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Nachdem wir am Samstag aus Banlung zurück gekommen waren, war für uns das Wochenende auch schon wieder vorbei.
Am Sonntag den 4. Mai fand in dem Ort Thala Borivat (wo das Kinderdorf ist) ein von VSO organisierter 'Clean-Up-Day' statt. Es wurden T-Shirts verteilt und insgesamt 150 Menschen aus Thala haben teilgenommen, unter anderem auch wir mit unseren Kindern.
Müll ist ein wirklich großes Problem in Kambodscha, da keiner weiß wohin damit oder es wird eben einfach verbrannt, was der Umwelt auch nicht gerade gut tut. Der Müll, wie zb Plastikflaschen oder Dosen wird auch gerne in den Sekong oder Mekong geschmissen. Es ist teilweise wirklich traurig das keiner hier auf die Umwelt achtet und wenn man dann auch noch mit Mülltrennug aufgewachsen ist kann man da auch schonmal leicht aggressiv werden, wenn man auf der Fähre sitzt und jemand seine leere Dose ohne mit der Wimper zu zucken in den Fluss schmeißt.
Der Clean-Up-Day lief auch sehr gut und es war auch für einige Stunden sauber, aber leider hatte das Projekt keine Langzeitwirkung, aber hoffentlich lässt sich sowas bald mal realisieren.
Unter der Woche haben wir im Kinderdorf Englisch unterrichtet, Material vorbereitet, unseren Hühnerstall aufgebessert (Holzboxen für die Hühner gebaut, damit die Boxen nicht so leicht umfallen) und am Sonntag eine kreative Aktion (Wolltiere und Armbänder gemacht) gestartet und den Film 'Der König der Löwen' geguckt.
Ein Highlight für die Kinder waren die zwei Babykatzen die sie geschenkt bekommen haben von einem Nachbarn, wovon eine leider nicht lange überlebt hat, da man mit den Hunden ein wenig aufpassen muss....
Eine Besonderheit gab es allerdings noch in dieser Woche denn am Dienstag (6. Mai) brachte Chintra, Louise und mir die traditionellen kambodschanischen Tänze bei, denn am Mittwoch (7. Mai) waren wir auf der Hochzeit von Phallas Schwester eingeladen, wo wir sie dann auch tanzen mussten.
Ein Hochzeitstag in Kambodscha läuft meistens wie folgt ab:
Morgens zwischen 6 und 7Uhr beginnt der zeremoniale Teil der nochmal in 3 Teile geteilt ist und bis ca 12Uhr dauert. In der Zwischenzeit ziehen Braut und Bräutigam sich 7mal um und werden jedes Mal anders aufgemacht. Es ist spannend zu sehen wie die ganze Zeremonie abläuft, doch dadurch das man nicht so viel versteht wird es auch schnell langweilig.
Hier in Kambodscha wird ein großes Spektakel um jede Hochzeit gemacht. Die Zelte für die Gäste stehen meistens halb auf der Straße und die wird dann dadurch abgesperrt und die Musik bzw Zeremonie wird über Lautsprecher nach draußen übertragen, damit die Gäste es hören und der Rest der Stadt auch.
Es ist auch ein Kamera- und Fotografenteam dort, damit jede Sekunde aufgenommen wird, doch die meisten Fotos und Szenen sind oft alle gestellt.
Nach einer kleinen Verschnauf- und Mittagspause geht es dann mit dem Abendprogramm, welches in einem Saal mit Catering stattfindet, weiter. Dort sind sehr viele Gäste die man hauptsächlich einlädt damit man das Geldgeschenk bekommt, welches man allerdings auf der Hochzeit des Geschenkgebers irgendwann einmal überbieten muss, also macht der Teil für mich schonmal nicht sehr viel Sinn...
Nachdem der Essensteil vorbei war mussten Braut und Bräutigam noch von einem riesigen Früchtebaum essen und sich allen Gästen zeigen. Dann wurde getanzt und natürlich konnte ich mich nicht davor drücken, da Chintra uns die Tänze ja beigebracht hatte.
Die Hochzeit hat mir dann doch einen kleinen Kulturschock, der vohrer ausgeblieben ist, verpasst, denn wenn man die Leute hier in ihren Alltagsklamotten und in dem 'normalen' kambodschanischen Lebensstil sieht, kann man sich nicht wirklich vorstellen wie aufgebrezelt manche dann am Abend aussehen, da passt der Alltagsstil irgendwie besser ins Bild.
Das Wochenende wurde dann wieder mit einem treffen im Riverside eingeleitet, doch leider mussten wir uns dort von Clare verabschieden, die sich auf den Weg zurück nach England machte.
Die nächste Woche (12. Mai) fing dann schon mal richtig gut an...
Wir wollten uns um das Brunnenprojekt kümmern. Phalla hatte am Sonntagabend die tolle Idee mit Louise, Chintra und mir die einzelnen Orte für die Brunnen abzufahren. Es wäre auch eine wirklich super Idee gewesen, wenn Louise und ich nicht am Morgen um 7Uhr an der Fähre gestanden hätten und 45Minuten auf Phalla und Chintra warten mussten. Chintra sollte von Phalla abgeholt werden und musste deshalb auch auf ihn warten, aber von Phalla war leider nichts zu hören, der ist nämlich einfach lieber im Bett geblieben.
Chintra hat uns dann angerufen und gesagt, dass wir einfach einen normalen Tag haben. So ist das mit den Ideen von Phalla, die kommen so schnell wie sie auch wieder gehen und Pünktlichkeit ist hier eh kein Wort.
Kambodscha wird auch echt nicht langweilig!!
Bis dahin!
Viele liebe Grüße!
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