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Dienstag,21.02.: Da wir keine Schlafmöglichkeit im Internet herausgesucht hatten, entschlossen wir uns, im Busterminal nach günstigen Hostels zu fragen. Schnell wurde uns eine Unterkunft angeboten, wir bezogen das Zimmer und gingen als erstes zur Touristen-Information, unweit der Herberge. Mit nützlichen Tipps in der Tasche zogen wir bei guten 30 Grad los und aus dem nichts schlug Eduardo vor, Puerto Iguassu morgen schon wieder zu verlassen. Wie bitte? Eine von schlechten Witzen durchzogene Diskussion führte dazu, dass wir tatsächlich einen strikten Plan aufstellten und jeder sich um seine Abfahrt für den nächsten Tag kümmern würde. Denn nach den Wasserfällen würden wir uns trennen. Eduardo möchte nach Sao Paulo in Brasilien, ich muss zurück nach Buenos Aires. Doch da meine nächste Destination ebenfalls Brasilien war und ich nicht 14 Tage lang in Rio de Janeiro versauern möchte, ist es durchaus möglich, dass wir uns in Sao Paulo wiedersehen.
Für den heutigen Tag hatten wir einen Fußmarsch zur Argentinisch-Brasilianischen-Grenze vorgesehen, die hinter einer Brücke, der Puente Internacional Tancrede Neves, über dem Rio Iguazú lag. Um es genau zu nehmen: die Argentinische Grenze liegt vor der Brücke, die Brasilianische dahinter. Dort angelangt, hielten wir am Schild mit der Aufschrift 'Brasil - Bem Vindo' für Fotos, gingen weiter zur Grenzkontrolle und bekamen unsere Stempel. Ich blättere seit dem ersten Tag meiner Reise immer wieder durch meinen Reisepass, um mir die Stempel anzuschauen und freue mich sehr über das Sammeln ebendieser. Mit dem Bus ging es in die nächstgelegene Stadt Brasiliens Foz do Iguacu, in der uns eine Temperatur aus den Socken haute, mein lieber Schwan. Mindestens 35 Grad, windstill, trockene Luft und eine grelle Sonne am Himmel. Da wir nur über Pesos verfügten, wurden wir in einem Supermarkt regelrecht ausgebeutet, denn der angebotene Wechselkurs war total miserabel. Trotzdem mussten wir etwas Nahrung zu uns nehmen, deshalb entschieden wir uns für die günstige Variante, nämlich Milchbrötchen, Thunfisch (Eduardo bestand darauf) und eine große Flasche Wasser für freche 8€...
Mit dem Bus ging es zurück, über die Grenzen und die Brücke, bis zum Terminal in Puerto Iguazu, wo ich mir mein Rückfahrticket kaufte (eigentlich 569 Pesos, doch ich mimte den verarmenden Reisenden und konnte auf 510 AR$ runterhandeln), in den Supermarkt und danach mit Hühnchen, Reis und Gemüse in die Küche des Hostels. Zu unserem großen Pech stellten die Betreiber gerade an dem Abend fest, dass die Küche ja eigentlich gar keine Küche sei, da es keine Abzugshaube oder Ähnliches gab, die Kochplatte ein mobiles Gerät an der Steckdose war und die Pfannen mehr als vergammelt waren. Gute Sache! Wir durften in einem Backpacker um die Ecke die Küche nutzen und mussten uns dort in einem 2x3 Meter kleinen Raum mit ungefähr zehn Leuten alle Utensilien teilen, es gab weder Öl, noch Salz, nur zwei Pfannen mit einer jeweiligen Größe einer Handinnenfläche usw. … Halbsatt im Zimmer erlebten wir dann einen weiteren Reinfall. Das Wasser der Dusche war nicht warm, es war verdammt heiß! Kaltes Wasser gab es einfach nicht, und so musste ich mir den Wasserdampf zufächern, um ein Minimum an Hygiene einzuhalten. Unbeschreibliche Kacke,echt! Da alle guten Dinge drei sind, fiel auch urplötzlich die Wi-Fi-Verbindung aus und konnte in der gesamten Unterkunft nicht wiederhergestellt werden. Gut, dass wir nur für eine Nacht bleiben! Aber auch Nieten gehören zu einer solchen Reise. Hoffentlich nicht zu viele...
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