengemacht. Doch nach einem Monat haben sich unsere Wege total getrennt, obwohl wir immer noch gemeinsam wohnen. Die eine verbringt am liebsten Zeit mit ihrem Lover, die andere mag eher Party machen und trinken. Ich verbringe meistens Zeit mit Eliamin Ali. Er kommt aus Ruanda und ist nach Kenya gekommen, weil hier Kunst mehr wertgeschätzt wird als in seinem Heimatland. Er ist auch Tätowierer, macht T-Shirts, macht Airbrush auf Matatus (das sind die Busse mit schmerzensgrenzenlauter Musik). Ich hab das Gefühl, durch ihn und mit ihm kann ich für mich die Sachen erfahren, die ich von Afrika erfahren möchte! Ich mag nicht 20 Stunden Autofahren um eine Löwenfamilie in der Wildnis zu sehen, ich mag auch nicht jeden Abend mit den Volontären was trinken gehen… das Gefühl von Urlaub ist definitiv vorbei. Sachen die mich zu Hause glücklich machten hab ich hier nicht. Ich merk innerlich, dass ich hier was finden muss, was mich glücklich macht. Dass mein neuer Wohnort in Afrika ist, hab ich mittlerweile im Blut. Hier ist so viel Trubel und wenn man durch die Stadt geht ist, spürt man die Aufmerksamkeit von allen. Und hier sind richtig viele Leute. Es ist schwer für mich zu sein, aber ich werde einen Weg finden dass zu können - irgendwie. Die letzten Tage hab ich wie gesagt mit Ali verbracht, er ist wirklich ein guter Freund. Teilweise überrumpeln mich die Kenyaner noch, aber ich gewöhne mich dran. Hier ist man schon einen Tag nach dem Kennenlernen befreundet. Nicht nur mit uns, auch Kenyaner untereinander. Aber es fühlt sich gut an ihn als meinen Freund zu nennen. Hier kann man einfach selten dass tun, was man möchte. Hier gibt es einfach keine Regeln. Vor zwei Tagen waren wir in der Stadt und es hat fürchterlich zu regnen begonnen. Es kam einfach kein Bus mehr in die Stadt zum nach Hause fahren (ansonsten wartet man zu der Zeit vll ein paar Minuten). Wenn die Matatufahrer Geld machen wollen sind sie unterwegs, wenn nicht, dann halt nicht. Sie sind keinem was schuldig. Oft gibt es den ganzen Tag lang keinen Strom, das Internet geht teilweise gar nicht usw. Das stört aber hier keinen Kenyaner! Die chillen auch drei Stunden bei der Bushaltestelle wenns sein muss. Die kennen keinen Stress. Von Burn-Out hat hier sowieso noch keiner was gehört. Hier sagt man nur Pole Pole (soviel wie slowly slowly).
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