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Letztes Wochenende verbrachte ich mit Elena, Serena, Gilberto und Vicente im Nationalpark Koli und bei unserer finnischen Freundin, Jenni, in Lieksa. Es war wirklich so ein toller Wochenend-Trip, weil erstens die Harmonie zwischen uns allen so herrlich war, wir im Nationalpark fantastische Ausblicke genießen konnten und weil wir bei Jenni in das finnische Leben eintauche konnten.
Am Freitag am Vormittag ging also die Reise los. Wir borgten uns ein Auto aus und ich war die Fahrererin, da ich die einzige bin, die schon 25 Jahre ist und somit ist es günstiger. Bevor es in den Nationalpark ging, machten wir einen Zwischenstopp in Joensuu. Diese Stadt ist die dreizehntgrößte und hat auch eine Universität, die zu unserer in Kuopio gehört (University of Eastern Finland). Joensuu erinnerte uns auch ein wenig an Kuopio, eine nette Stadt. Wir spazierten herum und tranken einen Kaffee bevor es weiter ging. Am Abend trafen wir andere Freunde in unserem Hostel, aber wir fuhren gleich weiter auf einen Aussichtspunkt wo sich auch ein schickes Hotel befindet. Dort gönnten wir uns einen leckeren hausgemachten Spezialburger und genossen ein wenig den Sonnenuntergang. Vom Hotel aus sieht man die ganzen Seen rundherum und eben gegenüber, also auf der anderen Seite von dem See liegt Lieksa. Im Sommer kann man mit einer Fähre hinfahren, damit man nicht rundherum fahren muss, oder im Winter fährt man einfach über das Eis (die „Straße" ist sogar auf der Karte eingezeichnet mit dem Hinweis, nur im Winter). Am Abend buchten wir uns alle gemeinsam die Sauna, eine richtige finnische Sauna, bei der man selber mit Holz einheizen musste. Am nächsten Tag stand nun endlich unsere Wanderung durch den Nationalpark am Programm. Ich kann euch nur sagen, diese Aussicht, die man überall hat, war wirklich besonders. Man kann es vielleicht nicht mit unseren Bergen vergleichen, denn der Berg in Koli ist nur 347m hoch, aber er schafft es, sich trotzdem abzuheben und da überall die Seen und Tannenwälder sind, gibt es so viel her und verzaubert einen. Ich denke eigentlich auch nicht immer daran, dass ich im Land der tausend Seen bin, aber sobald man auf einem Aussichtspunkt ist, sieht man überall Wasser. Damit ihr es euch besser vorstellen könnt, werft einen Blick auf die Fotos (Gilberto hat wieder tolle Fotos gemacht, die ich verwenden darf). Das Wetter war auch verrückt, wir hatten ein typisches April Wetter: Sonnenschein und auf einmal wieder kurz Schnee (ja, Schnee im Mai).
