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Guten Abend miteinander
Auf Empfehlung von meinem "Figetti" und weil es uns total interessiert hat, sind Ardiana, Jasmin und ich heute nach Hiroshima gefahren. (Vivian hat schon am Anfang die Bemerkung gemacht, dass ein Besuch in Hiroshima eingentlich relativ widersprüchlich ist, da wir ja von der Radioaktivität (Sprich; Region Fukushima) immer "flüchten" wollten...) Währenddessen planten Vivi und Edi, den Tag in Osaka zu verbringen und das Schloss anzusehen.
Diesmal gings mit dem Shinkansen "Sakura" von Kyoto nach Osaka, von dort aus dann nach Hiroshima. Es war auch heute wieder eindrücklich, die Landschaft vom Zug aus zu sehen. Tatsächlich sieht man selten weite Landstücke, ausgenommen es handelt sich dabei um einen Fluss oder Reisplantagen. Überall sind diese kleinen Häuser, die irgendwie wirr und endlos erscheinen. Manchmal erscheint wieder eine Fabrik, manchmal ein riesiger Wohnblock. Dann wieder die riesigen, modernen Wolkenkratzer in den grösseren Städten... die Hügel und Berge hingegen ragen komplett mit Bäumen besetzt aus der urbanen Landschaft heraus. Ich hoffe wirklich, dass die Schweiz nie so überbaut enden wird... das wäre richtig schade.
In Hiroshima selbst wurden wir mal wieder angestarrt. Resp. wir wurden wohl noch nie so angestarrt. Dutzende von Schulklassen hatten dasselbe vor wie wir, (und einige scheinen aus ganz abgelegenen Regionen zu stammen, so wie die uns bewundert haben xD). Jedenfalls winkten uns einige zu und riefen entzückt: "Kawaii!", während andere einfach nur starrten und tuschelten. Unbeirrt fuhren wir zum Peace Memorial Park in Hiroshima.
Früher war der heutige Park das Herz der Stadt; Bekannterweise hat die Atombombe der Amerikaner die Gegend im Radius von 2 km dem Erdboden gleichgemacht. Anstatt das Viertel wieder aufzubauen, wurde der genannte Park errichtet. Er ist voll mit verschiedenen Gedankstätten; Für die Opfer der Bombe, Kinder, Koreaner etc. Zuerst erblickten wir den Berühmten A-Bomb Dome, dessen Kuppel und Wand eigentlich die einzigen Überreste der damaligen Stadt sind. So bestaunten wir andächtig die verschiedenen Denkmäler und liefen Richtung Peace Memorial Museum. Und das gab uns dann den Rest.
Das Museum behandelt eigentlich alle wichtige Themen rund um Hiroshima; Auslöser und Plan der Amerikaner, Zeitplan, Abwurf, Schäden an der Infrastruktur (resp. Vorher/Nachher), Schäden am menschlichen Körper, und Verhalten radioaktiver Strahlung. Vielleicht lag es daran, dass wir uns vor unserer Reise intensiv mit einigen dieser Themen wegen Fukushima beschäftigt haben, oder weil ich an der Abschlussprüfung in Geschichte spezifisch Hiroshima behandelt habe, oder vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass das Museum richtig erschütternd war... jedenfalls sassen wir danach in Gedanken vertieft auf einer Sitzbank und Schwiegen uns apathisch an.
Das Museum beinhaltete wirklich eindrückliche Originalstücke; Sei es der Schatten eines Menschen auf einer Treppe, der alles war, was von ihm übrig geblieben ist, verkrümmte Eisenstangen, deformierte Fingernägel, Überbleibsel von Menschen, Kleider von Opfern... und jedesmal war noch die Geschichte des jeweiligen Opfers dazu geschrieben... es war wirklich echt erschütternd. Wenn man bedenkt, dass dort, wo wir standen, tausende von Menschen von einer Sekunde auf die andere einfach Weg waren, andere hingegen erst einen langen Leidensweg vor sich hatten, obwohl sie vielleicht noch nichts vom Leben hatten... und überhaupt; Wieso war Hiroshima nicht ein Mahnmal genug? Warum entwickelte man danach noch stärkere Wasserstoffbomben? Wie gross muss Hass sein, wenn man soviele Leben in Kauf nehmen will?
