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Yangon - a glimpse.
Donnerstag mittag ging es ins politisch gebeutelte und sich im Umschwung befindende Myanmar. Hauptgrund für unsere Reise war die Global Issues Network (GIN) Conference for International Schools, auf der Koshu und ich Circus Action International, das Projekt, in dessen Rahmen wir die nächsten Monate durch Asien touren werden, präsentierten.
Abends kamen wir an, und wurden im Haus einer der Organisatoren untergebracht. Innerhalb ein paar Minuten nach Ankunft, saßen wir im Zappendusterem vor dem gedeckten Tisch. Stromausfall. "Don't worry, this is Myanmar", sagte man uns. Erinnert mich das an was?
Nach dem Abendessen besprachen wir die Details für die am übernächsten Tag stattfindende Konferenz und stellten fest, dass sich in der Vorbereitung wohl ein Kommunikationsfehler eingeschlichen hatte. Präsentieren sollen wir Circus Action schon, allerdings sollte noch ein halbstündiger Workshop folgen. Huch? Konferenz übermorgen, morgen volles Programm, Unicef besuchen, Gehörlosenschule besuchen, Raum für die Präsentation checken, am Abend Tanzunterricht für die Kids im Waisenhaus nebenan. ...Zwischendrin Workshop vorbereiten? Koshu und ich tauschen Blicke irgendwo zwischen Belustigung und Verzweiflung. Ein weiterer Blick fällt auf die Uhr. Fast zehn. Geplantes Frühstück für morgen 06.30 Uhr. Der Organisator blickt uns an. "What's your plan, guys?"
Gott sei Dank hatten wir jedoch tatsächlich Thema sowie Struktur für den Workshop innerhalb kurzer Zeit erarbeitet. Zwischen den Terminen am nächsten Tag hab ich meine Rede zusammengestellt - Koshu zog vor, sich nichts aufzuschreiben, anstattdessen "lieber alles im Kopf organisieren, und dann bloß reden". Faszinierend.
Ein Termin fogte auf den anderen, irgendwo dazwischen sind wir jedoch sogar durch Rangun gebummelt. Eine Mischung aus Sangkhlaburi und Indien? Interessant, hatte seinen Reiz. Schade, dass ich nciht mehr Zeit hatte, mir näher mit allem auseinanderzusetzen. An Aung San Suu Kyis Haus sind wir mit dem Auto vorbeigefahren. Es ist immer wieder beeindruckend, dann schlussendlich doch and Orten zu landen, von denen man jahrelang hört, und sie sich immer wieder vorstellt. Faszinierend natürlich - trotzdem, Orte bleiben Orte, und Menschen sind weder Thais, Inder oder Burmesen, es sind einfach nur Menschen. Keine Kategorie, keine Wertung.
Ich fühlte mich am Abend diesen Tages zu erschöpft um noch im Waisenhaus zu unterrichten, da Koshus Laptop jedoch für eine halbe Stunde schlappgemacht hat, hab ich ausgeholfen und es ging ans Improvisieren. Keine Musik, kein wirklicher Plan im Kopf, aber die Kids waren wunderbar. Tolle Atmosphäre, interessiert am Lernen. Kleiner Glücksmoment: bei ein paar Armbewegungen hab ich ihnen gesagt, sie sollen an draußen, und vielleicht an den Wind in den Blättern denken. Ein paar schlossen die Augen.
Am Morgen darauf ging es dann los zur Konferenz. Ziel dieser ist es, Aufmerksamkeit auf globale Probleme zu lenken, sie zu diskutieren uns Lösungsansätze zu finden. NGOs präsentieren ihre Arbeit, und hoffen ihr Netzwerk zu erweitern. Den ganzen Tag fanden Workhshops zum Motto der Konferenz "Collaboration" statt, Reden von verschiedenen Personen, unter anderem Aung Tun Thet, Professor am UN Staff College wurden gegeben, Ideen zur Lösung globaler Probleme wurde vorgestellt. Koshu und ich präsentierten Circus Action vormittags, eine zweites Mal war für Nachmittag geplant. In der Mittagspause kamen ein paar Organisatioren auf uns zu, und sagten uns, sie waren so begeistert, dass kurzerhand der Terminplan umgeschmissen wurde, andere Reden wurden gecancelt, damit mehr Leute zu unserer Präsentation kommen konnten. Puh... wir waren geehrt.
Alles verlief super, wir waren glücklich sprechen zu dürfen und mussten aufpassen uns nicht heißzureden, weil uns das Thema so am Herzen liegt. Die anderen Vorträge waren absolut inspirierend, und ich war sehr glücklich, dort sein zu dürfen.
Gegen frühen Abend fand alles sein Ende, und ich verfiel dann doch in eine leichte Erschöpfung. Nach dem (absolut köstlichem koreanischen!) Abendessen nochmal Unterricht für die Kinder im Waisenhaus, dann nur noch umfallen. Heute morgen halb sieben Abfahrt zum Flughafen. Was für ein Wochenende.
Leider habe ich von der burmesischen Kultur nicht viel mitbekommen, dafür war einfach keine Zeit. Es besteht aber die Möglichkeit, dass wir in ein paar Monaten nochmal hinfahren, und den Kindern aus dem Waisenhaus länger Unterricht geben. Wahrscheinlich aber nur, wenn eines der anderen Projekte ausfällt. Ich habe mich jedenfalls sehr wohl gefühlt, und könnte mir vorstellen, das Land besser kennenzulernen. Und wie schon gesagt, die Konferenz war sehr inspirierend. Es ist gut zu sehen, dass Leute nicht aufhören, etwas ändern zu wollen, und sich für Gerechtigkeit interessieren.
Alles Liebe und bis bald!
Al
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