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Nicaragua
Nach einem naechtlichen Fussmarsch ueber die Grenze von Costa Rica nach Nicaragua teilten wir ein Taxi mit 3 Nica Ladys und fuhren nach Rivas, dem grenznaechsten Ort, wo wir in einer schraegen Unterkunft mit ziemlich grausligen Betten die erste Nacht in Nicaragua verbrachten. Am naechsten Morgen ging es nach San Juan del Sur, einem kleineren Kuestenort am Pazifik. Das Wasser war ueberraschend kalt und das Doerfchen zwar herzig, aber etwas fern der Strandaktivitaet. Aber so konnten wir die Gelegenheit nutzen und den angebrochenen Tag mit unserem neuen Hobby, Canopy Touren, verbringen. In Nicaragua nicht ganz so sophistiziert wie in Costa Rica, dafuer nur zu zweit mit einer tollen Aussicht auf die Bucht von San Juan. Da nicht viel los war, sind wir am naechsten Tag weitergereist nach Ometepe. Ometepe ist eine Insel, die von zwei Vulkanen in der Mitte des Lago Nicaragua, einem Suesswassersee, lediglich 20 km landeinwaerts, gebildet wurde. Eine phantastische Kulisse, wie aus einem Maerchen. Um aber auf diese Maercheninsel zu kommen, muss man zuerst die Bootsueberfahrt ueberleben. Der Kahn war uralt und ueberall kam Wasser rein, also definitiv nicht Glasboot und Zuerichsee .-) Da guckt man dann schon etwas kritisch, wenn bei jeder Welle das ganze Kabinenhaeuschen auf dem Kahn in Bewegung kommt…auf der anderen Seite, das nennt man wohl 'Spiel', haben wir bei der Rheinbruecke schliesslich auch. Auf jeden Fall lohnt sich die unbequeme Ueberfahrt! Die Insel ist wahnsinnig. Genial war, dass wir nach dem Bootstrip auf dem Dach des Holper Buses mitfahren durften, weil der Bus vollgestopft war und nur noch beim Gepaeck in luftiger Hoehe Platz fuer uns war. Wir mussten immer auf der Hut sein vor Baumen und anderen Gewaechsen und nach einem kurzen Regenguss kamen wir happy am Ziel an.
Mit dem Velo erkundeten wir die alten Petroglyphen, die Kaffefinkas und die heissen Quellen. Wir hatten eine einfache Unterkunft, wie ein Lagerhaus, mit allerlei Haustieren und einem kleinen Laden. Hier geht alles etwas gemaechlicher zu und her und auch die Transportmittel sind meistens beschraenkt auf vollgestopfter Bus, Velo oder Pferd. Der wichtigste Mann auf der Insel ist der Glaceverkaeufer, der mit seinem kleinen Eiswagen zu Fuss unterwegs ist. Sogar die Papageien kennen ihn. Ganz allein auf weiter Flur wird er vom Papagei auf der Palme begruesst: "Que rico mi amor!" ("Wie schoen, meine Liebe"). Nach zwei Supertagen schipperten wir mit der alten Kaschunke zurueck.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Managua besuchten wir die Hauptstadt Granada, eine schoene aber etwas langweilige Kolonialstadt. Von dort aus gingen wir auf eine Tour Richtung Masaya, um den aktiven Vulkan zu sehen. Die alten Eingeborenenstaemme haben Jungfrauen in den Vulkanschlund geworfen, um den Teufel milde zu stimmen. Nachts sieht man den roten Schimmer der heissen Magma (oder alternativ Hoelle) und wir mussten Spezialmasken gegen die giftigen Daempfe anziehen, damit wir uberhaupt an den Kraterrand konnten. Genial!
Danach zog es uns mehr Richtung Norden nach Leon. Granada und Leon haben lange um den Titel der Hauptstadt gekaempft in Nicaragua. Waehrend in Granada, die Stadt die gewonnen hat, beinahe alles restauriert ist und schoen hergerichtet fuer den Tourismus, ueberzeugt Leon durch interessante Gebaeude und authentisches Flair. In Leon wurden wir auch spontan von einem aelteren Paerchen in ihr Haus eingeladen, wo ihre Soehne mit ihrer 10 Mann Band fuer das Musikfestival uebten. Wir sassen mit unseren Gastgebern auf uralten Schaukelstuehlen und entspannten bei guter Musik. Aber der eigentliche Grund, weshalb wir nach Leon gereist sind, ist der Cerro Negro, der juengste Vulkan in Zentralamerika und einer der aktivsten. Es ist ein schwarzer Aschehuegel mit Lavabahnen, die in die gruene Umgebung fuehren, ideal fuer Vulcano Boarding. Mit unseren Boards marschierten wir den Vulkan hinauf mit einer Gruppe von 25 Menschen. Die Aussicht und der Aufsstieg waren alleine schon phantastisch. Aus dem Krater dampft es und die Asche am Kraterrand ist so heiss, dass Rauch aufsteigt. Mit unseren feschen, orangen Anzuegen und den Schutzbrillen, machten wir uns parat fuer die Abfahrt. Mit bis zu 90 km/h rasen hier Vullkanschlittler runter! Es ist absoluter Hammer! Fuesse anziehen, nicht zu fest bremsen, wenn moeglich, weil das Gefaelle ist ziemlich gross und mann stemmt automatisch die Fuesse in den Vulkansand. Lange hochmarschieren und in einigen Sekunden ist man wieder unten mit ein paar Schuerfwunden und schwarzen Zaehnen aber vor allem mit einem Adrenalinschub und schnell. Als Schweizer erprobte Schlittler habe ich Platz 1 mit 72 kmh und Markus Platz 2 mit 66kmh belegt .
Wir fanden tagelang nach dem Abenteuer ueberall immer wieder kleine Vulkansteinchen in den Haaren, im Gepaeck, in den Kleider…eine schoene Erinnerung!
Nach Leon ging es zurueck nach Managua an den Flughafen und wir flogen nach Jamaica, wo ich erfolgreich eine Taxituer zerstoerte und wir auch erfolgreich einen Flug nach Havanna buchen konnten! Juhuu! Da wir also zuerst nach Kuba fahren und erst danach noch einige Tage in Jamaica verbringen, muesst ihr halt bis nach dem Kubablog fuer die Geschichte mit der Taxituer warten .
Hasta luego
Luzia und Markus
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Hildegard Grüninger Hallo ! Ihr fräst ja schneller als Yannick mit seinem Gehrad!! gruss Mam