Am späten Nachmittag fuhren wir weiter nach Lieksa. Das Haus von Jennis Mama ist nicht direkt in Lieksa, sondern mitten im nirgendwo, also dort wo sich Fuchs und Henne gute Nacht sagen. Es befindet sich gegenüber ein Nachbar und sonst nur Feld und Wald. Wir fühlten uns bei Jenni gleich wie zu Hause, die Atmosphäre war so angenehm. Als Dankeschön kochten wir am Abend Risotto und tranken dazu Prosecco aus Italien und Wein aus Österreich. Das Highlight dieses Abends war mit Abstand die Sauna. Das ganze Haus ist schon lange in Familienbesitz und somit ist auch die Hütte der Sauna vom 18. Jh. Jennis Mum hat sie renoviert und es ist einfach traumhaft. Draußen mitten am Feld steht die Hütte mit einem Vorraum und einer Bank draußen in der Natur und das zweite Zimmer ist die Sauna selbst. Drinnen stehen überall Kerzen, denn Strom gibt es dort nicht. Die Sauna wird ebenfalls mit Holz eingeheizt. Ich weiß gar nicht wie ich euch das am besten beschreiben kann, aber ab jetzt will glaub ich jeder von uns nur mehr in diese Sauna. Es war so herrlich, besonders der Flair. Wir machten es wie die richtigen Finnen und tranken Bier/Cider in der Sauna bzw. in der Pause. Danach war jeder einfach nur glücklich und wir fielen alle ins Bett. Am nächsten Tag verwöhnte uns Jennis Mum weiter, denn sie machte uns zum Frühstück Waffeln. Danach startete unser zweiter kleiner Wandertag. Wir gingen zuerst zum See, da sich dort das Ruderboot der Familie befand. Typisch finnisch, das Boot ist nicht abgeschlossen oder ähnliches, denn die Finnen sind glaub ich das ehrlichste Volk, das ich je getroffen haben. Wir fuhren mit dem Boot zu einem anderen Punkt des Waldes, alle waren furchtbar aufgeregt aufgrund des Bootes. Das war wirklich so schön, die Stille am See und hier entlang zu fahren, rundherum nur Wald. So eine besondere Atmosphäre. Gemeinsam mit Jenni erkundigten wir den Wald und sie zeigte uns wo sie immer Beeren pflücken (Beeren sind etwas typisch Finnisches). Hier sind alle noch viel mehr Naturverbunden. Es war total nett und danach ging sie mit uns zu einem Platz wo sie immer Barbecue machen. Wir grillten dort und das schöne war zu sehen, jeder war einfach nur glücklich. Danach ging es mit dem Boot wieder zurück und Jennis Mutter wartete schon auf uns mit Kaffee und finnischer Nachspeise.
Es war ein traumhaftes Wochenende! Ich glaube, niemand von uns wollte zurück fahren. Jeder war so zufrieden, glücklich und dankbar, dass wir diese Eindrücke gewinnen konnten. Auch diese Seite Finnlands ist wunderschön und ganz besonderes. Es geht einfach mal um andere Dinge, man genießt die Ruhe und Stille der Natur, die wir in unserem stressigen Alltag oft vergessen. Dieses Erlebnis bei Jenni war einfach besonders.
Alles Liebe,
Carmen
- comments
JJ hola! diesmal hast deine quelle net zitiert :D aber das mit der riesigen zugefrorenen fläche im winter find ich lustig! stell mir das ganz spannend vor, ein ganzes wochenende ohne strom, sicher eine "andere" erfahrung! lg
Carmen Ja extra für dich :p Wir haben darüber auch gelacht und eben, dass das sogar eingezeichnet ist... Ohne Strom war nur die Sauna, aber das Haus nicht. Es stammt zwar aus dem 18. Jh, aber natürlich haben sie ständig renoviert ;)
Andrea Ja du hast ja wirklich tolle Erlebnisse. Sehr schön!
Manfred Traumhafte Erlebnisse, herzlichen Glückwunsch dazu und zu Deiner Entscheidung nach Suomi zu gehen. Die Schweden dürften ein bißchen anders sein, solche Erlebnisse hatte Kerstin damals in Växyö nicht. Nun in 2 Wochen ist Dein Lernstreß für dieses Semester auch wieder vorbei und Du kannst mit Deiner Familie noch entspannende Tage in Finnland verbringen; alles Gute für Dich und Euch dazu. Apropos finnische Sauna, da gibt es eine lustige Geschichte / Erfahrung von Mutti in Söll ???
Carmen Danke Manfred, das freut mich ;) Ja es kommt glaub ich wirklich ganz drauf an, wen man kennenlernt, aber grundsätzlich habe ich schon mitbekommen, dass viele Erasmus-Studenten etwas mit den Tutoren oder Supervisor unternehmen.... Die Finnen sind schon bemüht. Leider muss ich in Wien auch noch Prüfungen machen. Aber mir fehlt generell nicht mehr viel - es ist eine Ende in Sicht :D und danke für den Tipp, ich werde sie gleich fragen :D LG