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Vinales
Unser privater Bus holte uns um 7:30 Uhr ab. Es stiegen noch zwei weitere Deutsche ein, die nach Pinar del Rio wollten. Bei dem rasanten Fahrstil des Fahrers schnallte ich mich lieber gleich an. In einem Affentempo ging es durch Dörfer, über die Land- und Küsten- und zum Schluss über die Schnellstraße. Mittagsstopp und weiter ging es. Als er kurz vor Vinales fragte, ob wir bereits eine Casa haben, kam für ihn zum ersten Mal deutlich hervr, dass die zwei Jungs nach Pinar wollen und nicht nach Vinales. Er war ganz verdattert: „Nein, nach Vinales, ihr habt Vinales gesagt!" Er hielt an, machte eine kleine Show als wollte er nochmal Geld haben, schaute sich die Tickets noch mal an und fuchtelte herum. „Wo das Problem sei?" fragte der eine. „Er hätte keine Zeit und alle haben ihm gesagt Vinales!" Er drehte um, und brauste wütend wieder in die andere Richtung. Zwischendurch rief er seinen Chef an und fragte, was das nun solle. Hinterher entschuldigte er sich, der Chef hätte vergessen ihm dies zu sagen. Er meinte es sei sehr weit, dabei waren wir nur 15 min. unterwegs. Er würde jetzt seinen Zeitplan nicht mehr schaffen, denn um 14Uhr sollte er eigentlich von Vinales nach Trinidad zurückfahren. Wir liessen die jungs heraus und düsten zurück. Hier nahm er dann noch 5 Kubaner mit, die sich auf die vordere Rückbank quetschten. Dabei hatte er doch gar keine Zeit. Hier stehen immer Leute an der Straße, die mit einem Geldschein wedeln und mitgenommen werden von anderen Autos, da das Bussystem hier so schlecht ist. Kaum hielt er an, kamen gleich 7 Leute zum Auto gerannt. Er machte das vordere Fenster hinunter: „Ich habe Touristen" Was sich so anhörte wie, benehmt euch ´, seid nicht so laut und nur 4. Daraus wurden durch die zwei Kinder dann 5 Personen. Uns war es eigentlich egal. Dem einen kleinen Jungen wurde ziemlich schnell schlecht durch die kurvigen Straßen und die Fahrweise. Zum Glück hatten wir noch eine Tüte, die wir schnell dem Vater geben konnten. Das Auto hielt an, der Junge lief zum Straßenrand und übergab sich erstmal ordentlich. Der Fahrer tigerte vor dem Auto hin und her, diese Aktion kostete ihm natürlich noch mehr Zeit. Kaum sass der Junge wieder im Auto, ging es im gleichen Tempo weiter. Mir war nun auch nicht mehr ganz so gut. Im Zentrum des nur 2x2 Km großen Dorfes wartete bereits ein Mann auf uns, den Viktoria irgendwie organisiert hatte. Wir wollten eigentlich erstmal nach dem Zimmerpreis fragen und schauen ob uns das alles zusagt, aber er nahm bereits Ines Rucksack und stiefelte los uns irgendetwas über den Ort erzählend. Ok, das Zimmer kostet sonst 25,-- aber wenn wir wollen bekommen wir es für 20,--. Und bei ihm gibt es Frühstück, ein Buffet ganz viel für nur 4,--. Oh 4 war viel, so viel essen wir ja gar nicht. Na gut, dann halt für 3,--. Er führte uns erstmal auf die Dachterrasse mit Blick auf die Berge und Felder, die Landschaft war hier wirklich schön. Er hörte gar nicht mehr auf zu erzählen. Dann fing das Tourprogramm für Vinales an, dieses und jenes usw. und er könnte alles organisieren, was wir denn nun morgen machen möchten. Wir waren völlig überrumpelt, ich musste doch Ines auch erstmal alles übersetzten und so schnell entscheiden wollten wir uns auch nicht. Naja gut, was wollt ihr denn dann heute zu Abend essen? Ähm, keine Ahnung wie teuer ist das denn. Und er fing wieder an, von Essensmassen zu reden und was er alles machen könnte, und das er ja uns hilft mit dem ganzen Ausflugsprogramm und wir daer Familie damit helfen, wenn wir bei ihm essen usw. Wir wurden so ziemlich an die Wand gefahren. Es schien gar keinen Ausweg zu geben, denn als Ines das Wort Cupet (ein günstiges Schnellrestaurant) erwähnte, fand er das gar nicht gut und meinte dann, wenn euch das alles zu teuer ist, muss ich halt mit dem Preis herunter gehen. Ja er bemühte sich, aber wir sind nun mal auch nicht die normalen Touristen. Die Leute wollen und können nicht verstehen, dass man hier „Urlaub" macht und kein Geld hat. Denn Touristen haben generell immer Geld und da kann man dann ja ruhig für € 7,70 pro Abend in der Casa essen. Leider läppert sich das aber auch für uns, und gerade am Ende der Reise merken wir wie das Geld kanpp wird. Man will ja auch nicht immer als Sparfuchs dastehen und alles ablehen, aber es wird hier halt generell alles vorausgesetzt und gar nicht erst gefragt ob man hier essen möchte, sondern gleich was. Genauso wie am zweiten Morgen, das Frühstück wurder aufgetragen und er fragte gleich was wir abends essen wollen, damit er das vorbereiten kann. Wir wissen es noch gar nicht, auch nicht genau wann wir heute zurück sind, wollten wir der Frage ausweichen. Aber das sei ihm egal, es geht erstmal nur ums einkaufen usw. Diese Situationen sind immer sehr unangenehm. Ich meine natürlich sehen uns die Leute herumreisen, sehen Ines teure Kamera und mein Netbook und können dann nicht verstehen, dass wir am liebsten nur 2 Cuc's zu Essen ausgeben möchten.
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