Ah sorry, das hier ist immernoch ein Reiseblog, also werde ich lieber fortfahren ;)
Was uns dann auch wirklich beschäftigte (und vorallem plötzlich bei Ardi Panik auslöste xD) war: Warum leben hier Menschen? Warum laufen soviele Schüler hier umher, und: Können wir hier überhaupt so sorglos umherlaufen? Eigentlich müsste doch alles radioaktiv verseucht sein!
Falsch, habe ich mir von meinen besten Freunden in der Not (Google und Wikipedia! xD) sagen lassen. Ich zitiere mal die kurze Version von Wikipedia: "Da Little Boy (so wird die Bombe genannt) nicht am Boden, sondern in der Luft detoniert ist, wurden eventuelle Schäden durch Fallout gering gehalten; die meisten Strahlenschäden wirkten sich nur unmittelbar bei der Explosion aus. Die Strahlenbelastung ist heute nicht über dem Niveau der gewöhnlichen Hintergrundstrahlung (natürliche Radioaktivität) und somit nicht höher als in anderen Gebieten der Erde."
So... in Hiroshima haben wir uns dann noch (als Trost?) kulinarisch ausgetobt, in dem wir japanische Pfannkuchen, genannt Okonomiyak, bestellt haben. Wiedermal unerwartet stellte sich dieses Gericht als absolute Delikatesse heraus, worauf Ardiana das heutige Menü sogar als "bisher bestes Gericht in Japan" gekürt hat ;) (Ardi ist übrigens mittlerweile unser "Spezialist"; alles, was interessant zum Essen aussieht, wird ausprobiert! Und dass ist auch ihr Ziel: Soviel wie möglich ausprobieren. Wobei sie bereits anbemerkt hat, dass sie für das japanische Essen gerne hierherziehen würde ;))
Als wir wieder in Kyoto ankamen und ich das Hotelzimmer betrat, kam mir eine (fast schon radioaktiv) strahlende Vivian entgegen. Freudig erzählte sie mir von ihrem Tag; Sie sind in die Universal Studios gegangen und haben den Tag damit verbracht, Achterbahnen zu fahren und shoppen zu gehen. Einen krasseren Unterschied hätten wir ja wohl nicht erzielen können: Wir, mit der harten Realität in Hiroshima auseinandergesetzt, total müde und bedrückt im Hotel, und sie, ein Tag in einer actionreichen Fantasiewelt, total happy. Vor allem Edi konnte nicht mehr aufhören, von den Bahnen zu schwärmen. Aber immerhin war es auch ihr erster Themenpark ;) (von wegen wir werden den Palast besichtigen, tz! xD)
Well well... heute haben wir dann nichts mehr gemacht... (Ausser Vivian, die mich in die Dusche gejagt hat, weil sie tatsächlich Angst hatte, ich wäre Radioaktiv -,-) Weil wir uns mit der Anzahl Tage des Japan Railpass vertan haben, müssen wir bereits morgen von Kyoto abreisen... (T^T ) wir mussten uns daher ein Hotelzimmer für eine Nacht in Tokyo buchen, bevor wir ins "neue" richtige Hotel gehen. Den Tag in Kyoto erhalten wir nicht zurückgestattet, aber lieber haben wir den Fall jetzt gelöst, anstatt mit all den Koffern in Kyoto herumzusiffen...
Ich bin jetzt sogar froh, kann ich morgen endlich mal wieder etwas ausschlafen! Aber wir werden Kyoto ganz bestimmt vermissen; es war wirklich eine geniale Woche hier... umso mehr sind wir gespannt, ob Tokyo es vielleicht nicht doch noch schafft, diese zu toppen ;)
Bis zum nächsten Blog! Viele grün leuchtende Grüsse aus Kyoto.
- comments
thania chöit ja imne love hotel übernachte ;D (sött biuig si anschinend) grüessli a aui! :D
Vivian xD hihi mir hei no es rächt biuigs gfunde =) für hüt... gruess zrug ^-^
Coco Hahahaha... es weri emfau fasch zu 99.9% besser gsi, hetemer as Lovehotel gno xD