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Wir sammeln die letzten Eindruecke aus Ecuador. Die zwei Hoehns fliegen morgen wieder nach Denkendorf und wir fahren morgen zur Grenzstadt zu Kolumbien. Was soll man sich also in dieser Millionenstadt am Boden des Andentales ansehen? Zunaechst fahren wir mit dem TeleferiQo hoch auf den Vulkan Pichincha und geniessen die Aussicht auf das Vulkantal, wie es halt die Wolken so zulassen. Die Fahrt dorthin gestaltet sich allerdings schwierig, da quer durch das Tal heute ein internationales Leichtathletikrennen verlaeuft und wir irgendwie durch die 40 000 laufenden Menschen auf die andere Seite tunneln muessen. Gleiches Problem haben wir dann bei der Fahrt in die Altstadt, die ist naemlich am Wochenende fuer Autos gesperrt und Fussgaengern und Radfahrern vorbehalten. Wir steigen kurzentschlossen an der grossen Basilika de Vota Nacional aus und die von uns, mit sehr guten Nerven, also nur Sigge, besteigen den zerbrechlich aussehenden Turm. Man muss auf dem Weg naemlich auf langen, wackeligen Holzplanken ueber das Innere des Kirchendaches balancieren - und das waehrend der sonntaeglichen Messe - und dann ueber steile Treppen und unsichere Leitern hinaufklettern. Also wir streiken da jeweils an unterschiedlichen Stellen auf dem Weg nach oben. Auf dem weiteren Fussweg in die Altstadt lege ich einen Vollbremsung vor einem englischen Second-Hand-Buecherladen ein. Seit Tagen fehlt ja nun der Laptop und seit Monaten ein wirklich gutes Buch. Und so frage ich den Buchhaendler nach seiner Empfehlung und wir beiden geraten auf eine Buecher-Resonanzfrequenz und reden uns von Regal zu Regal, Autor zu Autor und Buch zu Buch. Ich haette dort viele Tage bleiben und der Buchhaendler noch viele Stunden erzaehlen koennen. Markus reduziert dann den von mir ausgesuchten Buecherstapel auf drei Exemplare. Die beiden Hoehns warten schon lange auf uns auf der Grand Plaza. Wie schnell auch manchmal die Zeit vergeht... Die Kathedrale mit dem beruehmten Meerschweinchen-Abendmahl-Gemaelde ist leider geschlossen, dafuer sehen wir uns eine beeindruckende Kirche ganz aus Gold an. Die Barockkirche „La Comanja de Jesus" aus dem 17 Jhd. soll die schoenste Kirche des Landes sein. Alle Waende, die Decken glaenzen in warmen Gold, die maurischen Ornamente strahlen in hellsten Goldtoenen, es ist praechtig. Und dann schlendern wir noch durch „La Ronda", die aelteste und frisch renovierte Gasse Quitos, mit kleinen Restaurants, Geschaeften und Schokoladenlaeden. Wir suchen noch die letzten Empanadas und einen funktionierenden Geldautomat, verzweifelt aber doch erfolgreich ,und packen unsere Dinge im Hostal mit Wehmut. Die Zeit in Ecuador mit Hoehns ist so schnell vorbeigeflogen. Und ganz langsam sehen wir auch das Ende unseres Sabbatjahres am Horizont... Zum Glueck ist noch ein letzter Rest in der letzten Flasche Jameson und eine Flasche Vino tino steht auch schon auf dem Tisch.
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