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Jyllands-Posten
1.5 Monate sind vergangen und ich habe immer noch das Gefuehl, dass die Zeit rast. Ich rase auch - von Arbeit zur Uni, von Uni nach Haus, durch die Buecher, auf dem Fahrrad, hinein ins Vergnuegen. Es macht Spass wie ein Daene zu leben, zu studieren und zu trinken.
Seit die Uni begonnen hat, komme ich leider gar nicht mehr aus der Stadt raus - abgesehen zum Strand ... Stadtstrand. Aber das ist auch gar nicht schlimm, denn hier gibt es immer noch Vieles zu entdecken. Mein daenischer Bekanntenkreis hat sich vergroessert - leider koennen die Meisten viel zu gut deutsch. Ich spreche zwar immer noch viel Daenisch, aber manchmal bin ich auch zu faul oder es ist einfacher sich auf deutsch auszudruecken. Mein Mitbewohnerhaufen hat sich positiv zusammengerauft. Auch wenn viele sehr erwachsen und etwas kuehl auf mich wirken, ist es eine nette grosse Wohngemeinschaft. Wir kochen jetzt 1 Mal die Woche zusammen, feiern ein paar Kuechenfeste und machen Kuechenkinoabende.
Ueber die Uni kann ich nur schwaermen! Nicht nur die Gebaeude fuer Tysk und Filosofi und ihr Ausstattung sind der Wahnsinn, auch das gesamte Personal ist unglaublich. Alle reden sich mit Vornamen an - nichts mit "Guten Tag Frau Prof. Dr. Dr. soundso" - sondern "Hej Kirsten, kannst du mir helfen" - nachdem man das gesagt hat, springen alle im Dreieck und machen (fast) alles fuer Dich. Die gesamte Organisation laeuft ueber Internet, einer sogenannten "First Class". Fuer jedes Seminar hat man ein Forum, indem Materialien, Mails, Chat etc. zu finden sind. In Leipzig weiss manch ein Germanist nicht, wie man eine E-Mail schreibt...
Ich mache viel zu viele Kurse, aber alles ist so interessant! Sie kaufen sich viele auslaendische Gastdozenten ein. Ich hab z.B. bei einer Inderin "Indian Philosophy" und bei einem Italiener "tekst og kultur" (Germanistik). Ich hab ein Seminar mit 2 (!) Dozenten. Es wird zweisprachig (deutsch-daenisch) gehalten - Kierkegaard og Sarte - total abgefahren!
Auch gibt es hier viel mehr Arbeitsgruppen - und dabei sind die Erasmus-Leute total integriert - man darf halt nicht nur mit den Auslaendern zusammenhocken und muss auf das Urvolk zugehen.
Morgen ist auch schon wieder Freitag, d.h. ab 15 Uhr gehen die Fredagsbars los ... ich nehme mir auch diesmal wieder vor, mich zurueckzuhalten. Das Wetter ist unglaublich hier - ich glaub, das wird nochmal ein Strandwochenende.
Die Daenen sind ein angenehmes Volk (abgesehen von ihrem ungesunden Ess -und Trinkverhalten - Fleisch und Bier ist hier das wichtigste auf Erden und sie trinken Vodka mit Lakritze ...; und ihrem schrecklichen Musikgeschmack) - es gibt einige Ausnahmen in meiner "in-Klammern"-Schublade - und die hab ich schon ein wenig gern.
Natuerlich fehlen mir meine Lieben daheim und ganz besonders meine Musik ... das tut mir wirklich weh, denn die kommt viel zu kurz.
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