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So, als Erstes: Fröhliche Weihnachten an alle, die ich nicht gesprochen habe, und natürlich hoffe ich auch, dass Ihr alle möglichst laut und unkontrolliert ins Jahr 2012 reingefeiert habt.
Ich habe Universum gewechselt denn nicht nur Weihnachten stand vor der Tür - auch der Abreisetag aus Sangkhlaburi. Nach ziemlich genau 24 Stunde Reise bin ich in Ton Sai, Krabi angekommen. Weg von dem Thai, Mon, burmesischen Bergdorf ohne Touristen oder westlichem Essen, 12° kalten Nächten unter drei bis vier Wolldecken an den überfüllten Strand Ton Sai, den zum letzten Mal im August letzten Jahres besucht habe. Ich wusste, dass es hier überteuert und anders sein wird, weil dieser Ort, vor allem bei Kletterern, sehr beliebt ist. Glücklicherweise hab ich trotzdem eine Unterkunft gefunden, und, wie sich herausstellte, zahle ich vergleichsweise sogar noch wenig. (Dass ich von dem gleichen Geld in Sangkhlaburi ca. zwei Wochen gelebt habe versteht sich von selbst.)
Meine letzte Unterrichtsstunde dort war letzten Donnerstag, am Freitag fand unser Art Festival statt, was zu unserer Freude großen Anklang gefunden hat. Die Performance lief super und ist bestens angekommen. Neben Karen-, Mon- und Andamanentanz haben wir noch verschiedenen Kunstwerke von den Kids und Jugendlichen aus der Umgebung und den Heimen ausgestellt, und auch unser HipHop Tänzer hat für Stimmung gesorgt. Alles in allem sehr gelungen.
Ein unglaublicher Sonnenaufgang hat mich am 24.12. auf Weihnachten eingestimmt. Eingepackt in Fließjacke und Windblocker (okay, so kalt wars jetzt auch wieder nicht, aber hey, es ist schließlich Weihnachten) gings auf eine kleine Hügelkette etwas außerhalb vom Ort. Der Nebel und Dunst, der morgens hier in der Landschaft hängt, waberte langsam durch das Tal unter uns, nur einzelne hohe Bäume ragten aus der weißen Zuckerwatte heraus. Hinter den Hügeln am Horizont ging die Sonne langsam auf und hat alles in orange und lila getaucht..... Will und ich waren erstmal ein paar Minuten lang sprachlos, bis wir uns dann erst beglückwünscht haben und fast etwas frustriert waren, diesen Platz erst jetzt entdeckt zu haben.
Den Rest des Tages haben wir mit Bananen- und Cranberry Kuchen backen verbracht, und uns dann später mit Kerzen, Rum, Curry und guter Musik einen schönen Abend gemacht. Am Sonntag ging im Volunteerhaus von den Engländern dann die Sause weiter, und am Abend haben wir in der Bar meinen Abschied begossen. Am nächsten Morgen weiter nach Bangkok, und am selben Abend mit dem Nachtbus weiter nach Krabi.
Ich kann gar nicht glauben, dass ich genauso lange in Sangkhlaburi war, wie ich durch Indien und Kambodscha gereist bin, mir kommt es so viel kürzer vor. Bisher war es definitv die beste Zeit meiner Reise, es hat einfach alles gestimmt, die Atmosphäre, die Leute, der Ort. Ich kann das alles gerade sehr schwer in Worte fassen, ich war dort einfach wahnsinnig glücklich. Die Leute vermisse ich jetzt schon, ich habe so viele wunderschöne Sache gesehen und Momente erlebt und ich werde sicherlich noch lange an die Zeit denken. Und das letzte Mal war ich garantiert auch nicht dort. Jetzt bin ich wieder im Backpacker-Alltag, Nachtbusse, Hostel suchen, Parties, interessante Leute, Abzocke, Verbundenheit, manchmal Einsamkeit.
Neulich war ich Tauchen, und hab ein paar Leute kennengelernt. Es ist ganz anders hier als letztes Mal, aber das hab ich erwartet. Es ist unglaublich voll, viel Leute schlafen in Bars oder am Strand, weil es keine Unterkunft mehr gibt. Der Typ Leute ist gleich geblieben, hauptsächlich Kletterer, also Gott sei Dank keine "Ballerman"-Touris. Silvester war ein Knaller, es wurde gefeiert unter Palmen und dem schroffen Kalksteinmassiv, mit Feuerwerk über dem Meer, den richtigen Leuten und Drum and Base in den Ohren. Nicht zu verachten, und gerne wieder!
Jetzt bin ich erstmal noch eine kurze Zeit hier, dann geht es nach Bangkok und kurz darauf nach Burma.
Bis dahin, allerliebste Grüße und einen wunderbaren Anfang im Jahr 2012.
Al
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