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Schon um 6:30 klingelt unser Wecker und unwillig krabbelt die Mannschaft aus den Betten. Für heute haben wir uns einen Mietwagen in East Glacier Park Village reserviert um durch den Glacier Nationalpark über die going to the sun road fahren zu können. Unser RV ist dafür nämlich zu groß. Um halb 10 fahren wir dann mit einem fast nagelneuen Toyota Corolla über die US 49 in Richtung Glacier Nationalpark. Reiner fährt, und mit einem normalen Auto unter seinem Hintern gehen auf dieser kurvigen Strecke mit grandiosen Ausblicken auch erst mal die Pferdchen durch. Flott heizen wir durch die Kurven und haben schon vor dem Nationalpark viel Spaß.
Im Glacier Nationalpark geht es dann bedeutend gemütlicher zu. Es ist August und es tummeln sich massenhaft Besucher auf der „going to the sun road“ und bei jedem Stopp müssen wir nach einem Parkplatz suchen. Aber die Landschaft ist grandios und wunderschön. Nach mehreren kleineren Stopps erreichen wir den Logan Pass gegen Mittag. Der Parkplatz dort ist wegen Überfüllung geschlossen. Nach ein wenig suchen finden wir einen halbwegs legalen Parkplatz am Straßenrand. Von dort laufen wir zum Logan Pass zurück, an dem sich hunderte von Menschen tummeln. Eigentlich hatte wir vor, am Logan Pass eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir zum Hidden Lake wandern. Es sollte sich jedoch herausstellen, dass es dort außer einem Infocenter und Souvenirladen nichts Essbares gibt. So marschierten wir frohen Mutes und nüchternen Magens los. 3,5 Meilern sollten ja machbar sein.
Schon kurz hinter dem Infocenter begann ein Holztrail steil anzusteigen und war gespickt mit Treppenstufen. In der mittäglichen Hitze bei über 90 Grad Fahrenheit sozusagen ein echter Genuss. Schon bald rann der Schweiß in Strömen und wir gerieten ordentlich außer Puste. Immer wenn wir eine neue Kuppe erklommen hatten und hofften, jetzt muss es ja besser werden und wir bald da sein, wurden wir von weiter ansteigenden Treppen enttäuscht. Wir waren jedoch nicht die Einzigen, denen es so erging. Die Rückkehrer trösteten uns indem sie uns mitteilten dass es bis zum Overlook nicht mehr so weit wäre und der Weg besser werde. Der steil ansteigende Holzsteg mit Stufen verwandelte sich alsbald in einen Kiesweg mit Felsstufen. :-D aber zumindest sahen wir dort die ersten kleinen Schneereste und eine Vielzahl an kleinen Wasserfällen und spiegelglatte kleine Seen. Schon bald wanderten Schneeziegen mit uns. Von einem Rückkehrer hörten wir man habe an einem entfernten Hang einen Bären gesehen. Ob wir heute unsere erste Bärensichtung haben würden?
Letztlich kamen wir am Aussichtsplatz über den Hidden Lake an. Tief unter uns befand sich der See inmitten von grandiosen Bergen. Gleichzeitig mit diesem Anblick erkannten wir, dass wir zwar die 1,5 Meilen zum Overlook geschafft hatten, nun aber nochmals 2 Meilen des Weges bis zum See hinunter noch vor uns lagen. Gar nicht zu reden davon, dass wir für den Rückweg diese 2 Meilen ja auch wieder bergauf mussten. In Anbetracht des schon gelassenen Schweißes schwand unser Eifer, dieses Ziel zu erreichen und wir beschlossen es beim Besuch des Overlooks zu belassen.
Aber Luna hat sich absolut super geschlagen, auch wenn sie kurz danach erst mal erschöpft im Auto eingeschlafen ist.
Erst beim Abendessen bemerkten wir, dass wir uns bei dieser Wanderung alle (bis auf Luna) einen flotten Sonnenbrand eingehandelt hatten, der uns heute wohl eine heiße Nacht bescheren wird.
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