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Fiji 281208 - 170109
Fast schon ein Katzensprung sind die drei Stunden Flug zum sagenumwobenen Fiji: 850000 Einwohner auf der Insel, davon die Hälfte in Suva und der Rest auf der Hauptinsel sowie den vielen umliegenden Inseln verteilt. In Nadi angekommen, werde ich abgeholt und ins Hostel gebracht; die schwüle drückende Luft erinnert mich sofort an Indien, so daß ich mich sofort in den Swimming Pool stürze, um mich ein wenig abzukühlen... Am nächsten Morgen ziehe ich schon weiter - mit dem Schnellboot auf Mana Island, wo ich die kommenden fünf Tage verbringen werde inklusive Sylvester. Schnorchelausrüstung besorge ich noch; dann kann es losgehen. Wie zu erwarten war, sind wieder mal einige Engländer und Iren am Start, die ihre Trinkfestigkeit desöfteren unter Beweis stellen. Im Resort stelle ich mein Zelt unter einen blühenden Baum - ich ziehe das dem 20-Zimmer-Schlafsaal dann doch vor...
Das türkisfarbene Wasser hat deutlich über 30°. Beim Schnorcheln beobachte ich jede Menge Fische, Korallen; Muscheln, Seegurken, -schlangen, -sterne und andere Meeresbewohner. Das Hinterland ist sehr grün und läßt sich gut zu Fuß erkunden bzw. die Insel mit dem Kajak in zwei Stunden umrunden. Vom höchsten Punkt ist auch Castaway zu sehen - auf einer der umliegenden hat Tom Hanks im gleichnamigen Film mit seinem Volleyball Wilson gesprochen, um der Einsamkeit zu entfliehen...
Abends ist Unterhaltung angesagt, die ich zwar nicht unbedingt brauche, aber es ist dann doch ganz lustig. Feuershows am Strand, traditionelle Tänze, Krabbenrennen, Limbodance usw. Ich habe die Bierauswahl zwischen Fiji Gold oder Fiji Bitter - schmeckt ganz okay. Dazwischen gibt es immer wieder mal Platzregen, wobei sich die Einheimischen in voller Montour ins warme, seichte Wasser stürzen.
Sylvester spielen wir Volleyball am Strand, es gibt ein leckeres Buffet und viel Bier. Zu späterer Stunde kommt mir noch das Tisch-Bouldern in den Sinn (siehe Fotos) - ohne Bodenberührung schicken sich nun angetrunkene Gesellen an, einmal über und unter dem Tisch durch zu klettern - ein warer Spaß (für mich zumindest) - aufgeschürfte Rücken gibt es dann schon, wenn wieder mal einer herunterkracht =)
Einige (v.a. die Mädels aus der UK) starten ins Neue Jahr genauso, wie sie aufgehört haben, nämlich mit Bier, und zwar sitzend im Meer in Strandnähe. Der obligatorische Sonnenbrand ist natürlich vorprogrammiert... Die Zeit geht ziemlich schnell vorbei. Ich verlasse mit Ben aus England die Insel, um wieder auf die Hauptinsel (Vitu Levu) zu schippern. Dort nehmen wir einen Local bus nach Lautoka, wo viele Inder wegen dem Zuckerrohranbau beschäftigt sind. Es gibt dort indisches Essen, Bollywood Movies und die Wasserhähne sind wie in Indien nicht fest geschraubt - Déja vu!. Am nächsten Tag ist die Stadt wie ausgestorben (Sonntag) und Hare Krishna Tempel sowie Botanischer Garten haben auch geschlossen. Also nochmal ins Kino...
Ein weiterer Bus bringt uns über Ba, wo Ben und ich auf dem Markt Kavawurzeln als Gastgeschenk kaufen, die 26 km über eine schlecht ausgebaute Straße in 1,5 Stunden nach Navala, einem traditionellen Dorf in grüner Hügellandschaft. Eines der "Bure", traditionell mit Bambus und Stroh gedeckte Häuser, dienen uns nach Absprache mit einem jungen Paar und der Mutter als Nachtlager. Wir bekommen dort zu essen - meistens Pfannkuchen, die über offenem Feuer in einer Pfanne von den Frauen gebacken werden mit Papaya oder verschiedene Gemüsearten, die im Umland selbst angbaut werden. Die Kavawurzeln, die wir mitgebracht haben, werden verarbeitet zu einem leicht narkotischen Getränk, das hier sehr beliebt ist. Wir dürfen im Rahmen einer kleinen Zeremonie teilhaben - der Gaumen wird auch etwas taub... Es gibt keinen Strom im Dorf, nur über Autobatterie. Die Menschen sind extem nett und strahlen dich immer an - v.a. die Kinder freuen sich, wenn ich 100 Bilder von ihnen mache und anschließend zeige. Die meisten sind katholisch. Wir werden auch in andere Häuser eingeladen und kommen mit einigen Dörflern ins Gespräch. Nachts huschen die Ratten durchs Gebälk, was mich kaum schlafen läßt, denn sie laufen auch über das Geschirr, was am nächsten Morgen wieder verwendet wird...
Immer wieder Regen, Donner und Blitz. Ich nehme alleine einen Bus nach Rakiraki an die Nordseite der Insel, um von dort mit dem Boot auf das nahe gelegene Nananu-I-Ra zu gelangen. Es sind kaum Touristen auf der Insel, so daß ich ein großes Apartment für mich ganz alleine habe. Klingt ja ganz gut zunächst, doch leider ist Januar der wahrscheinlichste Monat für Orkane, Dauerregen und sonstige Naturkatastrophen. So habe ich meistens wenig von meinem Panoramablick auf das Meer, weil fast immer Land unter Wasser mit extremen Wind herrscht. Sogar in das Apartment regnet es nachts herein... Das Problem ist, daß ich die Insel auch nicht verlassen kann, weil alle Straßenverbindungen überschwemmt sind und das Meer zu rauh ist, um überhaupt von der Insel weg zu kommen. So hänge ich sechs Tage auf Nananu-I-Ra fest. Ich fühle mich wie ein Raubtier, das in einen Käfig eingesperrt ist und nichts an seiner Situation ändern kann. Ein Münchner ist im Resort nebenan, den ich ab und zu besuche zum Bier trinken und Karten spielen. Einmal können wir sogar die Insel umrunden (5 Stunden), aber sonst ist einfach nichts drin.
Nach knapp einer Woche nutze ich ein winziges Zeitfenster, in dem ich es schaffe, früh mit dem Boot auf die Hauptinsel über zusetzen und zwei Busse nach Nadi zu nehmen. Kurz darauf sind wieder alle Verbindungswege überschwemmt. Ich steige in einem Hostel ab, wo ich mit Gleichgesinnten die nächsten vier Tage verbringe; glücklich, wieder unter Menschen zu kommen. Die Wasserversorgung bricht zwischenzeitlich zusammen, so daß z.B. Wasser für die Toilette aus dem Pool entnommen wird und die Bewohner der Stadt trotz Überfluß an Dreck-Wasser daum noch trinkbares haben. Ich unternehme mit einem Kanadier einen Ausflug nach Downtown, wo das Wasser enormen Schaden angerichtet hat und teilweise drei Meter hoch stand. Viele Fensterscheiben der Geschäfte wurden durch den Wasserdruck eingeschlagen und die gesamte Einrichtung fand ihren Weg Auf-nimmer-Wiedersehen zur Hintertüre heraus. So haben die meisten alles verloren und sehen das Ganze trotzdem positiv, weil sie noch leben und neu anfangen. Ein Lächeln bekomme ich auch jetzt noch... Die größten Überflutungen seit über einem halben Jahrhundert durfte ich also auch miterleben.
Nach Tagen mit Bierkonsum und Kartenspiel ist die Straße zum Flughafen frei, und ich kann meinen Flug in die USA nehmen... Resumee: die erse Hälfte war sehr entspannend und interessant, die zweite Hälfte einfach zu langweilig und ...naß!
Weiter gehts mit den USA!!!
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